Christoph Jung: Es gibt ja schon viele Portale zum Thema Hund. Was ist das Besondere an Hounds &People?
Astrid Ebenhoch: Hounds & People ist das einzige Portal mit Magazin, das nicht nur über Hund und Mensch, sondern auch über politische Themen berichtet und informiert. Menschen mit Hund besitzen ja nicht nur einen Hund, sondern auch ein Gehirn! Sind intelligent, gebildet und haben auch ein Recht auf kritische Berichterstattung, investigativen Journalismus und darauf die Wahrheit zu erfahren.
Christoph Jung: Es ist ohnehin erstaunlich was sich Hundebesitzer alles gefallen und "erzählen" lassen.
Astrid Ebenhoch: Hounds & People hat sich zur Aufgabe gemacht, die Bedürfnisse der Menschen mit Hund, auch im Interesse unserer Vierbeiner, zu erfüllen und Spaß zu machen. Anregungen und neue Ideen, sind immer Willkommen!
Hounds & People ist eine Plattform mit Magazin für alle Hundebesitzer, die mehr wollen!
Nicht nur im deutschsprachigen Europa!
Christoph Jung: Welche Pläne hast du mit H&P in der nächsten Zeit?
Astrid Ebenhoch: Seit dem Start Up im letzten Jahr haben wir uns zunächst bestimmte Klischees, Irrtümer und gezielte Fehlinformationen vorgenommen, die in den letzten 15 Jahren mit System verbreitet wurden und diese richtig zu stellen. Hiermit werden wir uns auch künftig im Magazin, durch anspruchsvollen, seriösen und investigativen Journalismus, hervorragenden Autoren und Bloggern, die dann ihre Beiträge einstellen können, weiter beschäftigen.
Die Rubrik Know How, mit ihrer Datenbank zu unzähligen Themen die Hundebesitzer interessieren, auch um sich sachkundig zu machen, wird ständig aktualisiert und erweitert.
Seit dem Start Up von Hounds & People steigt die Zahl der Besucher und eingetragenen Mitglieder, nicht nur aus dem deutschsprachigen-, und restlichem Europa, sondern auch aus den USA!
Als nächstes wird die Plattform in Englisch übersetzt.
Redaktionshund Amatus
Christoph Jung: In Deutschland redet man ja viel von Tierschutz und sieht sich da auf höherem Niveau als die meisten anderen Länder. Wie siehst du die "politische" Lage der Hunde in den letzten sagen wir 20 Jahren?Astrid Ebenhoch: Einer unserer Autoren schrieb über dieses Thema einen hervorragenden Artikel: "Warum Tierschutz eine Mogelpackung ist"! Dem kann ich mich nur anschließen. In erster Linie zeichnet sich die soziale Kompetenz eine Gesellschaft auch dadurch aus, wie diese mit ihren Mitlebewesen umgeht. Gerade wir als westliche, reiche Nationen haben diesbezüglich noch sehr viel zu lernen. Vor allem, dass auch Tiere Rechte haben!!
Wie sollen Menschen respektvoll miteinander umgehen, wenn sie diesen Respekt nicht einmal ihren Mitlebewesen gegenüber aufbringen?
Diesen Respekt haben nicht nur Zootiere verdient, die man in der "Flimmerkiste" aus einer "netten" Distanz ansehen kann. Inzwischen wissen die Menschen mehr über Tiere im Zoo, als über die vierbeinigen Weggefährten, die uns seit mehr als 16 000 Jahren begleiten und in allen Lebenslagen bis heute bedingungslos "dienen". Wenn es aber darum geht, dass auch ein Hund, genau die gleichen Bedürfnisse wie ein Zootier hat, die im Zoo mit Sicherheit nicht erfüllt werden, dann wird dies verdrängt. Außerdem sehen die im Fernsehen so niedlich aus und machen keinen „Dreck“. Ganz abgesehen von der Verantwortung die man für ein Tier übernimmt. Hierzu gehören übrigens auch unsere Nutztiere wie Kühe oder Schweine.
