Bekannte und bedrohte Vogelarten
Die meisten Besucher Neuseelands haben vom Nationalvogel dem Kiwi gehört und vielleicht auch von Tuis, Fantails, Keas und Kererus. Wer sich aber die Portraits auf der Webseite der Forest & Bird Society anschaut, sieht viele unbekannte Namen und Bilder dort. Nicht nur Besuchern sind viele dieser Voegel unbekannt, auch die Einheimischen würden Schwierigkeiten haben, alle zu benennen. Aus diesem und anderen Gründen wird jedes Jahr eine Vogelart zum Vogel des Jahres gekürt. Dadurch sollen die Profile der einzelnen Arten populärer gemacht werden und Schutzmassnahmen leichter verständlich.
Angriff aus der Luft
Gerade dann, wenn geschützte Arten durch aggressives Verhalten in die Nachrichten kommen. So wie vor ein paar Wochen in der Nähe von Wellington, als ein Pärchen Maorifalken sich auf ein paar Wanderer stürzte. Wie in dem Artikel erklärt wurde, wollten die beiden nur ihr Nest schützen. Diese Falken haben ihre Nester auf dem Waldboden und daher ist es wichtig dass Spaziergänger mit Hunden diese an der Leine halten. Zumindestens bis die Jungen flügge sind und das Nest verlassen haben.
Und der Gewinner ist…
… die bemerkenswerte Pfuhlschnepfe, Kuaka auf Maori! Auch wenn sie rein äusserlich gesehen nicht gerade das spektakulärste Federkleid vorweist, hat sie doch dieses Jahr durch ihre Weltmeisterschaft im Langstreckenfliegen überzeugt. Sie ist eine Art der Schnepfenvögel der Wattenmeere, die sowohl auf der nördlichen wie der südlichen Erdkugel zu Hause ist. Gebrütet wird in der arktischen Tundra und überwintert an den Küsten Neuseelands und Australiens. Auf ihrem Rückweg gen Norden überfliegt sie das chinesischen Meer in einem Non-stop Flug! In 2007 konnte ein Weibchen mit einem Sender markiert und auf seinem Flug verfolgt werden. Dabei stellte sie einen Streckenrekord von über 11.000 km auf!
Forest and Bird Society
Dieser gemeinnützige Verein wurde 1923 gegründet und arbeitet zusammen mit DoC und regionalen Initiativen an dem Erhalt der vielen Vögel- und anderen Tierarten Neuseelands. Wie schon in einem früheren Artikel erwähnt, ist auch dieser Verein von der Arbeit und den Spenden Freiwilliger abhängig. So werden dann Kampagnen wie der Vogel des Jahres ins Leben gerufen, um das Interesse für Schutzmassnahmen zu erwecken und zu verstärken. Beim Wandern durch Neuseelands Busch werdet Ihr unter Garantie nicht nur den einen oder anderen exotischen Vogel singen hören können und könnt so auch den Erfolg dieser Massnahmen geniessen.
Autorin: Petra Alsbach-Stevens