Neues von And One — die Enthüllungen!

Erstellt am 11. August 2011 von Thafaker

Prust. Nehmt euch auch Pop­corn, das ist der Ham­mer. Ansons­ten lasse ich die­sen News­let­ter unkommentiert. 

Da hat doch Steve Nag­havi die Bio­gra­fie von And One geschrie­ben”, dachte ich mir im ers­ten Moment, als ich die aktu­ellste Mail mit allen Infos über jene Unwäg­bar­kei­ten erhielt, die hier bereits bespro­chen wor­den sind. 200 Kb rei­ner Text sind unglaub­lich viel und jedem Nicht-Nerd muss ich sagen, sind das sicher 50 Sei­ten Diplom­ar­beit. Da Steve diese EMail öffent­lich über den And One News­let­ter ver­teilt hat, gehe ich davon aus, dass all die Aus­sa­gen Hand und Fuß haben und ver­öf­fent­licht wer­den kön­nen. Alle Aus­sa­gen stam­men von Steve Nag­havi. Steve räumt in die­ser EMail sub­jek­tiv mit allem auf, was bis­her geschah, doch lest am bes­ten selbst:

[…] ACHTUNG! Dies ist kein News­let­ter im klas­si­schen Sinne. Wer mal eben die neu­es­ten News von AND ONE will, wird mit dem fol­gen­den Inhalt völ­lig über­for­dert sein. Dies ist ein sehr lan­ger Brief, den man nur lesen sollte, wenn einem das Thema AND ONE wirk­lich am Her­zen liegt und man wirk­lich tief­grün­di­ges und fun­dier­tes Wis­sen möchte. Allen ande­ren möchte ich vom über­flie­gen abra­ten, da man einige Dinge kom­plett in den fal­schen Hals krie­gen könnte. Man sollte also pro Thema alles oder lie­ber gar nichts lesen.

BRIEF AN DIE FANS 2

Meine The­men im Einzelnen…

*) Thema Ex-Kollegen Gio & Chris, Unhei­li­ger Wahn, PAKT & die Fäden­zie­her im Hin­ter­grund
*) Neues LIVE(!)-Mitglied “Herr Wie­ditz” ab Ham­burg!
*) Wir sagen ALLE Hotel­par­tys ab
*) Ab 2012 keine Kon­zert­ka­te­go­rien und “2 Klas­sen­ge­sell­schaf­ten mehr!“
*) Rich­tig­stel­lung zum Ver­hält­nis UNHEILIG und AND ONE
*) Wieso herrschte solange Informations-Stop bei AND ONE?
*) Neues AND ONE & Elek­tro Forum “BODYNERV” Online!!! Will­kom­men zurück, Iri­mausi :)
*) Schlusswort

THEMA EX-KOLLEGEN GIO, CHRIS, UNHEILIGER WAHN, “PAKT& DIE FÄDENZIEHER IM HINTERGRUND

(Ach­tung! Lese­zeit allein die­ses Punk­tes ca. 1 Stunde!)

Ich weiss ehr­lich gesagt gar nicht, wo ich anfan­gen soll. Viel­leicht beant­worte ich erst­mal die Frage, die als ers­tes auf­kom­men wird. Warum sage ich erst jetzt etwas zu die­sem Thema? Die Ant­wort ist sehr sim­pel. Weil ich mich mitt­ler­weile abge­regt habe! Ich war schon meh­rere Male kurz davor, etwas dazu zu sagen, vor allem nach­dem soviel Bull­s­hit in diver­sen Foren ver­brei­tet wurde. Doch ich zog es vor, meine Fresse zu hal­ten, da ich die Sache nicht objek­tiv genug sehen konnte, nicht genug Abstand zu den Din­gen hatte und eine Art State­ment bestimmt zu emo­tio­nal und unfair den Jungs gegen­über gewor­den wäre, was sie sicher nicht ver­dient hätten.

Die mir am häu­figs­ten in die­sem Zusam­men­hang gestellte Fan­frage ist, wieso sich Gio und Chris in ihrem ers­ten gemein­sa­men State­ment als “Funk­ti­ons­los” und “Aus­tausch­bar” bezeich­ne­ten. Sie sind damit eigent­lich sehr kon­kret und diese Aus­sage lässt im Prin­zip fast kei­nen Platz mehr für Spe­ku­la­tio­nen. Den­noch ist sie offen­bar für viele nicht deut­lich genug und ich kann mir auch vor­stel­len, warum. Die Jungs sind zwar ent­täuscht über einige Dinge, AND ONE betref­fend, woll­ten mein Gesamt­werk der letz­ten 10 Jahre, wo sie mit auf der Bühne stan­den aber nicht “abwer­ten”, indem sie kom­plett mit der Wahr­heit raus­rü­cken. Ich weiss, dass diese Dinge den Jungs wie eine Last auf den Schul­tern lie­gen dürfte, wei­ter­hin lie­gen würde und die unan­ge­neh­men Fra­gen der “neuen” und Fans auf ihren eige­nen Auf­trit­ten oder Auto­gramm­stun­den sie nur zäh­ne­knir­schend und aus­wei­chend ent­ge­gen­tre­ten müss­ten. Ich werde jetzt mal rei­nen Tisch machen.

Zunächst ein­mal muss man ver­ste­hen, wel­che Auf­gabe die bei­den bei AND ONE hat­ten, aus­ser­halb von Kon­zert­ta­gen. Die lei­der für viele des­il­lu­sio­nie­rende Ant­wort: Keine! Da diese Ant­wort dann doch etwas zu ein­fach ist und wie­der mal viiiieeel Platz für wilde Spe­ku­la­tio­nen, Gerüchte, Ver­leum­dun­gen und Hetz­jag­den schaf­fen würde, werde ich diese hier jetzt sehr aus­führ­lich und detail­liert ver­su­chen zu erklä­ren. Dazu muss ich aber weit zurück­ge­hen zu ihrer “Rekru­tie­rung” ;) naja, so nenne ich jetzt mal meine Art, den Leu­ten mit­zu­tei­len, dass sie ab sofort dabei sind, ohne sie eigent­lich rich­tig zu fra­gen, weil ich ein “Nein” eh nicht akzep­tie­ren würde :) Joke und Rick waren 2001 bereits aus­ge­stie­gen, was mich damals wirk­lich traf, da sie tat­säch­lich einen gros­sen Ein­fluss auf unsere Arbeit hat­ten und sie auch im Stu­dio effek­tiv mit­wirk­ten. Songs wie z.B. Some­ti­mes oder High wur­den von Joke geschrie­ben und diese Qua­li­tät hab ich dann doch stark ver­misst. In die­ser Zeit der “Umstel­lung”, der Selbst­zwei­fel und des Umden­kens hatte ich auch noch meine Schei­dung von Frau, Kind und Fami­lie (Schul­dig!), den Rück­zug nach Ber­lin und ne Menge nicht zu bewäl­ti­gen­der Steu­er­schul­den (Schuldig!)!

Jeden­falls waren die ech­ten Band­mit­glie­der raus (Rick, weil er sich zwi­schen Berufs­kar­riere und AND ONE ent­schei­den musste und Joke, weil wir uns stän­dig in den Haa­ren hat­ten!), ich hatte diese ande­ren Pro­bleme an der Backe und habe wie­der das Fal­sche getan. Mich zurück­ge­zo­gen, meine Zeit lie­ber damit ver­bracht, mich selbst zu bemit­lei­den, Coun­ter Strike zu zocken, sinn­lose Pro­gramme zu schrei­ben oder ein­fach nur rum­zu­hän­gen. Das alles war nach der “Vir­gin Super­star”, die 2000 raus­kam. Den Lizenz­vor­schuss von mei­ner dama­li­gen Plat­ten­firma Vir­gin für die Aggres­sor habe ich fast kom­plett in den Stu­dio­bau gesteckt (Deutsch­ma­schine Stu­dios). Die Nach­richt mit der Steu­er­last kam übri­gens nach­dem ich mit dem Bau fer­tig war und ich mich für die Musik an den Rand des Ruins
finan­ziert haben. Dumm gelaufen!

Kurz vor die­ser Zeit­pe­riode hatte ich eine Tour­nee in den USA ange­bo­ten bekom­men, die ich alleine nicht bewäl­ti­gen wollte. Rick war zu die­sem Zeit­punkt schon raus, Joke zwar noch drin, aber auf USA (oder bes­ser gesagt auf mich) hatte er keine Lust mehr und ich hatte nicht viel Ener­gie inves­tiert, um ihn zu über­re­den. Es herrschte ja eh schon sowas wie eine Eis­zeit zwi­schen uns. Also habe ich Chris Ruiz ange­ru­fen, der da Bock drauf hatte. Chris war ja schon­mal dabei von 1989 bis 1991 (dazu spä­ter mehr..), also wusste er ja was ihn erwar­tet. Noch war ja auch keine Rede von einem fes­ten Bühnen-Engagement, son­dern eben nur von die­ser USA Tour. Ich hätte ja auch einen rich­ti­gen Key­boar­der anheu­ern kön­nen, doch zog ich es vor, lie­ber jeman­den mit­zu­neh­men, den ich kenne und ein­schät­zen
kann. Die Tat­sa­che, dass er nicht Key­board spie­len kann, war völ­lig zweit­ran­gig und wir haben
dem gan­zen auch nicht wirk­lich viel Bedeu­tung beige­mes­sen. Viele Monate spä­ter, das WGT Fes­ti­val in Leip­zig stand an, ich nahm Chris zusätz­lich zu Joke mit auf die Bühne. Das fand Joke so genial, das er sei­nen Aus­stieg eben auf die­ser Bühne für mich völ­lig über­ra­schend bekannt gab. Aus heu­ti­ger Sicht für mich ver­ständ­lich. Viel­leicht nicht die Art von Jokers Aus­stieg, aber die Tat­sa­che, dass Joke um Chris Fähig­kei­ten wusste und wahr­schein­lich ein­fach nicht dane­ben ste­hen wollte. Ich weiss es
im End­ef­fekt nicht wirk­lich, ist auch nicht mehr wichtig.