In keinem Land Europas haben gerade Hunde in Deutschland, aber auch in Österreich und der Schweiz, überhaupt keine Rechte mehr, sondern nur noch „Pflichten“. Obwohl kein anderes höher entwickeltes Säugtier in der Lage ist, den Menschen so gut zu verstehen und sich diesem so angepasste wie der Hund. Wenn ein Mensch in einem Zoo oder Delphinarium verletzt oder gar getötet wird, dann sind dies laut Presse Unfälle. Wenn aber ein Hund von einem Fahrradfahrer angefahren, von einem Jogger getreten, geschlagen, angebrüllt, am Schwanz oder am Ohr gezogen wird und sich wehrt oder verteidigt, dann wird er als „aggressiv“ bezeichnet und „verurteilt“. Meist durch pseudowissenschaftliches „Personal“ oder vom Schreibtisch der Behörden aus.
Legale Qualzucht in D
Mit Sicherheit sollten Hunde erzogen werden, um ihnen Freiheit zu ermöglichen. Nur verdient ein Hund nicht nur Erziehung, sondern auch Verständnis, Einfühlungsvermögen und Liebe. Wenn ein Hund sich einem Befehl widersetzt und aufsteht, weil der Boden unter dem Tisch zu kalt ist, wird er bestraft. Wenn Hunde täglich alleine tagsüber in Wohnungen eingesperrt werden und dann vielleicht etwas kaputt machen, werden sie bestraft! Wenn Hunde bellen, weil sie besser hören als Menschen, werden sie bestraft! Wie mir vor kurzem berichtet wurde, wird Hunden inzwischen sogar das Schnüffeln oder Markieren verboten. Für ein Verhalten, das für alle Säugetiere absolut normal ist. Oder sie werden vermenschlicht und müssen als Projektionsfläche für die Defizite der Menschen herhalten und sollen diese kompensieren.In Deutschland dürfen sich Hunde nicht mehr wie Hunde verhalten und Kinder nicht mehr Kinder sein! Kein Wunder, wenn es in diesem Land Menschen gibt, die per Klage vor Gericht erreichen wollten, dass Lautäußerungen von Kindern, als Kinderlärm deklariert und verboten wird….
In unserer Gesellschaft ist ein Hund nur dann ein „guter“ Hund, wenn er sich ohne zu murren und zu wehren, malträtieren, anbrüllen und quälen lässt. Was „korrektes“ deutsches Hundeverhalten ist, wird offensichtlicht durch die „Vollstrecker“, den Ordnungsämtern mit ihren Handlangern, definiert. Wer nicht ins Raster passt und sich wie ein Hund und nicht wie ein sklavischer deutscher Schäferhund oder ein „Stofftier“ verhält, der wird ausgegrenzt und abgestempelt. Viele Eltern mit Hund erzählten mir, daß auch Kinder, in unserem maroden kinderfeindlichen Schulsystem, ebenso behandelt würden.
Wie wenig gerade unsere Hunde mit ihren Menschen in unserer Gesellschaft respektiert werden, ist auch an den kollektiven Rundumschlägen der Politiker zu sehen. Hetzkampagnen gegen diese Minderheit werden mit Hilfe der Medien immer dann gestartet, wenn wieder einmal ein neues Hundegesetz erlassen werden soll, für das es eigentlich keinen Handlungsbedarf gibt. Im Gegensatz hierzu werden jedes Jahr tausende Menschen im Straßenverkehr durch Autos verletzt, getötet oder Kinder misshandelt. Unfälle mit Hunden, sind Einzelfälle und liegen im Promillebereich. An der neuen Verordnung in Niedersachsen, die gerade erlassen wurde, ist diese Willkür gegenüber einer Minderheit zu sehen. Obwohl das Hundegesetz in Hamburg, das mit ähnlichen Inhalten erlassen wurde, scheiterte und nicht funktioniert. Offensichtlich geht es hier vielmehr um eine behördlich angeordnete Gängelung und Diskriminierung gegenüber einer Minderheit, die dann auch noch „abgezockt“ werden soll.
