Neujahrsansprache 2012

Liebe Regierende und liebe Regierte, das Jahr 2011 liegt hinter uns. Ein Jahr der Ereignisse und Katastrophen. Natur und Politik haben sich von ihrer schlechten, launischen und wütenden Seite gezeigt und der Mensch, der sich die Welt untertan machen darf, musste erkennen, dass nicht blindes Gefolge zum Heil führt. Lasst uns nicht an gestern denken, sondern mit Bedacht an der Zukunft arbeiten.

„Kein schöner Land in dieser Zeit …“ Wie schön wäre es, wenn wir alle im Mai unter Lindenbäumen sitzend dieses Lied aus voller Brust und ehrlichen Gemütes anstimmen könnten. Am Wüten der Natur können wir auch 2012 nichts ändern, lediglich in kleinen Teilen zu deren Bewahren beitragen. Anders ist es um all jene Dinge bestellt, die uns als Volk national und international betreffen und Auswirkungen auf jedes Einzelnen Leben hat. Die Rede ist von jenen Dingen, die politisch beeinflusst und geregelt werden. Europa soll unsere neue Heimat heißen und trotz allem stecken wir in Kleinstaaterei, deren Verwaltung einer kleinen, hauptsächlich demokratisch gewählten Gruppe obliegen sollte. Dies funktioniert größtenteils zufriedenstellend, nur in der Bearbeitung der daraus erwachsenden Aufgaben werden erhebliche Mängel sichtbar. Wenden wir uns Deutschland zu.

„Denk ich an Deutschland in der Nacht, bin ich um den Schlaf gebracht …“ Schluss mit dem Kasperl-Theater der Regierungskoalition. Als ein Teil der regierenden Spitze finden wir aktuell eine politische Gruppierung, deren Interessen nur noch auf das eigene Überleben gerichtet ist. Politdarwinistisch hätte sich dieses Deutschlandproblem bereits von alleine erledigen müssen. Das dies nicht geschah liegt alleine daran, dass in einer sozialen Demokratie auch die Schwachen und Minderbemittelten geschützt und unterstützt werden. Es zeugt von mangelndem Respekt dem gesamten Volk gegenüber, dass sich jene sozialunterstützten Elemente noch immer wie Graf Koks von der Gasanstalt aufführen und den Boden der Realität unter den Füßen verlieren. Koks soll in dieser Hinsicht ein adäquates Hilfsmittel sein, aber Halluzinationen ersetzen keine Visionen. Nur auf Basis echter Visionen lässt sich die Zukunft gestalten.

„Wer soll das bezahlen, wer hat so viel Geld …“ Bleibt es beim EURO oder wird eine neuerliche Währungsreform ein altes Zahlungsmittel zurück bringen? Nahezu unbedenklich für Deutschland wäre, wenn die Goldmark wieder eingeführt wird. Dies könnte jedoch nur über einen Zwischenschritt erfolgen, in dem das zu ersetzende Zahlungsmittel … in diesem Fall der EURO … parallel von einem wertstabilisierenden Zahlungsmittel … man könnte Schweinehälften dafür einsetzen … eine gewisse Zeit flankiert wird. Die Verderblichkeit von Schweinehälften dürfte ähnlich der des EURO sein und demzufolge gäbe es keine Wertübertragung aus der alten Währung in die neue Goldmark. Ein zusätzlicher Vorteil von Schweinefleisch wäre, dass man nahe der Verderblichkeitsgrenze daraus Wurst machen kann.

„Und in der allergrößten Not, isst man die Wurst auch ohne Brot …“ Man muss keine historischen Quellen bemühen, um die tönernen Füße eines geeinten Europa zu erkennen. Die Schuld daran liegt nicht an Europa selbst, sondern an der Idealisierung regierender Parteipolitik bei gleichzeitiger Verherrlichung der alleinigen Heilkraft der internationalen Märkte. In dieser Einschätzung sind sich, trotz aller Uneinigkeiten, alle Regierenden Europas einig. Und weil sich Einigkeit so schön monetär ausdrücken lässt, wird nationales Wirtschaftsdenken europäischer Doktrin unterworfen und zur professionellen Verwaltung an Geldinstitute übergeben. Waren Banken noch vor Jahrzehnten konservative Risikovermeider, haben sie sich verjüngt und modernisiert, um haltlose Spieler und Zocker mit der weltweiten Suche nach dem Glück zu beauftragen. Alles auf die 13, die 0 gewinnt. Nachdem auch das gemeine Volk hat einsehen dürfen, dass Wirtschaft heute der Ersatzbegriff für Volk ist, muss jetzt in allen Wirtschaftsbereichen die Gesundung herbeigeführt werden … sowohl in der Geldwirtschaft, als auch in der Volkswirtschaft. Kranke werden medizinisch versorgen. Die Wirtschaft ist krank. Würde sie zum Arzt gehen, bekäme sie 3mal täglich 20 Tropfen „Magisches Viereck“ verordnet. Schade nur, dass das 1967 in Kraft getretene Stabilitätsgesetz nicht so recht zur aktuellen Europadefinition passen will. Es ist immer wieder tragisch, wenn ein Patient an einer Grippe stirbt, weil das heilende Mittel aus Glaubensgründen nicht verabreicht werden darf. Etwas mehr Offenheit und Flexibilität würde da sicher helfen.

