Eric Garner (†43) war von Polizisten bei einer Festnahme in Staten Island (New York) zu Boden gerissen worden. Sie hatten ihn des illegalen Zigarettenverkaufs verdächtigt. Ein Horror-Video dokumentiert den Polizei-Übergriff: Ein Cop nimmt ihn von hinten in den Würgegriff, weitere Beamte stürzen sich auf den übergewichtigen Afroamerikaner, einem Vater von sechs Kindern.
“Ich kriege keine Luft! Ich kriege keine Luft! Ich kriege keine Luft!”, fleht er. Immer wieder.
Dann liegt Garner regungslos am Boden, seine Arme sind mit Handschellen am Rücken gefesselt. Keiner der Polizisten kümmert sich um ihn, es sind keine Wiederbelebungsversuche zu sehen. Die Polizisten stehen um ihn herum, ein Beamter sagt nur: “Na komm schon…” Und: “Atme ein, atme aus…” Doch Garner rührt sich nicht.
Ein weitere Polizist zieht ein Handy und eine Schachtel Zigaretten aus der Hosentasche des weiter regungslosen Opfers. Das umfassbare und herzlose Verhalten geht weiser, als vier Notärzte eintreffen: Auch die Sanitäter unterlassen jegliche Wiederbelebungsversuche, eine Ärztin checkt bloß Garners Puls am Hals. Sieben Minuten vergehen ohne jegliche CPR (Wiederbelebung).
Dann wird Garner in das Rettungsauto geladen und abtransportiert. Im Spital wird der Tod festgestellt. Experten halten für wahrscheinlich: Sein Leben hätte gerettet werden können. “Sind wir wirklich schon so herzlos geworden”, fragte die “Daily News”.
Polizist Daniel Pantaleo, der Garner in den für Cops verbotenen Würgegriff nahem, und ein weiterer Polizist wurden zum Schreibtisch-Dienst abkommandiert, wie auch die vier Sanitäter, die jegliche Wiederbelebungsversuche unterließen.
Die Wut gegen das NYPD kocht nun über wie seit Jahren nicht mehr: Bürgerrechtler Al Sharpton verlangte die Verhaftung der Polizisten, am Wochenende demonstrierten Hunderte wegen dem schockierenden Fall schierer Polizeibrutalität. Garners Witwe fiel bei einer Rede von Sharpton neben dem Podium in Ohnmacht. Garner war kein Polizeiunbekannter: Er wurde seit 1988 31 mal festgenommen, meist wegen Drogenbesitz.
Gegen das NYPD gingen in den letzen Jahren über 1000 Beschwerden ein über Würgegriffe bei Festnahmen.