Natürlich existiert das Tierschutzgesetz hier in Deutschland nur auf dem „Papier“. Wie ist es sonst zu erklären, dass Politiker und Behörden, ganz offiziell und permanent z.B. gegen den § 2 des Tierschutzgesetzes, der eine artgemässe Haltung vorschreibt und zur Pflicht macht, durch generellem Leinenzwang verstoßen? Um solche Verordnungen zu rechtfertigen, muss deshalb vorher „Handlungsbedarf“ konstruiert werden. Dies funktioniert am einfachsten mit der Zustimmung der breiten Bevölkerung. Mit Hilfe einschlägiger Boulevardblätter, als Handlanger und lancierter Artikel, wird die breite Masse gezielt durch unwahre Hetzkampagnen gegen Hunde in Angst und Schrecken versetzt. Menschen mit Hund stigmatisiert, diskriminiert und per se als „Gesetzesbrecher“ kriminalisiert und dargestellt oder wegen bestimmter Hunderassen, diskriminiert. Dann folgen Meinungsumfragen und schon hat man als Politiker einen „Handlungsbedarf“ und die Zustimmung der Bevölkerung, so einfach geht das und hat inzwischen Methode.
Basco - Die Stadt Krefeld behandelte den alten Hund wie einen Schwerverbrecher - weil er im Weiher badete.
Nach erlassenem Gesetz oder Verordnung werden Menschen mit Hund anschließend durch Ordnungshüter verfolgt und zur Kasse gebeten! Der „Rechtsbruch“ wird mit einer Ordnungwidrigkeit begründet und wie praktisch, die Höhe des Bußgelds von der Stadt und Gemeinde selbst festgelegt. Menschen mit Hund werden also dafür bestraft, weil sie ihrem Hund freien Auslauf ermöglichen, um ihm ein artgemässes Leben zu ermöglichen. Wozu sie nach bestehendem Tierschutzgesetz verpflichtet sind. Hundebesitzer eignen sich aber nicht nur für Politiker als Einnahmequelle oder dafür von tatsächlichen Misständen abzulenken, sondern auch für bestimmte „Experten“. „ABM“ für ominöse Berufsgruppen, die dann per Hundeverordnung oder Hundegesetz die weiteren Profiteure sind, um den großen „Reibach“ zu machen. In einem Land in dem es mehr Lebensversicherungen als Menschen gibt, funktioniert dies wie man auch an der Vogel-, Schweinegrippe und jetzt an Ehec sehen kann, hervorragend. Die Bevölkerung sollte sich bei solchen Schlagzeilen Verordnungen oder Gesetzen eigentlich fragen, wer hiervon profitiert und welcher Markt für was geschaffen werden soll.Die "Hexenjagd" aus dem Jahr 2000 gegen eine Minderheit nämlich Hundebesitzer, die sich mit Hilfe der Mainstream Medien, wie ein "Flächenbrand" über ganz Europa ausbreitete und alle Hundebesitzer durch die Kampfhundverordnungen in Misskredit brachte. Die Minderheit, Menschen mit ihren Hunden, wurden nicht nur stigmatisiert, diskreditiert, diskriminiert und denunziert - das können wir Deutsche bis heute immer noch hervorragend - sondern bis heute von den Medien und Behörden als "Vollstrecker" auch verfolgt.
