Nicht alle Medikamente mögen Sonne…

Nicht alle Medikamente mögen Sonne…… und gerade in der Sommerurlaubszeit sollte man ein Auge drauf werfen, ob sich die Medikamente, die man in den Urlaub mitnimmt, auch mit Sonne vertragen. Insbesondere, wenn die Reise in die Berge, an den Strand oder in südliche Länder geht – aber durchaus auch dann, wenn man daheim bleibt – die Sonne ist auch in Deutschland nicht ohne :)

Warum ist das so? Und welche Medikamente betrifft das vor allem?

Im Grunde genommen gibt es zwei Arten, auf die einige Arzneistoffe die Haut bei Sonneneinstrahlung schädigen können. Da wäre zum einen die “echte phototoxische Reaktion (PTR). Hierbei verfügen einige Arzneistoffmoleküle über einen Molekülteil, der auch als “Chromophor” fungieren kann. Das heisst, es kann die Energie des Sonnenlichts aufnehmen ( “absorbieren” ). Anschliessend geben sie diese Energie wieder ab – und zwar an das umliegende Gewebe. Das schädigt die Hautzellen und führt zu Ausschlägen bis hin zu sonnenbrandähnlichen Reaktionen. Diese Reaktion kann direkt bei der ersten Einnahme dieses Arzneimittels auftreten

Die andere Art ist die sogenannte photoallergische Reaktion. Der Arzneistoff absorbiert hier die Lichtenergie ebenfalls. Anders als bei Stoffen, die eine PTR auslösen, ist die absorbierte Energie für den Arzneistoff aber zu groß, so dass er dadurch in kleinere Bestandteile zerbricht. Reagieren diese mit Proteinein in der Haut, entstehen Moleküle, die im Körper als “Antigene” erkannt werden. Das bedeutet, dass der menschliche Organismus sie als körperfremd erkennt und das Immunsystem aktiviert, um gegen diesen Stoff vorzugehen. Diese photoallergische Reaktion tritt nicht sofort bei der ersten, sondern erst nach wiederholter Einnahme eines Arzneimittels, das diese Eigenschaften hat, auf.

Die Photosensibilisierung wird in den meisten Fällen durch die energiereiche UV-A-Strahlung ausgelöst, manchmal aber auch durch UV-B oder sogar sichtbares Licht.

Medikamente, die die Haut empfindlicher machen können, sind zum Beispiel:

  • Das Antibiotikum Doxycyclin (und andere zur Gruppe der Tetrazykline gehörende Antibiotika)
  • Isotretinoin, ein dem Vitamin A verwandter Stoff, der in der Aknetherapie eingesetzt wird
  • Das Antibiotikum Cotrimoxazol, das häufig bei Harnwegsinfekten zum Einsatz kommt
  • Johanniskrautpräparate
  • Diuretika (entwässernde Mittel) wie Hydrochlorothiazid (“HCT”), Triamteren und Xipamid
  • Amiodaron – ein Mittel, das bei Herzrhythmusstörungen angewendet wird
  • Die Antiepileptika Carbamazepin, Phenobarbital und Phenytoin
  • Das Gichtmittel Allopurinol
  • Das Antidiabetikum Glibenclamid

Die in diesem Beitrag genannten Arzneistoffe sind sicherlich nicht alle, die besondere Vorsicht bei Sonneneinstrahlung erforderlich machen. Wir beraten Sie in unserer Apotheke gerne ausführlich, ob eines Ihrer Medikamente auch “betroffen” ist!

Wie kann man sich schützen?

Einen hundertprozentigen Schutz gibt es nicht. Man kann sich aber sicher denken, was die Gefahr solcher Reaktionen vermindert:

  • sich nicht übermäßig der Sonne aussetzen (Achtung: Sonnenstrahlung kommt auch durch Wolken und Pflanzen durch – und nicht jeder Sonnenschirm schützt auch vor der unsichtbaren UV-Strahlung)
  • Sonnenschutz durch starke Sonnenschutzmittel (50+) mit UV-A und UV-B-Filter
  • Langärmlige Kleidung – es gibt auch leichte Kleidungsstücke, die dennoch einen Teil der UV-Strahlung abhalten können. Am besten direkt beim Kleidungskauf im Geschäft abklären!
  • Bei manchen Medikamenten hilft auch die Einnahme am Abend – bis zum Morgen ist dann der Wirkstoffspiegel wieder stark genug gesunken. Hier ist aber Eigeninitiative fehl am Platz - es muss mit dem Arzt vorab besprochen werden!

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