Neuseelands Umweltpolitik

Von Sidetracks @SidetracksNZ

Nachrichten der letzten Woche

In der letzten Woche war Umweltschutz einige Male in den Nachrichten, die eine Reihe von Bereichen abdeckten.

Verpflichtungserklärung überregional

Am 26. Juli machte die Regierung einen Aktionsplan publik, mit dem bis 2050 Neuseeland schädlingsfrei sein soll. Dieser ehrgeizige Plan sieht vor, dass die neugegründete Organisation Predator Free New Zealand Limited mit privaten und ehrenamtlichen Organisationen zusammenarbeitet und alle Aktionen effektiv koordiniert. Die Ziele beziehen sich nicht nur auf die Ausrottung von ganz bestimmten Schädlingen, sondern auch die Entwicklung von neuen Strategien und Technologien zur erfolgreichen Bekämpfung. Die kurzfristigen Ziele des Plans sollen sicherstellen, dass die Entwicklung und Umsetzung dieser Pläne zielstrebig vorangehen und Kontrollmassstäbe setzen. Wenn Kritiker auch die finanzielle Beteiligung der Regierung  als zu klein bezeichnen, ist es doch ein Zeichen der wachsenden Erkenntnis, dass der Naturschutz eine andauernde Verpflichtung unserer Gesellschaft ist.

Regionale Erbsenkontrolle

Gerade einen Tag vor dieser Regierungsmeldung konnten wir lesen, dass das Umweltschutz- und Industrieministerium MPI den Anbau von Erbsen in der Wairarapa Region für zwei Jahre untersagt hat.

Vor einigen Monaten wurden in einigen Produkten eine Art Rüsselkäfer (pea weevil Bruchus pisorum) entdeckt. Da Neuseeland eines der wenigen Länder ist, die nicht von dieser Pest überrannt werden und deshalb keine Insektizide beim Erbsenanbau verwenden müssen, ist dies von grosser Konsequenz für die $150 Mio Industrie. Bisher wurde der Käfer nur in der einen Region entdeckt, deshalb wird dort den Bauern – und Privatgärtner – der Anbau und Handel aller Erbsenarten für die nächsten zwei Jahre untersagt. Dies soll nach Meinung der Experten reichen, um den Fortpflanzungszyklus zu unterbrechen und die Pest auszurotten.

Für die ca. 120 Bauern in der Wairarapa Region sind die Alternativangebote nur bedingt interessant und es wird im Moment noch debattiert, ob Entschädigungen in Betracht kommen. Die Vertreter der Bauern meinen, MPI sollte die Kosten für Alternativen übernehmen, da angeblich ihre Kontrollen bei der Einfuhr von verseuchtem Saatgut nicht funktioniert haben.

Grenzen der Kontrollen

Dies sind zwei aktuelle Beispiele neuseeländischer Umweltspolitik und deren Umsetzung. Wie man sich denken kann, ist es nicht leicht ein gesundes und funktionierendes Gleichgewicht zu etablieren. In diesem Sinne werden wir tun, was wir können, sprich statt süssen Erbsen werden wir dieses Jahr mehr Bohnen und Karotten anbauen. Sind ja auch lecker und gesund, wenn sie frisch aus dem Garten kommen.

Autorin: Petra Alsbach-Stevens