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Es ist sicher nicht falsch, den italienischen Komiker Beppe Grillo, der die Politikszene Italiens erfolgreich aufmischt und dessen Protestbewegung kurze Zeit, bis zur Auszählung der Stimmen von den Auslandsitalienern, mit 25,5 Prozent der Wählerstimmen stärkste Einzelpartei war, als Clown zu bezeichnen.
Silvio Berlusconi hingegen ist kein Clown, er ist einfach nicht lustig genug. Solche feinen Unterschiede macht Peer Steinbrück, immer auf der Suche nach dem nächsten Fettnäpfchen, natürlich nicht: er hat beide als Clowns bezeichnet, was dem zur Zeit Deutschland besuchenden italienischen Staatspräsidenten Giorgio Napolitano nicht gefällt. Napolitano hat deswegen kurzfristig ein Treffen mit dem SPD-Wielangenoch-Kanzlerkandidaten abgesagt.
Kurt Kister kommentiert den Eklat in der "Süddeutschen Zeitung":
Das Aussprechen von Wahrheiten in der Politik kann mutig sein. Aber wer nicht darauf achtet, wann und unter welchen Umständen er was sagt, der handelt weniger mutig als vielmehr unklug. Im Falle der Clowns kommt dazu, dass Deutschland und die deutsche Politik in Italien zu den zentralen, negativ besetzten Wahlkampfthemen gehörten. Steinbrück ist es gelungen, diese Form der Aufmerksamkeit aufrechtzuerhalten. Manchmal ist es wirklich ein Kreuz mit diesem Kandidaten und seiner Klappe.