„Wer nach allen Seiten offen ist, kann nicht ganz dicht sein …“ Demokratie nach deutschem Muster funktioniert auf der Grundlage einer Regierungsmannschaft. Die Besetzung von Ministerposten sollte der fachorientierten Kompetenz des Auserwählten folgen. Realität ist jedoch, dass Ministerposten als Medaillen in der Koalition verteilt und im parteiinternen Postenbingo vergeben werden. Mit Verlaub, im eigenen Heim wird niemand einen Buchhalter mit dem Bau einer Solaranlage beauftragen, aber im Sinne der parteilichen Stellenbesetzung ist man da schon offener und erheblich experimentierfreudiger. Manche Postengewinner geben sich sogar richtig Mühe und haben partielle Erfolge, aber beim größten Teil der Posteninhaber verringert sich das Gefahrenpotential exorbitant, wenn sie nichts tun. Zudem können nahezu alle Posteninhaber nicht frei arbeiten, da die eine oder andere Bürde drückt. Unabdingbar für die Zukunft scheint, dass beim Eintritt in ein Ministeramt von Seiten des Staates automatisch alle Adelstitel, akademische Grade und jedwedes Vermögen oder Schulden getilgt werden. Unbelastet könnten so die neugeborenen Minister ihres Amtes walten und hätten eventuell sogar noch ausreichend Potential, „Training on the Job“, sich das notwendige Wissen für ihre Amtsgeschäfte anzueignen, ohne über Vergangenes zu stolpern. Und wie in jedem guten Schützenverein braucht es an der Spitze jemanden, der die Marschrichtung vorgibt. Aber wie soll das im deutschen Regierungsgeschäft funktionieren, wenn weiterhin ein fatale Symbiose aus Inge Meysel und Helmut Kohl zwischen engagierter Betroffenheit und aussitzender Machtausübung hin und her taumelt? Fachkompetenz für die ministeriale Amtsausübung ist erlernbar, an der Spitze ist Naturbegabung gefordert. Philosophischem Bildungshintergrund wäre von Vorteil, könnte es in einer Stellenausschreibung lauten … wenig zielführend ist, Deutschland so zu betrachten, wie der Metzger ein Schwein betrachtet.

„Und die aller dümmsten Kälber, wählen ihren Schlachter selber …“ Wäre heute Wahl; käme dies einem politischen Supergau gleich. Weder links noch rechts, ganz zu schweigen von der Mitte, gäbe es keine Partei, die wählbar wäre. Es liegt gewiss nicht an mangelnden Qualifikationen Einzelner. Nur sind diese Qualifikationsträger nicht sichtbar. Auffällig ist nur die perfektionierter Inkompetenz, deren Ausdrucksform die jeweiligen Parteiprogramme ein beredtes Beispiel liefern. Zwar sind nicht alle Programme gänzlich schlecht, aber welche Partei würde es zulassen, im Patchwork-Verfahren … nach dem Aschenputtel-Hülsenfrüchte-Sortierprinzip … etwas Umsetzbares zu gestalten. Wären Parteiprogramme Gegenstand eines Schulaufsatzes, würde alles im Moment Verfügbare mit dem Prädikat „Thema verfehlt“ ausgezeichnet. Somit wünsche ich mir, und auch Ihnen, liebe Regierende und liebe Regierte, dass 2012 die politischen Hausaufgaben gemacht werden, um mit der Bundestagswahl 2013 endlich wieder zu stabilen Verhältnissen zurückzukehren. Bleiben Sie solange gesund.

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