Polizeistaffeln mit K9-Suchhunden suchten nach versteckten Bomben, Polizeitaucher überprüften die Ufer des Hudson- und East-River sowie Brückenpfeiler, Polizeihelikopter knatterten über der Strecke, Beamte saßen vor Dutzenden Monitoren im Kommandozentrum und fahndeten auf Live-Bildern von 1400 Kameras nach Verdächtigem: Der 43. New Yorker Marathon wurde zum Rennen mit den größten Sicherheitsvorkehrungen aller Zeiten.
Nach der verheerenden Terrorattacke gegen den Boston-Marathon am 15. April (3 Tote, Dutzende Verstümmelte) sollte beim größten Marathon der Welt am Sonntag nichts schief gehen. “Normalerweise planen wir mehrerer Monate lang”, sagte New Yorks Polizeichef Ray Kelly: “Diesmal jedoch begannen die Vorbereitungen am Tag nach dem Boston-Terror”.
Die Massen der 45.000 Teilnehmer wälzten sich nach 9:45 Uhr Ortszeit zuerst über die mächtige Verezano-Brücke. Im Starbereich hing ein Transparent: “We are 45000 Strong”, ein Gedenken an die Boston-Opfer und Signal der Läufer aus aller Welt, sich vom Terror nicht unterkriegen zu lassen. Aus den Lautsprechern dröhnte Sinatras “New York, New York!”
Die 42,1 Kilometer lange, legendäre Strecke führt durch alle fünf Boroughs (Staten Island, Queens, Brooklny, Bronx und Manhattan), der Zieleinlauf ist im Central Park. Dort waren die Sicherheitsvorkehrungen am größten: In Boston hatten die tschetschenischen Tsarnaev-Terrorbrüder ihre Splitterbomben entlang der Zielgeraden in der Boylston Street detoniert.
An einem frostigen Morgen feierte New York auch den ersten Marathon seit zwei Jahren. Im Vorjahr musste das Rennen wegen den Verwüstungen nach Supersturm “Sandy” abgesagt werden.