Das Thema ist damit in den Fokus der Medien gerückt worden. Eigentlich erst recht spät, wenn man bedenkt, dass es an den deutschen Universitäten Alltag ist. Einer meiner Englischdozenten prüft nicht nur die Staats- oder Examensarbeiten, sondern alle Hausarbeiten und schriftlichen Hausaufgaben auf Plagiate. Meist nimmt er die ersten Sätze eines Textes und gibt sie bei google ein. Oder eben solche Sätze, die besonders auffällig erscheinen. Er sagt, dass er immer häufiger bei Google etwas findet.
Auch in einem meiner Kurse hat sich einer getraut, bei einer fünfseitigen Ausarbeitung abzuschreiben. Allerdings hat er vergessen das Deckblatt zu ändern, und somit den falschen Dozenten darauf gelassen. Blöder geht kaum.
Es ist also ein Thema, dass immer mehr an Bedeutung gewinnt. Das haben sich jetzt auch einige Professoren gedacht und die Seite Profnet ins Leben gerufen. Rund 80 Professoren wollen jetzt auf die Suche nach Plagiate gehen - der Beginn einer Hetzjagd?
Insgesamt sollen dabei und 1000 wissenschaftliche Arbeiten von Politikern auf Plagiate untersucht werden.
"Mehrere Hundert Politiker hat Uwe Kamenz angeschrieben. Höflich hat der Professor aus Münster sie um ihre Doktorarbeit gebeten, um den Plagiatsaffären ein Ende zu bereiten, wie er sagt. Geantwortet haben die wenigsten. Lediglich 70 der 460 angeschriebenen Abgeordneten und Spitzenpolitiker schrieben zurück, allein sechs schickten dem Wissenschaftler ihre Dissertation", heißt es in der WELT.Mit dieser Aktion sollen zwei Dinge erreicht werden: Zum einen möchte man den Ruf Wissenschaftlicher Arbeiten wieder herstellen, und zum anderen soll damit eine allgemeine Prüfstelle für Plagiate eingerichtet werden.
Die Arbeit hat bereits begonnen. Fleißig hat er rund 460 Spitzenpolitiker angeschrieben und darum geben, die Doktorarbeit geschickt zu bekommen. Allerdings antworteten nur 70. Eingegangen sind bei ihm aber nu sechs Exemplare.
Heißt das, der Rest hat etwas zu verbergen?
Unser Außenminister Westerwelle habe nur geantwortet, dass man seine Arbeit im Buchhandel erwerben kann.Viele antworteten wohl, dass man ihm die Arbeit aus verlagsrechtlichen Gründen nicht liefern könne, oder man sie einfach nicht zur Hand habe. Leiter der Aktion Kamenz sieht darin allerdings nur Ausreden.
Doch viele Arbeiten kann man sich anscheinenden bereits in Bibliotheken ausleihen, oder aber sie werden irgendwann im Internet veröffentlicht. Somit will er schließlich alle Arbeiten von politikern auf seiner Liste durchsehen. Auch die von Angela Merkel und Phillipp Rösler.
Dabei gehen die Professoren davon aus, dass rund 90% positiv aus der Sache raus kommen, d.h. das KEIN Plagiat vorliegt.
Dazu noch ein Interview mit Herr Kamenz : >> Klick zum Interview <<
Was sagt ihr zum Thema Plagiaten? Selbst Erfahrungen damit? Alles halb so wild? Möglicherweise ein Versehen?
Quellen: welt + buchmarkt