Dalia musste auch mit 15 an die Leine
Wie kein anderes Land erheben gerade wir in Deutschland den moralischen Zeigefinger, auch wenn es um Menschenrechts- verletzungen in anderen Ländern geht. Dabei finden nicht nur hier und im restlichen Europa jeden Tag Menschenrechts- verletzungen, auch durch Behörden und Politiker, statt. Kann man bei der EU-Kommission für Menschenrechte in Straßbourg jederzeit erfragen. http://conventions.coe.int/Treaty/ger/Treaties/Html/005.htm Hierüber schreibt aber natürlich niemand! Erstens, ließe sich so etwas schlecht verkaufen und zweitens, ist es gerade für uns Deutsche bis heute bequem, mit dem Zeigefinger lieber auf andere zu zeigen, als vor der eigenen „Haustüre“ zu kehren.Der Ursprung dieses "Flächenbrands" gegen eine Minderheit war übrigens 1992 wieder einmal München! Zwar nicht in der Ettstrasse, aber im Bayerischen Landtag. Ermächtigungsgesetzte haben in Bayern ja „Tradition“. Das letzte wurde übrigens erst 2008 für die Schlösser und Seenverwaltung, erlassen um gegen Minderheiten in ganz Bayern vorzugehen. Für den Vollzug ist eine Verordnung nötig die zum Glück, durch eine Kampagne 2008 von einem gemeinnützigen Verein, verhindert werden konnte.
1992 sollte in Bayern im Zusammenhang mit der Kampfhundverordnung auch gleich genereller Leinenzwang verhängt werden. Mit der Hilfe von couragierten Politikern, konnte ich dies zum Glück verhindern. Im stillen „Kämmerlein“ wurden nicht nur sog. Kampfhunde „kreiert“, sondern auch die erste Kampfhundverordnung in Deutschland. Die anschließend als wahre Gelddruckmaschine fungieren sollte. Handlungsbedarf gab es keinen! Alle Hundebesitzer die von heute auf morgen mit ihren friedlichen Hunden zu „Staatsfeinden“ erklärt wurden und auf dem „Index“ standen, mussten auf eigene Kosten, ihre Hunde auf „Unbedenklichkeit“ testen lassen. Diese konnte natürlich, wie praktisch, nur von einer Hand voll „Experten“ in Bayern - die schon vorher hierzu auch gleich ernannt wurden - mittels pseudowissenschaftlicher und subjektiven Methoden erteilt werden.
Als ich hiervor erfuhr war ich damals offenbar die einzige Hundebesitzerin in Bayern, die sich einen generellen Leinenzwang nicht gefallen lassen wollte. Zunächst ging es mir natürlich darum, eine behördlich angeordnete Tierquälerei und eine erneute Diskriminierung gegen eine Minderheit in diesem Land zu verhindern.
Christoph Jung: Warum hast du dich so engagiert?
Astrid Ebenhoch: Ich wurde vor allem von meinen Grosseltern zum „guten“ schlechten Deutschen erzogen, die während des zweiten Weltkriegs Menschen vor der Deportation retteten. Aber wie man sieht, finden trotzdem auch heute wieder, ganz „legal“, sogar behördlich abgesegnete und angeordnete Diskriminierungen gegen Minderheiten statt, indem eine künstliche „Bedrohung“ geschaffen wird. In Deinem Artikel beschriebst Du ja ebenfalls genau die Methoden, die bis heute noch angewandt werden. Die im Übrigen wieder mit Hilfe der Presse, die neue Verordnung in Niedersachsen rechtfertigen sollte. http://www.houndsandpeople.com/naechste-hetzkampagne-aus-koeln/
Auch ging es mir damals um meinen jungen Hund und darum, ihm ein artgemässes Leben zu ermöglichen. Wenn ich Kinder gehabt hätte, dann hätte ich mich wahrscheinlich für deren Rechte eingesetzt oder dafür dieses skandalöse Schulsystem zu ändern. Aber ich hatte eben einen Hund.
