Nicht lange fackeln: Regime setzt Kampagne zur Zerstörung der Gonabadi-Derwisch Versammlungshäuser fort

Nicht lange fackeln: Regime setzt Kampagne zur Zerstörung der Gonabadi-Derwisch Versammlungshäuser fort

15.01.2013Politik & Gesellschaft erstellt von mehriran.de

mehriran.de - Am 15. Januar 2013 trauten zwei Bewohner eines Hauses in Shahr-e-kord, Iran, ihren Augen nicht. Agenten des Regimes hatten sich über ein verschlossenes Tor Zugang zum Anwesen verschafft und waren gerade dabei ein großes Zelt im Hof zu zerstören.

Nicht lange fackeln: Regime setzt Kampagne zur Zerstörung der Gonabadi-Derwisch Versammlungshäuser fort

Im Innenhof des Hauses hatte der Hausherr ein Zelt aufgestellt, um allwöchentliche Treffen mit Mitgliedern des Gonabadi-Derwisch Ordens seiner Stadt abzuhalten.
Die Gonabadi Derwische sind dem Regime im Iran schon lange ein Dorn im Auge, weil sie durch ihre positiven und menschenfreundliche Werte eine Version des schiitischen Islams vertreten, welche die Legitimation des Prinzips der Herrschaft des Obersten Führers konterkarriert und gefährdet.
Die Ammariyoun Partei und das Didebân- Zentrum (Artikel) treiben seit Jahren Kampagnen gegen verschiedene Gruppen im Iran, die als Feinde der Revolution definiert wurden. Betroffen sind unter anderem Baha'i, konvertierte Christen, Sunniten und Derwische. Immer wieder kommt es zu Zerstörungen von Friedhöfen, historischen Stätten und Versammlungshäusern dieser Gruppen. Führer der Gruppen werden wechselweise ermordet, durch Rufmord geschädigt oder unter abstrusen Beschuldigungen verhaftet und weggesperrt.

Als die beiden Bewohner (Mansour Saffarian und Mehdi Davari) gegen das ungesetzliche Vorgehen der zivilen Agenten protestierten, wurden sie umgehend verhaftet. Doch der Aufruhr hatte Nachbarn auf den Plan gebracht, die sich selbst nicht den Derwischen zugehörig betrachten. Sie alarmierten sofort einige Derwische, die gerade bei einer Beisetzung auf einem örtlichen Friedhof waren. Gleichzeitig stellte sich die Nachbarn in den Weg der zivilen Agenten das Zelt weiterhin zu zerstören.

Die Derwische der Stadt eilten vom Friedhof zum Haus, um ihr Eigentum zu verteidigen. Mittlerweile standen Bagger und Feuerwehrautos vor dem Haus. Polizeikräfte und Pasdaran waren angerückt und sperrten die umliegenden Strassen ab.

Das mutige und starke Auftreten der Derwische veranlasste die Polizei die beiden verhafteten Männer gegen Auflagen frei zu lassen. Laut Berichten sollen um die 4.000 Derwische ein Nachtlager um das Haus aufgeschlagen haben, um es vor Zerstörungen zu schützen. Eine der Auflagen der Polizei war die Auflösung der protestierenden Menge. Doch die Derwische kennen die die Tricks der Pasdaran. Sie befürchten, dass ihr Haus mitten in der Nacht Opfer der Flammen wird, wie in Qom, in Boroujerd und an anderen Orten Irans während der letzten acht Jahren.

Video vom Ort des Geschehens auf Facebook.

Interview zu den Angriffen auf Radio Koucheh

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