Also war ich jetzt erst­mal alleine, was gerade Live sehr Schade war. Waren Joke und ich auf der Bühne doch immer ein gutes Team und seine Gesangs­leis­tung war immer sehr beliebt bei allen, was nicht zuletzt daran liegt, dass er der bes­sere Sän­ger ist (ok, ist bei mir ja auch nicht gerade sehr schwer :). Ich fragte also irgend­wann Chris, ob er bei AND ONE Kon­zer­ten dau­er­haft ein­stei­gen will, habe ihn aber auch auf­ge­klärt, worum es dabei geht. Näm­lich um nichts ande­res als eben Live “dabei” zu sein. Ich kannte ihn ja nun eine Ewig­keit und wusste, dass er nur shou­ten (also Stoss­ge­sang, ähnlich wie bei Hip Hop oder Scoo­ter) und lei­der nicht rich­tig sin­gen kann. Also das ganz nor­male hal­ten von Tönen. Das war so schräg, dass ich nicht mal drü­ber nach­ge­dacht habe, ihm das bei­brin­gen zu wol­len. Ich hätte nicht gewusst, wo ich da anset­zen sollte. Ich fand das alles sehr schade, da Chris eigent­lich eine sehr inter­es­sante Stimm-Klangfarbe besitzt.

Also ist “Fern­seh­ap­pa­rat” von der Aggres­sor (2003) auch letzt­end­lich die EINZIGE Auf­nahme, die seit sei­nem Wie­der­ein­stieg exis­tiert. Er sang seit­her auch nie im Back­ground mit. Gio auch nicht. Vor gerau­mer Zeit hatte ich mal dar­über nach­ge­dacht, mit ihm einige Sachen im Stu­dio aus­pro­bie­ren zu wol­len, da der Stand der Tech­nik heute ein ganz ande­rer ist. Mann kann also gewisse Defi­zite in der Stimme gut aus­glei­chen. Aber das ist nicht zustande gekom­men, denn meine Idee war spon­tan, doch er bekam wohl nicht so kurz­fris­tig von sei­ner Arbeit frei. Dumm gelau­fen, aber dafür kann er ja nichts. Das, was ich bis dato von Chris sei­nen Solo-Musik-Versuchen gehört hatte, hat mich nicht
umge­hauen. Es waren halb­fer­tig wir­kende Tracks, die aber (in MEINEN! Ohren) keine rich­ti­gen
Songs waren. Für mich war das zu unin­spi­riert und hatte mei­ner Mei­nung nach mit Kom­po­si­tio­nen nicht viel zu tun. Das er kei­nen ein­zi­gen Akkord auf dem Key­board grei­fen konnte störte mich auch nicht wei­ter. Denn zum Live spie­len wollte ich ihn ja eh nicht zwin­gen. Er hatte mit der “So tun als ob”-Variante bis heute auch keine Pro­bleme und so sagte er zu. Ich hatte ihn damals auch expli­zit erklärt, dass er dies als JOB sehen soll. Er kommt zu den Kon­zer­ten, bekommt seine Gage und das war’s. Wir hat­ten nie über Zusam­men­ar­beit gere­det. In die­ser Phase, also in Ber­lin 2001 lernte ich dann Gio ken­nen. Ich hatte ihn Jahre zuvor auch schon­mal getrof­fen, doch war das nicht von Bedeu­tung. Gio hatte in den frü­hen Neun­zi­gern schon bei “Dark Voices” Key­board “gespielt”, eine Band, die sagen wir mal wegen ihrer auf­fäl­li­gen “Nähe” zu AND ONE sich zumin­dest Lokal eine gewis­sen Namen machen konnte, aber an der Tat­sa­che kaputt ging, dass der Pro­du­zent, Song­schrei­ber und Sän­ger der Band Mic Schrö­der (zu ihm spä­ter mehr) sich in den Kopf gesetzt hatte, mit Dark Voices jetzt “rich­tige Musik” machen zu wol­len, seine Büh­nen­mit­glie­der (also auch Gio) sagen wir mal “pau­sierte” und dann mit Acoustic-Platte und Acoustic-Tour und “rich­ti­gen“
Musi­kern alles bis­her erreichte wie­der ein wenig “neu­tra­li­sierte”. Für mich war es ein gutes Album und auch gut pro­du­ziert. Aber das ver­stan­den die Elek­tro Fans damals nicht. Der Stil­bruch war halt zu krass. Als ich zusam­men mit eini­gen Leu­ten damals das Stu­dio in Ber­lin gebaut habe, war Gio
irgend­wann auch dort und hat beim Bau mit­ge­hol­fen. Er ist ja gelern­ter Hand­wer­ker und so konnte er sinn­voll hel­fen bei Din­gen, wo ich mich nicht so aus­kannte. Ihn habe ich wäh­rend die­ser Zeit­phase auch irgend­wann gefragt, ob er nicht mit auf die Bühne will. Er hatte mir auch irgend­wie leid getan, weil Mic ihn mei­ner Mei­nung nach so krass “abser­viert” hatte. Und ich dachte mir, wenn er es bis­her gewohnt war, auf der Bühne so zu tun als ob, dann würde das ja nichts Neues für ihn sein. Er war zu die­sem Zeit­punkt ein rie­sen AND ONE — Fan, und so war es für ihn eine dop­pelte Freude. Zum einen, wie­der auf der Bühne ste­hen zu kön­nen und zum ande­ren auch noch mit AND ONE! Das hat ihn sehr
glück­lich gemacht.

Und auch hier galt — ich wusste, dass er zwar ein Key­board und ein e-Drum zu Hause rum­ste­hen hatte, ich wusste aber auch, dass was er bis dato auf dem Key­board ver­sucht hatte weit ent­fernt war von dem, was man braucht, um mal wirk­lich ernst­haft ein Kon­zert Live spie­len zu kön­nen. Hierzu gehört ein­fach mehr als mit einem Fin­ger die Melo­die von Life isn’t Easy in Ger­many zu tip­pen. Das Timing ist auch wich­tig! Nach Joke und Rick’s Weg­gang wollte ich nicht wie­der in ein Loch fal­len und ich wollte nicht erpress­bar sein (Was nicht heisst, dass ich vor­her erpresst wurde!). Des­we­gen
dachte ich wohl, “Zwei Sta­tis­ten machen weni­ger Arbeit” als mich auf die Suche nach einem ech­ten Ersatz für Joke und Rick zu machen, was mir so schnell eh nicht gelun­gen wäre. Ich wusste zu die­sem Zeit­punkt noch gar nicht, was für Leute ich da damals habe so kampf­los zie­hen las­sen. Gio und Chris schie­nen pfle­ge­leich­ter. Man musste sie nur infor­mie­ren, wann und wo sie zu erschei­nen hat­ten und das war’s. Chris sei­nem Ego schien das ganz gut zu tun und Gio fühlte sich wie­der wie ein rich­ti­ger Musi­ker. Bei­den schien es nie etwas aus­zu­ma­chen kei­nen Ton Live zu spie­len, obwohl Gio mal was von Key­board­un­ter­richt oder zumin­dest das Vor­ha­ben erzählt hatte, wo aber glaube ich nichts
pas­siert ist. Im Prin­zip konnte jeder damit leben, bis auf wenige echt gru­se­lige Momente z.B. in Hotel-Lobbys, wo ein Piano stand. Wenn wir ein Fes­ti­val hat­ten und dann mit meh­re­ren Bands dort Nachts sau­fen­der Weise abhin­gen, ich am Piano irgend­ei­nen Kram gespielt habe, dann war da natür­lich die­ses dumpfe Gefühl in Gio’s Magen­ge­gend, dass jetzt irgend­ei­ner der ande­ren Kol­le­gen oder gleich ein Grüpp­chen davon Gio auf­for­dern könn­ten “Mensch Gio, jetzt spiel doch mal was!”. Irgend­wann wären ihm ja wohl die Aus­re­den aus­ge­gan­gen. Da hat er mir leid getan. Gio ist ein guter Mensch. Diese Situa­tio­nen hät­ten nicht sein dürfen.

Das ein­zige, was ich mal von Gio’s Ver­su­chen, Musik machen zu wol­len mit­be­kom­men habe war, als ich den bei­den in Ame­rika mal Apple Note­books geschenkt habe, lud er sich Musik­pro­gramm und ein paar Plugins auf den Rech­ner. Ich glaube das war so 2008 (also 7 Jahre nach sei­nem ers­ten Büh­nen Enga­ge­ment bei AND ONE) und ich erin­nere mich, dass ich sowas zu ihm sagte wie “Das hier ist eine zu krass Nag­havi kopierte Bass­line, die ich bes­ser kann. Ver­su­che lie­ber etwas eige­nes, was es bei AND ONE eben noch NICHT gibt, dann würde sich das ergän­zen und du hät­test deine eigene Note”. Seit­her war es der letzte musi­ka­li­sche Geh­ver­such, den ich von ihm je gehört haben soll.

Weder Chris noch Gio haben mir im Laufe der gesam­ten 10 Jahre irgend­et­was musi­ka­li­sches vor­ge­stellt (aus­ser diese eine Sequenz, die ich gerade beschrie­ben hatte). Also gab es auch nicht’s abzu­leh­nen. Es ist ja nicht so, dass ich sie künst­lich ver­sucht hätte unten zu hal­ten. Es kam nur NICHT’S! Joke hatte mir frü­her doch auch Songs unauf­ge­for­dert vor­ge­stellt und ich hab mir eben die geils­ten raus­ge­pickt und pro­du­ziert. Ich habe Gio auch mehr als ein­mal gesagt, sollte er mal was ver­nünf­ti­ges ablie­fern, ich das auch für AND ONE pro­du­zie­ren würde. Für Chris galt das sowieso,
obwohl ich wusste, dass seine Tracks allen­falls zumin­dest bei AND ONE nur als Bonus-Tracks tau­gen wür­den. Aber nicht’s kam! Das ist auch der Grund, warum Chris und Gio nie arbei­ten­der Weise ein AND ONE Stu­dio betre­ten haben. Weil sie es zuvor auch nie getan hat­ten. Ich hatte zuvor schon etli­che Alben pro­du­ziert. Es war ein­fach kein Platz für Neu­linge, denen ich erst­mal alles müh­se­lig und jah­re­lang hätte bei­brin­gen müs­sen. Wenn Joke damals mit mir bis zu einem hal­ben Jahr am Stück im Stu­dio , als Team, arbei­tete (Die “Nord­hau­sen”, schwere Geburt!), dann brachte er diese Kennt­nisse schon mit. Ihn musste ich nicht’s beibringen.