Christoph Jung: Was hast Du damals unternommen?
auch das ist München (aufgenommen Mai 2008)
Astrid Ebenhoch: Als ich mich damals begann, mit diesem Thema zu beschäftigten, musste ich leider feststellen, dass Tierschutzvereine Hunde zwar vermitteln wollen, aber ob diese dann auch artgemäß leben können, interessierte sie leider nicht. Mir gelang es eine Hand voll hervorragender und couragierten Politikern des Bayerischen Landtags - die es damals noch gab - dazu zu gewinnen, den geplanten Leinezwang zu verhindern. Leider aber nicht - trotz Anhörung von Wissenschaftlern - die Kampfhundverordnung, die übrigens per Fraktionszwang der CSU von Herrn Beckstein dann erlassen wurde. Mit Manfred Fleischer, ehem. MdL und Fraktionsvorsitzender der Grünen, Tessy Lödermann ehem. MdL, - übrigens die einzigen Grünen in Deutschland, die sich auch für Tierschutz einsetzten - und mit Prof. Dr. Peter Paul Gantzer ehem. Mdl, gründeten wir 1992 im Bayerischen Landtag, im Bayernstüberl, einen gemeinnützigen Verein, mit der Aufgabe, daß die erkämpften Rechte - zumindest für die restlichen Hunde in Bayern - eingehalten werden, präventive Arbeit zu leisten, sowie für die Einhaltung von § 2 des Tierschutzgesetzes, in dem es um artgemäße Haltung geht, zu sorgen.Heute machen Münchner Politiker übrigens PR mit der „Weltstadt“ mit „Schmerz“ - wie sie inzwischen von der breiten Bevölkerung bezeichnet wird - als „hundefreundlichste“ in Deutschland. In Wahrheit fordert aber die Stadt München über eine Behörde in typisch münchnerischer und alt bewährter geschichtlicher „Tradition“ zur Denunziation gegen eine Minderheit in einem Boulevardblatt auf: http://www.bild.de/regional/muenchen/muenchen/bild-dokumentiert-worueber-sich-millionen-muenchner-aergern-die-keinen-hund-haben-18075102.bild.html
Die bayerische Kampfhundverordnung wurde nach der Hexenjagd durch die Medien im Jahr 2000 von den Politikern, die schnell punkten wollten, anschließend in allem Bundesländern blind und skrupellos einfach abgeschrieben und umgesetzt. Frau Höhn ehem. Ministerin in Nordrhein Westfalen, reichte die bayerische Kampfhundverordnung nicht und setzte gleich noch einen Herdenschutzhund mit auf die Liste, der schon seit hundert Jahren ausgestorben war. Nach und nach zogen dann auch alle anderen Eu Länder nach und schrieben ab, sogar die Schweiz.
Christoph Jung: Du setzt dich schon seit 1992 aktiv für eine artgerechte Hundehaltung ein. Was wäre dein Resümee für heute und was sind die wichtigsten Ansatzpunkte für die Zukunft?
Astrid Ebenhoch: Dass der § 2 des Tierschutzgesetzes endlich umgesetzt und auch entsprechend Recht gesprochen wird. Vor allem im Hinblick eingereichter Klagen, gegen Bundesländer die hiergegen vorsätzlich und wissentlich mit erlassenem Leinenzwang verstoßen. Denn so lange es keine Richter gibt, die nach diesem auch Recht sprechen, wird dieses Gesetz weiterhin, auch im Hinblick vieler anderer gequälten Nutztiere, weiterhin nur auf dem Papier stehen.
Hierzu gehören auch die Auswüchse und Qualzuchten in der Hundezucht, wodurch Leid, Schmerzen und Krankheiten verursacht werden.
Der § 2 des Tierschutzgesetzes besagt:
Wer ein Tier hält, betreut oder zu betreuen hat,
- muss das Tier seiner Art und seinen Bedürfnissen entsprechend angemessen ernähren, pflegen und verhaltensgerecht unterbringen,
- darf die Möglichkeit des Tieres zu artgemäßer Bewegung nicht so einschränken, dass ihm Schmerzen oder vermeidbare Leiden oder Schäden zugefügt werden,
- muss über die für eine angemessene Ernährung, Pflege und verhaltensgerechte Unterbringung des Tieres erforderlichen Kenntnisse und Fähigkeiten verfügen.
