Nicht innovativ und dann insolvent?

Erstellt am 6. Juli 2010 von Juergenkanz @JuergenKanz
Nicht alle Unternehmen erreicht der zart aufkeimende Aufschwung. Im ersten Halbjahr 2010 mussten hierzulande über 17000 Firmen Insolvenz anmelden (Quelle: Creditreform) - rund 7% mehr als im gleichen Vorjahreszeitraum.
Unternehmenskrisen kündigen sich in der Regel an. Sie verlaufen in vier verschiedenen Phasen, oftmals über mehrere Jahre.


Phase 1: Strategiekrise
Eine nicht realisierte Strategiekrise gilt als typischer Einstieg in die Insolvenz. In dieser ersten Phase übersieht die Geschäftsführung entscheidende Entwicklungen und Innovationen. Die Unternehmen müssten eigentlich ihr Leistungsspektrum neu positionieren.
Phase 2: Absatzkrise
Wird in der drohenden Phase einer drohenden Insolvenz nicht gehandelt, rutscht das Unternehmen in die Absatzkrise. Der Auftragseingang sinkt. Der Betrieb verzeichnet einen drastischen Umsatzschwund.
Phase 3: Ertragskrise
Schließlich folgt aus der Absatzkrise unweigerlich die Ertragskrise, in der die Überschüsse sinken.
Phase 4: Liquiditätskrise
Der Übergang von der Ertragskrise in die Liquiditätskrise, in der Rechnungen nicht mehr beglichen werden können, verläuft fließend. In dieser letzten Phase ist ein Gegensteuern vielfach nicht mehr möglich. Unterstützend eingreifen können dann vielleicht noch Förderbanken. Allerdings fordern die Banken immer mehr Sicherheiten.
So schlimm es auch klingen mag, aber Unternehmen am Ende der Liquiditätskrise können ohne Insolvenz und den möglichen Einstieg eines Investors wohl nur noch von Innovationen träumen.
Unternehmen die sich langsam aus den Fängen der Wirtschaftskrise befreien, sollten bei wieder steigenden Umsatzzahlen sogleich ihre Hausaufgaben machen und an ihrer Strategie, sowie deren Umsetzung arbeiten.