Auch frü­her zwi­schen 1989 und 1991, als Chris AND ONE, bzw. Body Pro­ject mit mir zusam­men gegrün­det hat war die Arbeits­weise keine Andere. Auch in die­ser Zeit war er nur im Stu­dio ent­we­der zu Besuch oder wenn Jor (ehe­ma­li­ger Ent­de­cker, Men­tor, Ersatz­va­ter und Mit­den­ker) und ich ihn für ein paar Backshoutings zur Anguish-Zeit für eine Stunde in die Gesangs­ka­bine zitier­ten. Hier emp­fand Jor ihn sogar als stö­rend, ver­wies ihn oft in die Küche, was zwar in ers­ter Linie an dem viel zu klei­nen Stu­dio lag, aber eine gewisse Respekt­lo­sig­keit Chris gegen­über konnte und wollte Jor nie ver­ste­cken. Ich glaube, dass Chris mir bis heute anlas­tet, dass ich ihn vor Jor nicht ver­tei­digt habe,
wenn er von ihm wie der letzte Loser behan­delt wurde. Jor sagte immer, er könne nur Men­schen ernst neh­men, die was kön­nen. Ich denke, das war auch ein Teil­grund, warum Chris ende 1991 ohne Angabe von Grün­den ein­fach aus­ge­stie­gen ist.

In die­ser sehr frü­hen und jun­gen Phase von AND ONE steu­erte Chris aber Texte bei. Die Hälfte aller Texte der Angu­ish stamm­ten von ihm. 2 Texte von der Flop stam­men auch von ihm, obwohl bei Erschei­nen des Albums Chris ja auch schon nicht mehr mit von der Par­tie war.

Zeit­sprung nach 2002. Hier stand die neue Live-Konstellation nun fest, aber diese kam bis 2004 nur sel­ten zum Ein­satz. Wir erin­nern uns? 2001 bis 2003 extreme Naghavi-Steckt-Den-Kopf-In-Den-Sand-Phase. In den Genuss einer rich­ti­gen Haupt-Tournee soll­ten die bei­den ja erst 2004 kom­men (“Aggressor-Tour”). Ihre letzte Haupt-Tournee war 2010 (“Tan­zo­mat Full­time Show). Das waren also 6 aktive Tour-Jahre, in denen sich sowas wie Unmut ange­staut haben musste. Unmut über die
Tat­sa­che, dass sie bei den Fans zwar immer mehr akzep­tiert und tole­riert wur­den, aber trotz­dem bei mir im Anse­hen nicht gestie­gen sind und ihren ursprüng­li­chen Stel­len­wert auch behal­ten haben. Es gab nie sowas wie eine interne Beför­de­rung zu irgend­was, denn die Umstände (Kön­nen, Talent, Gesang etc.) hat­ten sich ja auch nicht geän­dert. Ich denke, gerade Chris konnte man das auf der Bühne auch teil­weise anse­hen, wenn er schein­bar gelang­weilt (so kam’s mir jeden­falls vor) an den toten Knöpf­chen her­um­drehte. Manch­mal drehte ich mich zu ihm um und mir wurde klar, dass das eine Ein­bahn­strasse sein könnte. Oft hatte ich ihn in letz­ter Zeit kri­ti­siert dafür, dass er eigent­lich mehr Action hin­ter der Kiste machen könnte, weil ich es ihm auch zuge­traut habe. So rich­tig bergab
ging es mit unse­rem Ver­hält­nis als ich ver­sucht habe ihn zu mehr Dyna­mik im “Gesang” zu bewe­gen. Mir war das irgend­wann ein­fach zuviel rum­ge­krei­sche auf einer Ebene, die er sel­ten ver­las­sen hat. So rich­tig gestört hat es mich aber erst, als ich nach Kom­men­ta­ren im Inter­net merkte, dass viele genau die­ses Pro­blem auch mit ihm hatten.

Zu sei­ner Ver­tei­di­gung muss ich aber sagen, dass er diese mir als unan­ge­nehm emp­fun­de­nen, von unse­rem Ton­mann Olaf kaum in den Griff zu krie­gen­den “ner­ven­den, mit­ti­gen Ober­töne” (so nenne ich es selbst) nur durch eine Art Stan­dard Trick ver­ur­sacht hat, was z.B. in der Hip Hop Szene lei­der total ver­brei­tet ist. Die Mikro­phon­kap­sel selbst, mit der Hand so weit zuzu­hal­ten, dass kaum noch Platz für Dyna­mik ist. Das klingt furcht­bar mit­tig. Mich hat das genervt. Nor­mal im Back­ground sin­gen wie Gio konnte er ja nicht, weil da wie­der das Pro­blem mit dem Ton hal­ten gewe­sen wäre. Wir hat­ten das am Anfang mal pro­biert, aber wenn Gio und Chris dann zusam­men im Back­ground gesun­gen haben, dann machte Chris das wie­der falsch und man dachte auto­ma­tisch, es wäre Gio, der ja sei­nen Job als Back­ground­sän­ger ganz gut gemacht hat, auch wenn Gio kei­nen Har­mo­nie­ge­sang kann und man ihm auch immer genau sagen musste, was er sin­gen soll, weil er nie impro­vi­sie­ren wollte und konnte. In Ber­lin zum Tour­start habe ich mal ver­sucht Gio einen ein­fa­chen Song wie “Dein Duft” zu geben, damit er ihn vorne allein vor­tra­gen konnte. Den hat er nach eige­nen Anga­ben so
dane­ben gesun­gen, dass er sich ab da an nicht mehr über­re­den liess, auch wenigs­tens einen Song vorne zu sin­gen, was ich Schade fand, denn SOOO schlimm fand ich das gar nicht und da Gio ja auch Töne hal­ten kann (nur eben bei dem Song nicht) hätte er das üben kön­nen. Das wäre ganz bestimmt was gewor­den. Poten­zial ist ja da! Noch immer. Warum ER nicht der Sän­ger bei PAKT gewor­den ist, ist mir also bis heute ein Rät­sel. Aber zu PAKT komme ich spä­ter noch.

Man mag es glau­ben oder nicht. Aber zwi­schen Gio, Chris und mir gab es in die­sen 10 Jah­ren NIE einen ernst­haf­ten Streit. Aber wer glaubt, dass sei was Gutes, der irrt. Denn das heisst nicht, dass sie nicht hun­dert Weh­weh­chen gehabt haben könn­ten. BEIDE mie­den Kon­fron­ta­tion. Wenn es Kri­tik an mei­ner Vor­ge­hens­weise gab oder man all­ge­mein mit irgend­was unzu­frie­den war, dann erzähl­ten sie es eher unse­rem Umfeld, nur MIR in den sel­tens­ten Fäl­len. Und WENN sie sich mal mit etwas nicht ein­ver­stan­den zei­gen woll­ten, dann auch nur kurz und für mich kaum ernst zu neh­men, da irgend­wel­che The­men halt nur ange­schnit­ten wur­den und es mir dann selbst über­las­sen wurde, was ich dar­aus mache. Sicher ist meine Rede­ge­wandte Art und mein bestimm­tes Auf­tre­ten auch nicht
gerade för­der­lich für ein “Verbesserungs”-Gespräch, aber andere trauen sich das doch auch und zwar mit Erfolg. Als Joke mir neu­lich in Dres­den gesagt hat, ich solle das “Affen­thea­ter mit der Unhei­lig­tour” been­den, dann war das kein wirk­li­cher Vor­schlag, son­dern eine Ent­schei­dung eines Man­nes mit Eiern, der auf Wider­worte gefasst ist und sein Stan­ding auch durch­zieht. Natür­lich legt man bei jeman­den wie Joke dann auch eine ganz andere Gewich­tung hin­ein. Rick redet nicht viel. Echt nicht. Aber WENN er was sagt, dann ist das meis­tens auch eine Ansage!

WENN es denn mal kon­struk­tiv zu einem Gespräch zwi­schen Gio, Chris und mir gekom­men ist, DANN hatte das auch Wir­kung. Sie taten sich mal zusam­men, um mir ihren Unmut zu schil­dern, dass sie ja nur offi­zi­ell rich­tige Band­mit­glie­der sind, aber den­noch aus­ser­halb ihres ein­zi­gen Tätig­keits­be­reich, also die Bühne, auch so Sachen wie die Auto­gramm­stun­den mit­ma­chen wür­den und woll­ten dafür bezahlt wer­den. Obwohl ich bis dato noch nie was von einer Art Auto­gramm­stun­den Gage von ande­ren Kol­le­gen gehört hatte, sagte ich ihnen sofort eine Gage zu. Immer­hin haben die bei­den ja auch nor­male Berufe und muss­ten sich hier­für oft und mehr als ihnen lieb war frei­neh­men. Alles Andere wäre auch unver­nünf­tig gewe­sen, zumal wir uns ja bereits mit­ten auf so einer Autogrammstunden-Tour von Out Of Line befan­den. Aber immer­hin hat es hier was gebracht. Man KANN doch mit mir reden. Man muss sich eben nur den rich­ti­gen Zeit­punkt dafür aus­su­chen. Die Höhe ihrer Ent­loh­nung war ja eigent­lich auch nie ein ernst­haf­tes Thema für uns. Warum auch? Sie beka­men pro Kon­zert unge­fähr dop­pelt soviel wie ein nor­ma­ler Büh­nen­mu­si­ker. Da kann man sich nicht beschwe­ren, wenn man bedenkt, WAS sie da eigent­lich wirk­lich zu tun hat­ten und auch sonst aus­ser­halb der Kon­zerte es nie etwas zu üben oder ein­stu­die­ren gab, was bei nor­ma­len Büh­nen­mu­si­kern aber meist unbe­zahlt der Fall ist. Im Gegen­teil. Nach der Tanzomat-Tour habe ich ihnen sogar mit­ge­teilt, dass sie für die nächste Tour (Das wäre jetzt also die Sex­tron Tour gewe­sen) gleich dop­pelt soviel Gage bekom­men, ohne das sie danach gefragt haben und sich nie unzu­frie­den mit der Kohle gezeigt hat­ten. AND ONE wurde erfolg­rei­cher, also sollte ihr Lohn auch equi­va­lent anstei­gen, auch wenn es für Büh­nen­mu­si­ker extrem viel gewe­sen wäre. Dabei noch die halbe Welt sehen ohne Reise– oder Hotel­kos­ten, Par­tys fei­ern mit allem drum und dran…davon Träu­men doch viele ihrer Kollegen!