Und für Menschen mit Hund, als Minderheit, gibt es mehrere Möglichkeiten, sich vor allem vor Diskriminierung und Behördenwillkür zu schützen: Sich vernetzten und wehren, informieren, Zivilcourage zum Hin-, und nicht Weg-sehen, Missstände veröffentlichen, im Umgang mit unseren Hunden auch auf Intuition zu hören und vor allem: Solidarität! Groß oder Klein, Rasse oder Mischling, ist auch bei Menschen mit Hund, unwichtig!
Christoph Jung: Wenn du drei Wünsche offen hättest - was sollte sich dann in der Partnerschaft Mensch - Hund ändern?
Astrid Ebenhoch: Meine Großmutter sagte mal, Kinder müsse man so erziehen, als hätte man sie „ausgeliehen“. Damit meinte sie nicht nur den Abstand, den man benötigt, um nicht nur das Verhalten, sondern auch Interaktionen objektiv wahr zu nehmen. Mit Sicherheit eines der schwersten Übungen! Sein eigenes Verhalten und das seines Hundes, als höher entwickeltes intelligentes Individuum, zu reflektieren. Das aber auch bei Hunden gerade im Umgang mit anderen Hunden entscheidend und wichtig ist, vor allem um zu vermeiden diese zu vermenschlichen und nach typisch deutscher Manier immer den anderen die Schuld zu geben. Sonst passiert, was in einem Theaterstück zum Thema war: Eltern die sich verklagten, weil sich ihre Kinder in die Wolle bekamen!
Mehr Selbstvertrauen, sich auf den eigenen gesunden Menschenverstand zu verlassen. Auch bei Ansagen von Hundetrainern bei denen sie ein schlechtes „Bauchgefühl“ haben. Ein Hund ist kein Befehlsempfänger, der nur funktioniert und Leistung erbringen soll, sondern ein Individuum, dem man auch vertrauen und ihm auch die Chance geben sollte, zu zeigen wie intelligent er eigentlich ist, um dies zu fördern.
Wir haben alle eines gemein: Wir lieben Hunde! Und hierzu gehört auch nicht nur unseren Hund zu lieben, sondern alle Hunde! Dies ist ein Grundrecht und nicht verboten! Allerdings sollten wir dies auch unseren Hunde zeigen und uns Zeit für sie – alleine ohne Übungsplatz – nehmen, obwohl wir Deutsche ja so unsere Probleme damit haben, Gefühle zu zeigen. Zuwendung und Liebe gegenüber unserer Vierbeiner bedeutet nicht nur Sitz, Platz, Fuß und Leistung abzuverlangen, oder sich selbst zu überlassen, sondern sich für seinen Hund auch Zeit zu nehmen, spazieren gehen, sich zu seinem Hund zu setzen und ihn einfach streicheln und zwar jeden Tag!
Bei aller Liebe zu unseren Hunden sollten wir allerdings nie vergessen, dass wir Menschen und keine Hunde sind. Und als Mensch keine Sozialkontakte zu anderen Artgenossen ersetzen können. Ein Hund kann eine Freundschaft zu einem anderen Hund nur dann pflegen, wenn wir dies auch zulassen.
Christoph Jung: Vielen Dank für deine Antworten. Du sprichst mir in Vielem aus dem Herzen. Und das geht sicherlich auch all den Hundefreunden so, die sich mit dem Fastfood-gesponsorten Heile-Tierschutzwelt-bei-uns-und-böse-sind-nur-die-Nachbarn Medien zufrieden geben. Viel Erfolg!!
(Hervorhebungen im Interview CJ)