Ihr habt ja sicherlich schon öfters bei mir gelesen, dass ich viele Produkte nicht testen kann, weil ich Neurodermites habe. Bis heute bekomme ich immer mal wieder E-Mails, was das eigentlich genau ist, wo da meine Problematik ist. Ich hatte nicht gedacht, dass das noch nicht alle kennen, aber womit man nicht unmittelbar zu tun hat, macht man sich auch keinen Kopf. Ich kanns auch verstehen, dennoch möchte ich mal etwas dazu sagen.
Neurodermites ist eine Hautkrankheit, die mit einem starken Juckreiz und trockener Haut verbunden ist. Normal tritt Neurodermites im jungen Kindesalter das erste Mal auf, kann allerdings auch vererbt werden und auch schon von Geburt auf an ausbrechen. Der Juckreiz macht einen kirre im Kopf, man bekommt eine aufgekratzte, oft auch nässende Haut und das wiederum verursacht noch mehr Juckreiz. Kommen dann noch Allergien dazu, was die meissten natürlich auch zusätzlich haben, wirds anstrengend. Aus diesen Teufelskreis kommt man nur schwer raus, denn Ärzte sind oft machtlos. Das Leben wird zu einem Ärztemarathon, und man hat im laufe des Lebens, um den Juckreiz lindern zu können, so ziehmlich alle Cremes mal ausprobiert.
Ich glaube diese Dose mit angemixter Salbe kennen Neurodermitiker zu genüge.
Mein Leben mit Neurodermites
Ich bin 1979 geboren, aber da kannte auch schon jeder Arzt Neurodermites, aber die Entwicklung der Medikamente waren noch nicht so weit wie heute. Das erste was ich auf der Welt kennenlernen durfte war ein Ölbad. Nein, kein Wasserbad mit Ölzusatz, sondern ich wurde in reinem Öl gebadet. Meine Haut häutete sich in den ersten Tagen immer wieder, da aber auch meine Mutter Neurodermites hat, war gleich klar, was hier Sache ist. Jeden Tag wurde ich drei Mal mit Öl einbalsamiert, weil sonst meine Haut ausgetrocknet wäre. Ich glaube meine Mutter hatte es nicht leicht mit mir, zumal ich auch eine Zwillingsschwester habe, die auch ihre Aufmerksamkeit eingefordert hat.
In den ganz jungen Jahren wurde ich oft zwecklos in Verbände eingewickelt, aber es brachte nix, im Schlaf hab ich sie mir abgekratzt und wachte morgens zerkratzt auf, Täglich wurde mein Bett neu bezogen. Es wurde so viel probiert, Schlafhandschuhe, Quarkwickel, angebunden ans Bett, einfach alles was etwas bringen könnte, aber ohne jeglichen Erfolg.
Zum Spießroutenlauf wurde die Schulzeit, mein Spitzname war “Oma”, da meine Haut damals schon aussah wie die einer 80-Jährigen, total ausgetrocknet, zerkratzt und sie pellte sich Täglich ab.
Auch machte ich einen regelrechten Ärztemarathon mit und habe so ziehmlich alles ausprobiert was ich ausprobieren konnte und durfte. Mit dazu gehörten Bestrahlung der Haut, die verschiedensten Cremes, Salben, Fette, Tabletten bis hin zum Cortison, es war alles dabei.
Auch heute habe ich noch Täglich damit so meine Probleme. Ich muss mich jeden Morgen heiss duschen, damit ich meine Haut einigermaßen abpellen kann, dieses “häuten” macht mich noch echt kirre. Die entzündete Haut wird abwechselnd mit Cortison und anderen gemixten Salben behandelt und so in schach gehalten. An Allergien hab ich natürlich etliches abbekommen, da muss ich dann zusätzlich drauf achten, aber sind wir mal ehrlich, so ein kleines Hasenbaby nehm ich auch mal auf dem Arm, auch wenn es in kratzen, niessen und Augentränen endet….
Meine erste Frage nach Kiras Geburt war “Wie sieht ihre Haut aus?” aber sie hat eine strahlend schöne Haut, Gott sei Dank.
Gibt es unter Euch auch Betroffene, die Neurodermites haben ? Wie geht ihr damit heute um ? Und an die, die nicht betroffen sind, sind Menschen mit Neurodermites schlechtere Menschen, nur weil sie eine Krankheit haben ? Ich hoffe nicht
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