Nun, wieso sind Chris und Gio dann von ihrem Büh­nen­job zurück­ge­tre­ten? Sehr, sehr gute Frage, die ich mir bis heute auch sehr oft gestellt habe. Denn aus der Begrün­dung ihres ers­ten Studio-Videos bin ich ehr­lich gesagt nicht rich­tig schlau gewor­den. Die wider­sprach sich für mich an allen Ecken und Kan­ten. Oder doch nicht? Um eine Ant­wort dar­auf zu fin­den, muss ich mich in ihre Lage ver­set­zen und mich selbst ankla­gen. Das tue ich jetzt mal und unter­scheide (sehr wich­tig) zwi­schen URSACHEN und AUSLÖSER!

Zunächst zu den mög­li­chen URSACHEN:

MUSIKALISCHE DESINFORMATION

Frü­her, als ich noch in Ber­lin wohnte habe ich Gio ab und an Demos in sei­nem Auto vor­ge­spielt und wollte tat­säch­lich von ihm wis­sen, was er davon hält. Gio war für mich in die­ser Bezie­hung immer so eine Art Fan-Test. Er ist rie­sen Synthie-Pop Fan. Dafür lebt er und da stand er (zumin­dest bis heute) immer voll dahin­ter. Chris habe ich fast nie etwas vor­ge­spielt, weil ich immer wusste, dass seine grösste Vor­liebe eher Gitar­ren­las­ti­ges, ame­ri­ka­ni­sches Indus­trial ist. So Old School Sachen hatte er eher bis 1993 gehört, danach kam halt Cross Over. Das war sein Ding. Und Techno sowieso!Also WOLLTE ich seine Mei­nung ehr­lich gesagt auch gar nicht hören. Gio’s Mei­nung war mir da schon wich­ti­ger. Er schien auch so immer ein biss­chen mehr Ahnung und Instinkt für Musik zu haben. Das
weiss ich bis heute zu schät­zen. Nach mei­nem Umzug nach Ham­burg hörte das Demo-Vorspielen aber auf. Hier muss ich mir selbst zum Vor­wurf machen, dass die bei­den neue Songs sehr spät, ja teil­weise sogar erst NACH unse­ren Fan’s ken­nen­ge­lernt haben. Nicht sel­ten haben sie das Album erst bekom­men, NACHDEM es im Han­del erhält­lich war, wie im jüngs­ten Bei­spiel TANZOMAT, die sie erst Wochen nach Erschei­nen in den Hän­den hiel­ten. Es muss schon ein har­tes Gefühl sein, wenn sie bis auf 3 Songs, die ja auf der TANZOMAT-Tour vor­her schon “gespielt” wur­den aber den Rest des Albums nicht mal kann­ten. Man kann sich strei­ten, wer hier die Schuld an was trägt. Sie haben mich zwar nicht daran erin­nert oder danach gefragt (was typisch für die bei­den war und ist), ich gebe
mir für die­sen Umstand trotz­dem die Schuld!

KEIN MITSPRACHERECHT

Im Prin­zip wurde das Thema ja schon fast erschöp­fend beschrie­ben. Ich denke jedoch, dass ich auch ruhig öfter mal von selbst auf die Jungs hätte zuge­hen müs­sen, um sie zu fra­gen, ob ihnen irgendwo auf Tour der Schuh drückt. Ich habe zu oft den Feh­ler gemacht, dass ich, obwohl ich sehr oft hörte, dass sie sich wie­der­mal bei allen ande­ren statt bei mir aus­lie­ßen, nicht hin­ge­gan­gen bin und sie gefragt habe, was sie eigent­lich für ein Pro­blem haben. Selbst so ziem­lich zum Schluss, als das Ver­hält­nis schein­bar immer schlech­ter wurde, sie zwar anfin­gen zu kom­mu­ni­zie­ren, taten sie das in den sel­tens­ten Fäl­len direkt, son­dern wie­der über Dritte (“sag mal dem Steve, dass…”). Hier hätte ich ruhig weni­ger trot­zig rea­gie­ren kön­nen. Sie wer­fen mir übri­gens genau das­selbe vor. naja!

LAUTER WERDENE KRITIK VON MIR UND IN FOREN (betrifft nur Chris)

Die Tat­sa­che, dass nicht nur ich anfing, ihn zu kri­ti­sie­ren dafür, dass er manch­mal eben zu gelang­weilt am Key­board aus­sieht, sein Shouting ruhig etwas kon­trol­lier­ter rüber­brin­gen könnte und es gerade in Foren auch auf­fiel, dass er offen­bar nichts Rich­ti­ges am Key­board zu machen scheint, das schien sei­nen Stolz getrof­fen zu haben. Mein Feh­ler war, dass ich viel­leicht hätte auch mal über mei­nen Schat­ten sprin­gen kön­nen und ihn dabei unter die Arme grei­fen. Aber ich war ein­fach zu faul nach Ber­lin zu fah­ren, um ihn mal ordent­lich ein­zu­wei­sen. Sprü­che wie “Nehm dir mal ein Bei­spiel an Gio” habe ich mir von vorn­her­ein ver­knif­fen. Die bei­den haben sich auf Tour schon genug ange­keift. Das hätte nur böses Blut gegeben.

ALLGEMEINER UNMUT

Im Prin­zip nie wirk­lich eine posi­tive Ant­wort geben zu kön­nen auf die Frage, was sie denn eigent­lich genau bei AND ONE trei­ben ist nicht wirk­lich moti­vie­rend und kann mit den Jah­ren an den Ner­ven zer­ren. Auch auf die “Live-Frage” der Fans schie­nen sie immer ner­vö­ser zu rea­gie­ren, wenn diese auch nur meis­tens im Inter­net gestellt wurde.

Und nun zu den ver­mut­li­chen AUSLÖSERN:

UNHEILIG UND NAGHAVI ÜBERTREIBT

Ich muss lei­der wie­der wei­ter aus­ho­len, aber du hast Zeit! Sonst wärst du nicht bis hier­her gekom­men ;) Ein­lei­tend muss ich sagen, als wir das Ange­bot bekom­men haben, mit UNHEILIG auf Tour zu gehen, da haben wir uns ALLE tie­risch gefreut. Das Team, ich UND Gio UND Chris! Ich finde das sehr wich­tig zu erwäh­nen, da es spä­ter so aus­se­hen sollte, als wenn der kom­merz­geile Nag­havi (Na gut, ein biss­chen bin ich das auch :) als Ein­zi­ger unbe­dingt diese Tour wollte und alle Ande­ren sind natür­lich voll Indie.

Glaubt mir — KEINE Band ist wirk­lich Voll Indie! Und kom­mer­zi­ell sind wir ALLE. Aber dafür habe ich ein Extra Thema ange­dacht. Doch wie kam es über­haupt zur Ein­la­dung? Ich stand gerade vor mei­ner Stu­dio­an­lage in Ham­burg beim machen der TANZOMAT, da musste ich über die Zeit nach Out Of Line nach­den­ken, unse­rem letz­ten Plat­ten­la­bel, bei dem ich noch 1 Stu­dio­al­bum abzu­lie­fern hatte. Da ich dort ja bekann­ter­ma­ßen nicht blei­ben wollte ( ich hatte da schon zuviel Scheisse gebaut und Ärger berei­tet — Die waren glaube ich auch ganz froh dar­über) machte ich mir also so meine Gedan­ken: Ein eige­nes Label? Body­pop Records? Oh Nein, bitte nicht! Zuviel Extra Stress, der dich nur vom Musik­ma­chen abhält, wie schon so vie­les in der Ver­gan­gen­heit. Aus­ser­dem hätte ich bestimmt den gan­zen Ärger zurück­be­kom­men, den ich Andre, mei­nem Plat­ten­boss von Out Of Line all die Jahre berei­tet hatte. Dem wollte ich mich nicht stel­len. Memme, ich weiss ;) Major-Firma wie 1997 (Vir­gin)? Nein, auf kei­nen Fall. Kom­merz ja, aber nur mit 100% AND ONE, unver­fälscht und unberührt.

KEIN Aus­sen­ste­hen­der hat JEMALS von mir das Recht ein­ge­räumt bekom­men, aktiv EINFLUSS auf das Pro­dukt AND ONE haben zu dür­fen, es sei denn, ich bitte ihn drum!!! Und dabei sollte es auch für die nächs­ten Jahre blei­ben. PUNKT!

