Galileo Galilei hat (neben vielen anderen Dingen) auch ein grundlegendes physikalisches Prinzip formuliert, nämlich dass man Geschwindigkeit nicht fühlen kann – lediglich die Veränderung der Geschwindigkeit nehmen wir wahr.
Wenn das Flugzeug auf der Startbahn losrast, dann ist es zwar noch nicht sehr schnell, aber keiner macht mehr einen Wank: angeschnallt auf unseren Sitzen spüren wir die Beschleunigung. Fliegt es dann mit 900 km/h über den Wolken, dann spaziert man gemütlich herum um noch Tomatensaft zu holen – man spürt das Tempo nicht.
Ebenso dreht sich die Erde ja mit weit über 100.000 km/h und keiner merkt es. Würde sie plötzlich anhalten, so würden wir alle mit Überschallgeschwindigkeit davonspicken. Wie bei einer Notbremsung.
Dieses Phänomen kann man auf allerlei Gewohnheiten übertragen. Wenn man zum Beispiel einen Frosch in heißes Wasser werfen wollte, würde er im Reflex davonspringen. Setzt man ihn in kaltes Wasser und erwärmt es langsam, wird er gekocht. (Don’t try this at home).
Ebenso beim Menschen – trinkt jemand ab und zu ein Wein und steigert das über die Jahre, wird er nicht feststellen, ab wann er Alkoholiker ist. Erst beim Abenteuerurlaub in Saudi-Arabien, wenn der Schnaps ausbleibt, wird ihm die Sache schlagartig klar.
Dasselbe gilt für eine ungeliebte Lebenssituation – wie oft wundert man sich, dass Partner über Jahre zusammenbleiben, obwohl es keinem der beiden gut tut. Nun, sie befürchten, dass die Veränderung (die Notbremse) gravierendere Folgen haben könnte, als die Fortsetzung des ungeliebten Flugs.
Kennst Du dieses Phänomen auch in anderen Bereichen?
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Astroritter / 22cm x 29cm / Acryl auf Papier / 2011, Nr.11-072
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