Der Neumann VW wurde von Wilhelm Neumann und seinen beiden Söhnen Erhard und Manfred entworfen und gebaut.
Fotos von dem Neumann VW anbei.
Sie besaßen einen Karosseriebetrieb in der damaligen DDR in Spremberg.
Sie machten aus Blechkadavern fahrbare Untersätze und bauten sich ein eigenes Auto.
Ein aus Lindenholz gefertigtes Holmodell ist die Essenz eines langen Arbeitslebens.
Sie haben sich die Formen dieses Modells selbst ausgedacht.
Danach wurde es mit allen Details zweidimensional gezeichnet und abends nach der Arbeit in vielen Hundert Stunden aus Holz modelliert.
Die Grundlage des Eigenbaus waren die Bodenplatte und Achsen eines VW Kübelwagens Typ 82, der 1943 in Wolfsburg gebaut und im Krieg an der Ostfront verheizt und als Schrott auf dem Bahnhofsvorplatz in Lübben abgeladen wurde und dort im Jahr 1947 von Vater Neumann aufgesammelt wurde.
Drei Jahre lang formten die Drei zunächst mit Holzbalken die markanten Züge wie Schweller, Kotflügel, den kompletten Gitterunterbau, legten dann an Spanten anliegende Blechformen darüber und verschweißten und verstärkten dies so lange, bis sie das Holz wieder herausnehmen konnten und eine Ganzstahlkarosserie hatten.
Sie nahmen die Lenksäule des Kübelwagens, das Lenkrad, die Heckleuchten, die Blinker und Scheinwerfer vom Wartburg 311, die Räder, den Motor mit 30 PS und das Getriebe vom VW Käfer. Die Polsterung aus Cord und Kunstleder auf den Stahlrohr-Sitzen übernahm eigenhändig Mutter Renate. Die auffällig glänzende schwarze Nitro-Lackierung machte der Vater.
So entstand der Neumann VW, ein 880 Kilo schwerer, zweitüriger Fünfsitzer, Doppelauspuff hinter einem langen Heck, in dem sich ein großzügiger Stauraum befindet. Über die rasant verzierten Lufteinlässe auf den hinteren Kotflügeln, die tresordicken Türen, deren Scharniere an Kugelpfannen hängen und dank eines Zugs am winzigen Hebel leicht geöffnet werden können und eine unglaublich große Heckscheibe aus Plexiglas.
Die ganze Geschichte über den Neumann VW gibt es auf hier.