Ich hatte also dar­über nach­ge­dacht, was andere Indie-Bands so in letz­ter Zeit mit ihrem ver­trags­freien Zustand ange­stellt haben. Wenn ich mir Fra­gen wie diese stelle, dann dis­ku­tiere ich diese immer gerne im Team und befrage zig Leute dazu. Ich rief mei­nen dama­li­gen Lei­ter der Tour­pro­duk­tion mei­ner eige­nen Ver­an­stal­tungs GmbH Body­pop Enter­tain­ment an und bat ihn, Kon­takt auf­zu­neh­men mit dem Manage­ment von UNHEILIG. Ich wusste ja, dass sie aus der Szene stam­men, aber wer genau das war wusste ich bis dahin noch nicht. Es stellte sich her­aus, dass mein Tour­lei­ter schon­mal indi­rekt über Pro­tain für Unhei­lig Dinge erle­digt hatte und somit schon die Kon­takt­da­ten besaß. Er sollte das Manage­ment von Unhei­lig also mit dem kla­ren Auf­trag anru­fen, ihnen zu signa­li­sie­ren, dass “AND ONE dem­nächst ver­trags­frei sind und ob sie nicht eine IDEE
hät­ten, was AND ONE mit die­ser neuen Frei­heit effek­tiv anstel­len könn­ten”. Das ist völ­lig bran­chen­üb­lich. Es funk­tio­niert nur so. Rum­fra­gen, Situa­tion che­cken und das Beste ver­su­chen zu ent­schei­den. Eine halbe Stunde spä­ter rief mich mein Tour­lei­ter an und meinte, dass die sich sehr fix zurück­ge­mel­det haben und ihm mit­teil­ten, er möge mir bitte aus­rich­ten, dass “der Graf wis­sen wolle, ob ich mir auch vor­stel­len könnte auf die Open Air Sta­dion Tour mit Unhei­lig zu gehen”. Na schön, das war zwar nicht der Grund, warum ich anru­fen liess, aber das Thema fand ich natür­li­c­gei­ler. Hun­dert­tau­sende Men­schen vor Frei­licht Büh­nen? Sowas muss man mich nicht 2 mal fragen.

Ich kannte das ja von Depe­che Mode. Auch Hun­dert­tau­sende von Men­schen und fast alle irgend­wie Indie im Her­zen. Die­ser Irr­tum sollte mei­ner Laune auf der Unhei­lig Bühne Monate spä­ter dann irgend­wie komi­sche Momente berei­ten, wofür Unhei­lig und ihre Fans ja nun wirk­lich nichts kön­nen. Und NEIN, liebe Kri­ti­ker! Ich habe NICHT sofort an GELD, RUHM UND CHARTS gedacht, auch wenn der Ver­dacht erst­mals der nahe­lie­gendste sein könnte. In ers­ter Linie hatte ich fast 30 poten­zi­elle Rie­sen­kon­zerte im Visier. Bei der Vor­stel­lung und mei­ner Kon­zert­geil­heit stieg mir beim Gedanke daran gleich das Adre­na­lin in die Adern. Die damit ver­bun­dene Mög­lich­keit auch tat­säch­lich mit neuen Mög­lich­kei­ten in Sachen Fankreis ver­gös­sern war erst mein zwei­ter Gedanke. Im übri­gen denke ich seit 20 Jah­ren über sol­che Dinge nach, sonst wären letz­tes Jahr in der Ber­li­ner Colum­bia­halle statt der ca. 4000 Gäste immer noch unter 50 wie am Anfang. Das war ein LAAAAAANGER und Müüüüüüüü­ßi­ger Pro­zess und dafür habe ich schon genug Federn las­sen müs­sen.
Umso eupho­ri­scher sah ich der neuen Chance ent­ge­gen viel­leicht durch diese Tour einige hun­dert neue Fans dazu zuge­win­nen. Viel mehr hatte ich mir vor­erst eh nicht aus­ge­malt. Wenn ich zurück­dachte an unsere Kol­le­gen von Com­bichrist, die sogar RAMMSTEIN auf ihrer gesam­ten Deutsch­land Tour beglei­te­ten und diese dann mit ihrem Fol­ge­al­bum gerade mal auf Platz 89 ein­ge­stie­gen sind und nach einer Woche wie­der raus­ge­flo­gen sind, dann betrach­tet man die Dinge von vorn­her­ein etwas nüch­ter­ner und setzt seine Ziele erst­mal nicht so hoch an. Aber das sollte sich auch bald ändern. lei­der :( Nur einige Stun­den nach Eröff­nung der zuge­ge­be­ner Maßen sehr selbst­ver­lieb­ten, neuen AND ONE Web­page (ich glaube, hier fing ich schon lang­sam an däm­lich zu wer­den!) klin­gelte mein Handy! Am Tele­fon: Julian Krohn, A&R Mana­ger von UNIVERSAL, der
gröss­ten Major-Plattenfirma Euro­pas! Seine Worte waren “Lass uns über Deine Zukunft reden”. Doch meine Eupho­rie hielt sich zunächst stark in Gren­zen. Im Gegen­teil. Seine ers­ten Worte mach­ten mich schon fast ein wenig Aggro. Ich erklärte ihm, dass ich momen­tan ehr­lich gesagt gene­rell keine Lust auf Major-Firmen habe und eher dar­über nach­ge­dacht hatte, ent­we­der ein eige­nes Label zu grün­den oder zu SPV zu gehen, dem gröss­ten Szene-Label in Deutsch­land. Ich weiss, wie Major arbei­ten wür­den und ich bin ein schwie­ri­ger Künst­ler, an dem sich schon so man­che Firma die Zähne aus­ge­bis­sen hat, wie zuletzt Out Of Line.

Ich bin sper­rig, lau­nisch und ändere sekünd­lich meine Pläne. Und dar­auf, meinte ich, “hät­tet ihr garan­tiert keine Lust”. Aus­ser­dem wolle ich nicht “bei einem Major als Num­mer 144 unter­ge­hen”. Ich bin es gewohnt, das AND ONE Schwer­punkt­thema bei einer Ver­öf­fent­li­chung ist (mit Aus­nahme von sog. letz­ten Ver­trag­s­al­ben) und so solle es auch blei­ben. Er ver­si­cherte mir, dass auch Jochen Schus­ter (Head of Label) und Tom Bohne (Geschäfts­füh­rer und damit der grösste und wich­tigste Plat­ten­boss Euro­pas!!!) Inter­esse an dem Thema haben und mich gerne zu Hause in Köln besu­chen wol­len. Hmmmm!!! Also das klingt für Aus­sen­ste­hende nicht sehr sen­sa­tio­nell, aber meine Musiker-kollegen wis­sen, was sowas bedeu­tet. Ein Mann wie Tom Bohne geht nicht ein­fach irgend­wel­che
X-Beliebigen Musi­ker zu Hause besu­chen und schon gar nicht mit einer gan­zen Mann­schaft. Liebe Musiker-Kollegen da draus­sen. Mal Hand aufs Herz! Davon träumt doch eigent­lich fast jeder, oder?

Weil grös­ser und wich­ti­ger kann der Besuch zumin­dest in Europa nicht mehr wer­den. Und dabei ist es nicht mal der Traum vom ganz gros­sen Erfolg, son­dern am meis­ten ist es das Gefühl, jemand nimmt Dein Werk wirk­lich ernst! Jetzt zeig­ten auch fast alle gros­sen Major-Firmen Inter­esse an AND ONE, was mich ehr­lich gesagt jetzt doch über­raschte. War­ner Music war hart am Ball und EMI, die Firma von Depe­che Mode hatte eben­falls einen Deal ange­bo­ten. Par­al­lel dazu nach wie vor und sehr hart­nä­ckig das Indie-Label SPV! Par­al­lel zu UNIVERSAL nahm ich also jetzt Gesprä­che zu allen auf, um wenigs­tens bei mei­nen Ver­hand­lun­gen mit UNIVERSAL zu wis­sen, wo ich mit AND ONE stehe und wie man uns “da draus­sen” sieht. Da führt sie hin, die Eigendynamik!

Wenig spä­ter saßen sie nun in mei­nem Wohn­zim­mer, wie ver­spro­chen. Tom Bohne, Jochen Schus­ter und Julian Krohn, 3 echte Schwer­ge­wichte im Busi­ness! Ich habe ihnen von mei­nen Plä­nen erzählt, wie ich mir die nächste Ver­öf­fent­li­chung von AND ONE vor­stelle. Ich muss dazu sagen, dass von der Ein­la­dung vom Gra­fen bis zu die­sem UNIVERSAL Ter­min hier bei mir zu Hause eine ordent­li­che Zeit­spanne lag. War ich anfangs der Mei­nung, wir wür­den so einige hun­dert neue Fans dazu gewin­nen kön­nen, so beackerte mich mein direk­tes Umfeld Tage­lang mit so Sachen wie “Nein, rechne mit Tau­sen­den neuen Fans”, “Die nächste Platte macht GOLD!”, “Radio hier, Fern­se­hen da!”. Ich war infi­ziert und jetzt fing ich auch noch selbst an, so einen Scheiß zu labern. Ab hier muss ich zuge­ben war ich hin und hergerissen.

Die letz­ten 10 Jahre war ich es gewohnt, alle wich­ti­gen Ent­schei­dun­gen völ­lig allein zu tref­fen, da Joke und Rick ja nicht mehr dabei waren. Doch jetzt auf ein­mal war ich echt über­for­dert! Habe die Ori­en­tie­rung und den Boden unter den Füs­sen ver­lo­ren. Ab jetzt war ich fremd­ge­steu­ert. Und zwar von mir selbst! jaja, Ich weiss — das ver­stehe mal einer! Zurück also ins Wohn­zim­mer mit UNIVERSAL. Jetzt redete ich sogar selbst den Schwach­sinn von wegen “Wir machen Gold” und “Das ganz grosse Ding!”. Jaja, Goldi hat Recht mit “Teppichverkäufer”!

