Ich liebe Fantasy und ich liebe Magie. Harry Potter habe ich verschlungen – auf deutsch und englisch. Als ich Nevermoor – Fluch und Wunder entdeckte, wusste ich gleich: Das ist absolut ein Buch, was mir gefallen könnte.
Morrigan Crow weiß seitdem sie lebt, dass sie zusammen mit allen anderen verfluchten Kindern an ihrem 11. Geburtstag sterben wird. Doch als die Uhren-Zeiger auf Mitternacht zulaufen, wird sie vom wunderbar seltsamen Jupiter North gerettet und in sein Hotel in der geheimen Stadt Nevermoor gebracht. Dort gibt es riesenhafte, sprechende Katzen, Vampirzwerge und echte Freunde für Morrigan. Doch sie muss schwierige Prüfungen bestehen, um in ihrem neuen Zuhause bleiben zu dürfen, und außer ihr scheint hier jeder ein besonderes Talent zu haben. Oder kann Morrigan vielleicht mehr, als sie ahnt?
Das hier war ihre zweite Chance – der Beginn eines neuen Lebens, von dem sie nicht einmal zu träumen gewagt hatte. Würde sie das alles ruinieren, indem sie sich ihre verfluchten Beine brach? (Seite 98)
Teil 1 der Nevermoor-Trilogie entführt junge Leser ab 10 Jahren in ein einzigartiges Wunderland voller Magie und Abenteuer.
Das sagt Mutter – Von Einsamkeit, Freundschaft, Magie und einer besonderen Gabe
Die Geschichte von Morrigan hat mich absolut gefesselt. Morrigan lebt in einer Welt, die der unseren recht ähnlich erscheint, aber doch vollkommen anders ist. Mir gefällt die viktorianische Kulisse mit großen Herrenhäusern, Kutschen und hochgeschlossenen Kleidern gemischt mit steampunkigen Elementen wie dem Arachnipoden sehr.
Dazu gibt es durchaus auch Parallelen zu Harry Potter. Auch Morrigan hat in ihrer frühen Kindheit wenig Liebe und Zuneigung erfahren. Sie gehört zu den verfluchten Kindern und muss für jedes Unglück als Sündenbock herhalten. Sogar ihr eigener Vater sieht seine Tochter als Karriere-Risiko und hat Angst vor Schmerzensgeld- und Schadensersatz – für Gefühle bleibt da nichts mehr übrig.
Und so traurig Morrigans Kindheit ist, so unverhofft ändert sich alles mit dem Auftreten von dem gewitzt charmanten Jupiter North, der Morrigan in eine Welt voller Magie entführt. Die Stadt Nevermoor ist ein Wunderland mit sprechenden Katzen, einem lebendigen Hotel und der Chance auf echte Freundschaft. Dabei ist es der Autorin sehr gut gelungen, die innere Zerissenheit von Morrigan zu transportieren.
Der Fluch war ihr gefolgt. Sie hatte ihn überlebt…ihn irgendwie den ganzen Weg nach Nevermoor mitgebracht, durch die Grenzkontrolle geschmuggelt und ihm im Hotel Deucalion ein neues, gemütliches Zuhause gegeben. Und er würde alles ruinieren. (Seite 120)
Und bis zum Schluss bleibt es absolut spannend, welche Gabe Morrigan nun eigentlich hat.
Einen winzigen Kritikpunkt habe ich: Normalerweise lese ich HerrnSjardinksi immer Bücher im Leseniveau 10-11 Jahre vor. Allerdings hat das bei Nevermoor nicht geklappt. Die langen Sätze und komplizierten englischen Namen (Jackalfax) haben mir den Lesefluss sehr erschwert. Und auch das Zuhören war nicht so einfach: Der feine Herr ist daher an drei Abende hintereinander eingeschlafen. Ich habe dann entschieden, das Buch alleine zu lesen und war dann nach zwei Tagen damit durch.
Daher meine Empfehlung: Nevermoor ist kein Fantasy-Buch zum Vorlesen. Dazu würde ich empfehlen, erst als sehr guter Leser mit ca. 12 Jahren in die Triologie einzusteigen. Jüngeren Lesern wird der Satzbau zu schwer sein und dann fällt es schwer, in Morrigans Welt einzutauchen. Und das wäre sehr schade, denn dieses wunderbare Abenteuer sollte man genießen können. Ich freue mich wahnsinnig auf Band 2.
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Nevermoor – Fluch und Wunder Band 1
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