Genre: Jugendbuch, Fantasy, Dystopie
Preis: 14,99€
Gebundene Ausgabe: 352 Seiten
Verlag: MIRA Taschenbuch; Auflage: 1., Aufl. (12. Januar 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3956491068
ISBN-13: 978-3956491061
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 12 - 16 Jahre
Darkiss Verlag
1. Herrscher der Gezeiten
2. ???
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Charaktere: Kommen wir nun zu dem gravierenden Negativaspekt dieses Reihenauftakts "Herrscher der Gezeiten": Die Charaktere. Ich habe es ja eher selten, dass ich mich so gar nicht mit Charakteren anfreunden kann. Denn gerade die Charaktere bringen mich doch schließlich zum lachen, weinen, zittern oder lieben. Aber Nichola Reilly konnte mir ihre Charaktere überhaupt nicht näher bringen. Schon auf den ersten Seiten ist es mir wahnsinnig schwer gefallen mich irgendwie mit der Protagonistin Corvina (Coe) Kettlefish an zu freunden und das lag keinesfalls an diesem abgefahrenen Namen. Coe erlebt bald ihre 16. Tief-Flutzeit und somit ihr Erwachsenwerden, sie hat niemanden mehr, keine Familie, keine Freunde. Optisch hebt sie sich ebenfalls von der Bevölkerung ab, denn sie hat nicht die typischen blonden Haare, sondern schwarzer und rosa Augen. Noch hinzu kommt, dass sie als Kind ihren Arm an eines der Wassermonster verloren hat und seitdem nur noch einen Armstumpf bestitzt. Für die anderen ist Coe die einfache Toilettenputzfrau, die nach ihrem Erwachsenwerden an einen der Randplätze auf der Plattform wandern muss und dann wahrscheinlich eh bald weg vom Fenster ist. Aber all diese Ungerechtigkeiten, die den Leser ja beinahe zum Schreien bringen, lassen die Protagonistin irgendwie vollkommen kalt, beinahe unberührt. Ihre einzige Gedanken gelten dem "Nicht-Weiter-Auffallen". Aber in einer Welt, in der jemand der nicht weiter auffällt eh dem Tode entgegen geht, hat das doch überhaupt keinen Sinn?! Und diese ganze Trägheit, Naivität, Emotionslosigkeit lässt mich wahnsinnig werden. Ich kam mit ihrer Art und Weise so gar nicht zurecht. Auch ihre angebliche Liebe zu Tiam, dem Fischerjungen, ist null bei mir angekommen. Da war kein erfrischendes, berührendes Kribbeln. Nein ein schwaches Anhimmeln, dass aber immer wieder unterdrückt wurde durch die Tatsache, dass Coe ja niemandem näher kommen will. Zum Ende des Buches ist es dann ein bisschen besser geworden, vielleicht auch nur, weil die Handlung dem Höhepunkt entgegen geschritten ist, aber ich finde es wahnsinnig schade, dass die Charaktere so überaus blass dar gestellt worden sind. Man hätte so viel aus dieser tollen Storyidee zaubern können. Leider habe ich mir von "Herrscher der Gezeiten" mehr erhofft und bin besonders von den blassen Charakteren enttäuscht.
Story 3|5 Pandas
Schreibstil 3|5 Pandas
Emotionen 3|5 Pandas
Charaktere 2,5|5 Pandas