Jetzt wollte ich unbe­dingt Feh­ler ver­mei­den (Und dann macht man ja bekannt­lich die meis­ten!). Ich dachte mir fol­gen­des. Mal ange­nom­men, es wer­den tat­säch­lich tau­sende neue Fans dazu­ge­kom­men (In mei­ner Fan­ta­sie übri­gens immer noch schwarz geklei­det!), so wollte ich die Situa­tion ver­mei­den, dass ein neues Album mit 10 neuen Songs raus­kommt, von denen sie dann 3 oder 4 auf den Kon­zer­ten wie­der­er­ken­nen wür­den. Im schlimms­ten Fall sogar nur einen, näm­lich den aus dem Radio! Also hatte ich die Idee, eine ca. 4 Jahre alte Idee wie­der zu bele­ben und ca. 18 alte AND ONE Songs zu neh­men, die ich aus allen Alben bis ein­schliess­lich 2003 aus­ge­sucht hatte und die bei uns Live beliebt sind und oft gespielt wer­den. Die wollte ich völ­lig neu auf­neh­men, pro­du­zie­ren und mixen. Auch den Gesang hätte ich kom­plett neu gemacht.

Das Album wollte ich iro­ni­scher­weise “NEWCOMER” nen­nen. In Anbe­tracht der Tat­sa­che, dass es uns län­ger als 1000 Jahre zu geben scheint fan­den wir alle den Namen ziem­lich wit­zig. Der posi­tive Neben­ef­fekt: Wenn jetzt neue Fans sich das “Remix”-Album als aller­ers­tes gekauft oder run­ter­ge­la­den hät­ten, so wür­den diese bei den Kon­zer­ten nicht so rat­los bei den meis­ten Songs rum­ste­hen, son­dern wür­den schon auto­ma­tisch min­des­tens 15 davon in und aus­wen­dig ken­nen, statt EINEM Hit, auf den sie dann nur war­ten. Die erste Single-Auskopplung sollte ent­we­der “So Klingt Liebe” oder “FüR” sein. Letz­te­res hatte mich sogar dazu bewegt, den Original-Text von 1993 raus­zu­kra­men. Den Text, den ich als aller­ers­tes geschrie­ben hatte. Die­ser war ursprüng­lich mal für eine junge Frau geschrie­ben, mit der aber mit­ten in der Pro­duk­tion der I.S.T. Schluss war. Den Text habe ich damals dann kom­plett umge­schrie­ben, ihn fast unkennt­lich gemacht. Nun, im Jahre 2011 stand ich über den Din­gen und wollte auch den Ursprungs­text wie­der auf­le­ben las­sen, habe aber allen erzählt, es sei ein “Neuer, über­ar­bei­te­ter Text”, damit meine Ex-Freundin jetzt nicht wie­der zum Thema wird. “FüR ZWEI” heisst der Track jetzt und exis­tiert in einer Art Demo-Version, die sehr Radio-Lastig gewor­den ist. Die­ses Remix-Album war von mir also ange­dacht, völ­lig unab­hän­gig von der Tat­sa­che, dass jetzt die gros­sen Majors an AND ONE inter­es­siert waren. “FüR ZWEI” lade ich dem­nächst auf die Web­seite, NACHDEM unser nächs­tes Album bekannt ist. Ihr hät­tet sonst eine fal­sche Vor­stel­lung der Grund­rich­tung des nächs­ten Albums, wel­ches ja jetzt wie­der mit Rick und Joke zusam­men entsteht.

Boah, ich schweif aus! So, ich versuch’s mal kür­zer zu machen, weil es geht ja eigent­lich noch um den Aus­lö­ser für Gio’s und Chris’ Aus­stieg, denen ich seit Januar fast NICHTS mehr erzählt hatte. Das machte sie wahr­schein­lich auch nicht gerade glück­lich. Denn sie schie­nen am Anfang ähnlich eupho­risch wie ich selbst zu sein. Und ich denke, jetzt waren sie neu­gie­rig. Aber in die­ser Phase kann und wollte ich keine Infos raus­ge­ben, da sich der Stand nun­mal alle paar Tage änderte, ich immer wie­der dyna­misch auf neue Umstände rea­gie­ren musste. Wären sie rich­tige Band­mit­glie­der gewe­sen hätte ich sie natür­lich in alle Dis­kus­sio­nen mit ein­be­zo­gen, so wie das jetzt wie­der mit Joke & Rick I.S.T. Aber das waren sie nun­mal nicht. Sie wirk­ten aber trotz­dem auf mich irgend­wie belei­digt, als seien sie voll­wer­tige Band­mit­glie­der. Ist für einen Aus­sen­ste­hen­den, der uns 3 von Bil­dern und von
der Bühne her kennt nicht ein­fach zu begreifen.

Am meis­ten hatte sie mit­ge­nom­men, dass sie auf der Web­seite kaum eine Nen­nung fan­den, mit der sie Leben woll­ten. Ich hatte beide übri­gens ange­ru­fen BEVOR die Web­seite ent­stand und hatte beide über das Kon­zept infor­miert. Ich unter­rich­tete beide über die “Wie­der­ho­lung eines Kon­zep­tes”, wie wir es 1994 schon ein­mal getan haben. Damals fan­den Joke und Rick die Idee sogar rich­tig gut und stan­den VOLL DAHINTER! Damals, also zur I.S.T. Zeit und der ers­ten Sin­gle Aus­kopp­lung “Dri­ving With My Dar­ling” hat­ten wir schon­mal eine grosse Wer­be­kam­pa­gne gestar­tet. Ein Bei­spiel war der Nag­havi Pap­p­auf­stel­ler, der in fast allen deut­schen Plat­ten­lä­den rum­stand. Dar­auf war ich rie­sen­groß drauf zu sehen (jaja, ich weiß ;) — und unten links und rechts gaaaaaanz klein rick und joke auf Mopeds. Aber diese Wer­bung hatte Sys­tem. Jeder Mar­ke­ting Spe­zia­list weiss, dass EIN Gesicht immer bes­ser zu mer­ken ist für Neue poten­zi­elle Fans als 3 Gesich­ter. ORKUS z.B. weiss genau, warum sie grund­sätz­lich nur EIN Gesicht einer jewei­li­gen Band auf’s Cover nimmt, unab­hän­gig der jewei­li­gen Band­phi­lo­so­phie. Das Kon­zept stimmte und ging auf. Nun folgte Stufe Nr.2! Den neuen Fans wur­den die ande­ren bei­den nun eben­falls in vol­ler Grösse (wie auf Pos­tern oder dem Nord­hau­sen Book­let) prä­sen­tiert und schwupp. Jetzt war das Bild komplett!

Am 3. April 2011 spiel­ten wir in Eng­land ein Fes­ti­val und am Restaurant-Tisch im Hotel fin­gen Gio & Chris an, sich mäch­tig zu beschwe­ren über eine Web­seite, des­sen Inhalt und Kon­zept ich ihnen aber schon lange vor­her am Tele­fon erklärt habe. Und DA hat­ten sie sich aber noch “neu­tral” ver­hal­ten. “Meinst du, das ist das Rich­tige?” hiess es von Gio, damals am Tele­fon. “Natür­lich, wir haben das schon­mal so mit neuen Fans gehand­habt”. Ich erklärte ihm (und auch Chris), dass ich das Kon­zept von 94 wie­der­hole. In Eng­land dann, am gemein­sa­men Tisch und NACH Ver­öf­fent­li­chung der Web­seite dann schien es sie kaum mehr zu inter­es­sie­ren dass ich sie gerade mit allen Neu­ig­kei­ten und dem Zwi­schen­stand der Ver­hand­lun­gen upda­ten wollte, was ja alles in den letz­ten Wochen gesche­hen war, damit sie unge­fähr ein Bild von dem haben, wie stres­sig diese Zeit für mich bis­her war (bitte spar dir jetzt den “Mir kom­men die Trä­nen Spruch” — War wirk­lich ne ver­dammt schlaf­lose und ner­ven­auf­rei­bende Zeit). Ich hatte ja noch ganz neben­bei ein Album fer­tig gemacht und zwar Alleine! Ich war schon gut durch, da bin ich dann also mit den EGO’s der bei­den kon­fron­tiert, obwohl ich mit MEINEM schon genug zu tun hatte ;) Ich kann sie ja auf der einen Seite ver­ste­hen. Aber es war so anstren­gend, dass sie mir nicht mal rich­tig zuge­hört hat­ten. Ich hörte immer wie­der Web­seite, Web­seite, Web­seite. Die Tat­sa­che, dass ich sie auch wie­der schön gross und bunt vor­stel­len würde,
sobald der erste Rum­mel vor­bei ist, das woll­ten sie damals in Eng­land gar nicht hören. Hier habe ich aber glaube ich nen Feh­ler gemacht. Um sie nicht mit dem 94er Bei­spiel wei­ter­hin zu quä­len, beschrieb ich das Kon­zept dann mit dem Wor­ten “Unge­fähr so wie beim Gra­fen” und dachte, jetzt wür­den sie ver­ste­hen, was ich meine. Also ein Gesicht, eine Kam­pa­gne. Jetzt waren sie erst recht ein­ge­schnappt. Und JETZT war ich mit mei­nem Latein und mei­nen Erklä­rungs­ver­su­chen am Ende. Ich meine, dann hät­ten sie ihren Mund mal auf­ma­chen kön­nen als die Web­seite NOCH NICHT erstellt war. Sowas pas­siert näm­lich auch nicht gerade von heute auf mor­gen! MANN!!! Aus­ser­dem habe ich mich nach die­sem Gespräch ernst­haft selbst gefragt, warum ich mir das antue, die bei­den über­haupt noch zu ver­su­chen von irgend­was zu über­zeu­gen. Sie sind als “Live”-Musiker enga­giert! Andere Band­lea­der hät­ten diese gleich aus­ge­tauscht. Schon oft genug gese­hen, sowas.

Ein wei­te­rer Fakt, der mich genervt hat und fast schon wie ein Schlüs­sel­fakt fun­giert war, dass die Web­seite DAVOR im Gegen­satz zur umstrit­te­nen Web­seite die Namen Gio und Chris ÜBERHAUPT NICHT erwähnt hat. Und auch kein ein­zi­ges Foto von ihnen. Aber da gab es ja noch keine Unhei­lig Tour!

Naja, am 8. April jeden­falls bot mir UNIVERSAL einen ernst­haf­ten Deal an und hatte sogar schon mög­li­che Erscheinungs-Daten geplant und genannt, aller­dings ohne Mar­ke­ting Com­mit­ment und ohne expli­zite Zusi­che­rung von künst­le­ri­scher Frei­heit, was auch nicht wei­ter tra­gisch gewe­sen wäre, wenn ich nicht kurz zuvor ein wei­te­res Mee­ting mit UNIVERSAL gehabt hätte, wo das Haupt­thema aber dies­mal Fremd­pro­du­zent und ein mög­li­ches Ins Auge Fas­sen einer Text­än­de­rung war. Lie­ber Julian, ich gehe mal davon aus, dass du das hier liest ;) Aber du hast ja gese­hen, wie meine Kinn­lade in Dei­nem Büro run­ter­ging und das mir da ganz anders wurde. Ich ertrag es nun­mal nicht, wenn irgend­wer Ande­res an unse­ren Songs irgend­was ver­än­dern will. Ich wollte da eine Nacht drü­ber
schla­fen, habe den Deal mit Uni­ver­sal aber nicht ange­nom­men! Main­stream kann Spaß machen, wenn man selbst zu einer Maß­ein­heit hier­für wird, aber nicht wenn man den Atti­tü­den und Gesetz­mäs­sig­kei­ten ande­rer, bereits eta­blier­ter Mainstream-Bands blind folgt. AND ONE hat eine eigene Spra­che. Das sowohl text­lich als auch musi­ka­lisch und erst Recht in der Art der Pro­duk­tion. Ver­än­dert man das, so zer­stört man das Gefühl, wel­ches ich mit 18 im Ber­li­ner Lini­en­treu auf der Tanz­flä­che hatte. Die­ses war näm­lich kaum zu ver­glei­chen mit den Gefühl, was ich hatte, wenn ich Radio gehört habe. Ich weiss, dass mich wahn­sin­nig viele Kol­le­gen jetzt für selbst­zer­stö­re­risch hal­ten. Der Riesen-Partner stand in den Start­lö­chern und der grösste Plat­ten­boss der Milch­strasse hatte Bock drauf. Hier­für noch­mal Danke Tom, Julian und Jochen für Euer ver­trauen und Euren Besuch. Auch wenn es viel­leicht der grösste Feh­ler mei­nes Lebens gewe­sen sein könnte den Deal abzu­leh­nen, so war es wenigs­tens MEIN Feh­ler! Ich habe mich kurz dar­auf für SPV ent­schie­den, dem Szene-Label. Hier fühlt es sich dann doch an wie zu Hause. AND ONE behält wie eh und je die künst­le­ri­sche Kon­trolle, muss sich nicht für harte EBM Klänge erklä­ren und muss nicht im Main­stream jede Maß­nahme mit­ma­chen, die Erfolg ver­spricht. Es fühlt sich gut an! Ver­dammt gut! Hier sind wir in bes­ter Gesell­schaft mit Bands wie Camou­flage, Covenant, Pro­ject Pitch­fork, Skinny Puppy oder Welle:Erdball.

In die­ser Zeit bis kurz vor Tour­start mit Unhei­lig hat­ten Gio, Chris und ich so gut wie kei­nen direk­ten Kon­takt mehr. Alles ging über mei­nen Tour­lei­ter. Ich war pis­sig, hab sie geär­gert, indem ich z.B. ihre Gagen extrem spät über­wie­sen habe, sie waren pis­sig und haben mich geär­gert, indem sie ihre Anlie­gen auch nicht direkt anbrach­ten oder nie anrie­fen. naja, was soll ich sagen? Das ganze kin­di­sche Hick Hack. Ich denke da haben wir uns alle nicht viel genom­men. Alle waren wir belei­digt. Sie mit ihrem ver­letz­ten Ego, ich mit mei­nem unver­stan­de­nen Kon­zept. Ich war sogar fast soweit, sie zumin­dest für die Unhei­lig Tour aus­zu­tau­schen, um Ärger AUF der Tour zu ver­mei­den und gleich­zei­tig hätte ich Kos­ten ein­spa­ren kön­nen, die ich lie­ber in Musik­in­stru­mente inves­tie­ren könnte. Wir sind dort doch Gäste und wo man zu Gast ist zieht man sich auch die Schuhe aus. Ich habe befürch­tet, dass sie aus Trotz ihre Schuhe anlas­sen wür­den. Nichts­des­to­trotz hat mich 5 Tage vor Tour­start das schlechte Gewis­sen gepackt und ich beschloss, den Gedan­ken fal­len zu las­sen und sie eben nicht aus­zu­tau­schen. Sie wuss­ten eh noch nichts von mei­nen über­le­gun­gen dies­be­züg­lich. Den­noch habe ich ihnen mit­ge­teilt, dass sie Ver­stär­kung auf der Bühne bekom­men. Einen drit­ten Mann, “Mr.X”, so nenne ich ihn mal. Meine Ent­schei­dung, einen drit­ten Key­boar­der mit­zu­neh­men bestand zum einen Teil aus der Vor­stel­lung, dass ent­we­der Gio oder Chris mich mit­ten auf der Tour sit­zen las­sen wür­den (Vor­ah­nung?). Zuge­traut hätte ich es ihnen jetzt auf jeden Fall. Und zum ande­ren sind das ja sehr große Büh­nen, auf denen ich mit den Jungs nicht ganz ver­lo­ren aus­se­hen
wollte, zumal da ja wie­der mein Pro­blem mit Chris abneh­men­den Bewe­gungs­drang war oder zumin­dest meine Angst davor. Ach Mann, na gut… Ein biss­chen viel­leicht spielt Grund 3 auch eine Rolle. Das Bild hätte mich ein biss­chen an DM in den 80gern erin­nert ;) Sorry, aber da geht der Fan mit mir durch :) *schäm*

Gio und Chris sind 3 Tage vor der Unhei­lig Tour aus­ge­stie­gen! Irgend­wie kam mir die Situa­tion bekannt vor. Lief Chris 1991 schon­mal im Büro unse­rer alten Plat­ten­firma auf mich feige wir­kend an mir vor­bei um dem dama­li­gen Label­chef mit­zu­tei­len, er sei jetzt nicht mehr dabei. Warum an mir vor­bei? Was machte ich denn in der Firma? Nun, wir waren gerade alle ver­ab­re­det zur Foto­ses­sion zum “Flop”-Album. Sein Aus­stieg kam damals noch über­ra­schen­der als heute. Und bis heute kenne ich seine wah­ren Beweg­gründe nicht. Aber die­ses kurz vor einem wich­ti­gen Ereig­nis den Nag­havi im Regen ste­hen las­sen. Schaut mal auf das Foto im “FLOP” Innen­co­ver. Alex Two, ich UND.….…UWE (Den nann­ten wir immer Uwe aus’m Osten), duf­ter Typ, den mochte ich. Der  arbei­tete zu der Zeit gerade im Plat­ten­fir­men Büro. “Ok, Uwe, mit­kom­men!” ;) Ja, das mit der Son­ne­brille im ver­schwom­me­nen Hin­ter­gund ist Uwe, der 2 Stun­den vor­her von sei­ner AND ONE Kar­riere, die unge­fähr 1 Stunde dau­ern sollte noch nichts ahnte.

Naja, zurück nach 2011, 3 tage vor der Tour sitze ich nun da und über­lege, ob ich jetzt gezwun­gen sein werde, die Unhei­lig Tour abzu­sa­gen. Aber so schnell wollte ich mich nicht geschla­gen geben. Pünkt­lich zum Start der UNHEILIG Tour (Joke und Rick spran­gen sofort ein, obwohl Joke beim Wort “Unhei­lig” erst­mal tief Luft holen musste, dann aber zusagte!). Dann die über­ra­schung. Ich sollte den Grund ihres Aus­stie­ges erfah­ren. Auch wie­der auf eine sehr gro­teske Art. So, was habe ich auf  YouTube gese­hen? Und damit kom­men wir zum Thema…

Ich nenne den fol­gen­den Abschnitt…

PAKT und das Milli Ruiz und Gio Vanilli-Spiel!

Ich habe lange über­legt, ob ich durch meine Gedan­ken hier unge­wollt Wer­bung für etwas machen soll, was ich per­sön­lich als sehr suspekt emp­finde oder ob ich ein­fach gar nichts sage. Das hier war aber so unglaub­lich (und das ist es noch immer), dass ich wenigs­tens ver­su­che, diplo­ma­tisch zu blei­ben und Emo­tio­nen aus­sen vor zu las­sen, was mir nicht immer gelin­gen wird, denn ich bin sehr angefressen!

Ich sehe da in ihrem “Abschieds­vi­deo” also 2 unra­sierte, wei­ner­lich wir­kende Gesich­ter und mir wird sofort klar was hier lau­fen soll. Viel­leicht irre ich auch und bin para­noid. Aber es wirkte auf mich wie eine Wir-Arme-Opfer-Kampagne, unter­legt mit MEINER Musik, an der sie nicht im GERINGSTEN in IRGENDEINER Form betei­ligt waren? Auch noch “Play­ing Dead”? Der Song, an dem ich wohl am längs­ten und inten­sivs­ten saß und zwar wie immer ALLEINE? Ok, Das sollte ganz klar weh­tun — hatte es auch. Glück­wunsch an die Urhe­ber die­ser Idee!

Das State­ment unter dem Video war zu ver­wir­rend für mich.

Funk­ti­ons­los” und “Austauschbar”

habe ich ver­stan­den. War ja jah­re­lang ein offe­nes Geheim­nis und nichts wirk­lich neues mehr. Ich wusste aber auch gleich­zei­tig, dass DIES genau die 2 Worte sein wer­den, die jetzt Tau­sende Fra­gen in meine Rich­tung aus­lö­sen wer­den und das PüNKT­LICH zum Tour­start mit Unhei­lig. Der Ter­min war absicht­lich von ihnen so gewählt wor­den. Als hätte ich an dem Tag nicht schon GENUG SORGEN, an denen sie mit ihrem Aus­stieg ja auch nicht ganz unschul­dig waren. Und auch hier hat­ten sie ihr Ziel erreicht. Beim Kon­zert am nächs­ten Tag hatte ich ne Scheiss Laune und konnte die nicht rich­tig überspielen.

Zu unter­schied­lich waren am Ende die Ein­stel­lung zu Musik und Leben”

Hä? Also mit der Musik, das habe ich schon­mal gar nicht ver­stan­den. Ist es nicht gerade AND ONE Musik, wel­che für seine Stil­treue bekannt war und I.S.T.? Das damals geplante und wie­der ver­wor­fene Remix-Album kann doch wohl auch nicht der Grund gewe­sen sein? Sie hat­ten es ja noch nicht mal gehört weil es schlicht­weg noch gar nicht exis­tierte (bis heute nicht!). Die geplante Set­list auf der UH-Tour, die ich per Rund­schrei­ben an alle Team-Mitglieder geschickt hatte mit der Über­schrift “VORLÄUFIGE Set­list”? Könn­ten es die zuerst geplan­ten 3 Cover-Versionen gewe­sen sein, die am ers­ten Show­tag Ein Drit­tel des Gesamt­auf­trit­tes aus­ge­macht hät­ten? (Die Cover Lover Super­show hatte 50% Cover und 50% AND ONE, was Chris sicht­lich Spaß machte!). Da ich ja auch bewusst “Vor­läu­fig” geschrie­ben habe schie­nen sie auch igno­riert zu haben. Denn so kam es ja dann auch. Die Set­list, die dann beim ers­ten Kon­zert bei UNHEILIG gespielt wer­den sollte war dann
näm­lich OHNE Cover-versionen.

ERST als ich dann ein Blick ins Publi­kum vor Ort gewor­fen hatte, ent­schloss ich mich sehr kurz­fris­tig, dann doch wie­der Cover– Ver­sio­nen rein­zu­neh­men. Ein unsi­che­res Hin und Her. Egal, das Thema kann es eh nicht gewe­sen sein. Ich meine, das Musik MACHEN an sich kann es ja aus bekann­ten Grün­den auch nicht gewe­sen sein. Chris sein Musik­ge­schmack unter­schied sich ja auch seit 1993 von mei­nem und nicht erst seit 2001 oder 2011. Mei­ner hat sich auch nicht ver­än­dert. Da bin ich also schon­mal nicht schlau draus gewor­den. “Leben”? Wieso “Ein­stel­lung zum Leben”? Was mei­nen sie denn damit? Mit Gio habe ich pri­vat schon nichts mehr unter­nom­men seit 2006, da ich nach Ham­burg gezo­gen war. Wir sahen uns nur bei AND ONE Kon­zer­ten. Chris und ich waren 1989 mal sowas wie Freunde. Aber nicht mal 2001, als ich wie­der nach Ber­lin zog haben wir uns Pri­vat gese­hen oder was unter­nom­men. Also die letz­ten 10 Jahre, ja sogar fast 20 Jahre haben wir doch pri­vat gar
nichts mit­ein­an­der zu tun gehabt. Also wo bitte spielt die “Ein­stel­lung zum Leben” eine Rolle? MEINE “Ein­stel­lung zum Leben” ken­nen die bei­den ja nicht mal. Wie denn auch? Also was soll der Satz bitte??

Wir sehen AND ONE als etwas ande­res als es der­zeit ist”

Hallo? Als WAS DANN? Das Letzte, was sie von AND ONE kann­ten war die TANZOMAT und von die­ser haben sie “Play­ing Dead” ent­nom­men für ihre Pro­pa­ganda. Warum? Als abschre­cken­des Bei­spiel für schlechte, aktu­elle Musik? Als ich ihnen “Seven” im Back­stage in Dres­den vor­ge­spielt habe, da waren die bei­den auch gleich Feuer & Flamme für den Track! Und wenn Gio & Chris was “Ande­res” woll­ten. Warum bie­ten sie dann NIE was an? Was “Ande­res” zum Bei­spiel. Viel­leicht sogar mal was “Bes­se­res”! Denn wenn Gio seine AND ONE — Sequenz auf sei­nem Rech­ner meinte — das wird wohl kaum “etwas Ande­res” gewe­sen sein. Oder spe­ku­lierte man einfach?

Steve klingt bestimmt bald wie der Graf! Ich werde nicht schlau draus. Oder etwa mein­ten sie gar nicht die Musik selbst, son­dern nur die Tat­sa­che, dass wir mit Unhei­lig auf Tour gehen woll­ten. Ergäbe auch kei­nen Sinn, denn die bei­den haben sich auch tie­risch drauf gefreut und waren auch heiss auf mehr Erfolg. Wenn sie was ande­res behaup­ten, dann sind sie nicht ehr­lich zu sich selbst.

Wir wol­len und müs­sen uns bewegen”

Gut, da habe ich Chris ja nun schon oft drum gebe­ten :=) Spaß bei­seite — Den Satz kann ich so ste­hen las­sen. Aber jetzt wird’s echt gruselig:

WIR SIND NICHT MAINSTREAMWIR SIND EBM”!

??? nanu? mir fliegt gleich die Wie­ner aus der Gusche!!!
Ich glaube ich habe fast 2 Minu­ten mit auf­ge­ris­se­nem Mund vor die­sem Satz geses­sen! Also DER hat mir die Schuhe aus­ge­zo­gen. Ok, Schritt für Schritt. “Wir SIND”? Nach 3 Tagen? Wie geht denn das? Das ging aber schnell. Irgend­wie SEHR schnell. hmmm! Aber Egal. Dann…“EBM” — Also ich kenne ja nun Chris’ Musik­ge­schmack und wenn der wirk­lich was 100% Geil fin­det in der Rich­tung, dann Indus­trial und zwar mit Gitar­ren. 1997 hatte er schon­mal einen Ver­such mit einem Gitar­ris­ten gestar­tet. Ist aber nichts draus gewor­den. Damals unter dem Namen “Crus­hing State” gab es einige Demos, die aber offen­bar kein gros­ses Inter­esse bei den Plat­ten­fir­men weckte. 2005 oder so nannte er sich dann “PAKT”! Seit­her machte er (mir schickte er fast nie was) wohl eben­falls einige Demos (mit oder ohne Gitarre weiss ich nicht — hab nichts in Erin­ne­rung), die er bei MyS­pace jah­re­lang anbot. Aber wei­ter pas­siert war hier nichts. Kein Label, keine Kon­zerte, kein Gar­nichts! Wieso das heute anders ist, dazu komme ich noch. Chris hat seit 1992, fast 20 Jahre davon gere­det, “was Eige­nes” zu machen. Mal mehr, mal weni­ger. Eher weni­ger bis gar nicht mehr. Nach sei­nem Aus­stieg bei AND ONE 1991 bis 2001 ist 10 Jahre NICHTS pas­siert und die letz­ten 10 Jahre bei AND ONE auch nicht. Zumin­dest ent­zieht es sich mei­ner Auf­merk­sam­keit. Mein Segen hätte er jeder­zeit gehabt und das weiss er auch. 20 Jahre — Nichts pas­siert und plötz­lich kann es nicht schnell genug gehen? Jede Stunde zählt? Die Ereig­nisse über­schla­gen sich? Was haben die denn auf ein­mal? Wird doch wohl nicht die kal­ku­lierte zu erwar­tende, indi­rekte Auf­merk­sam­keit der neuen Unheilig-Fans sein, die man eben genauso indi­rekt zumin­dest schon­mal nicht ver­pas­sen wollte? Reine Spekulation?

Gio und EBM ist ein schwie­ri­ges Thema. Seine Rolle bei dem Gan­zen ist mir sicher­lich der schlei­er­haf­teste Aspekt, war er doch schon in den Neun­zi­gern der trei­bende Mit­strei­ter bei “Dark Voices”, der den Band­lea­der Mic Schrö­der zu mehr AND ONE Ele­men­ten über­re­det hat, als dem eigent­lich lieb waren. Und zwar die typischs­ten, elek­tro­nischs­ten And One Ele­mente. Die­ser Geschmack hat sich im Laufe der Jahre nur noch mehr ver­fes­tigt. Und nun “EBM-Band”? Was ist seine Auf­gabe? Key­board “spie­len”? Ich bin mir fast sicher, dass sie ihm gerade jetzt für ihren ers­ten 20 Minu­ten Auf­tritt erst­mal das Nötigste beige­bracht haben, nur damit ich Unrecht behal­ten soll. Kom­po­nie­ren? Nach mei­nem letz­ten Stand kann er bei­des nicht! Oder wird er ein­fach nur instru­men­ta­li­siert für die­sen einen Zweck? Näm­lich den Werbe-Effekt? Also so rich­tig viel zu sagen hatte er in den ers­ten Videos ja nicht. Sollte dies die DRITTE “Band” im Zei­chen der “Funk­ti­ons­lo­sig­keit” und “Aus­tausch­bar­keit” für ihn sein? Wieso las­sen sie ihn diese spas­tisch wir­ken­den Bewe­gun­gen in ihrem ers­ten Musik-Video machen, wo es Tau­sende Men­schen in Deutsch­land gibt, die eben genau für diese Art von Bewe­gun­gen nichts kön­nen? Für Wer­bung benut­zen, aber häss­lich daste­hen las­sen? Doch wer­fen wir zunächst ein­mal einen Blick auf das, was oder wer hier tat­säch­lich “PAKT” aus­macht und wie weit das Thema MAINSTREAM tat­säch­lich hier (k)eine Rolle spielt.

Mic Schrö­der, der die GESAMTE Musik für PAKT pro­du­ziert. Schrö­der kenne ich rela­tiv gut. Er war in den frü­hen Neun­zi­gern schon als Song­wri­ter, Pro­du­zent und Sän­ger der Band “Dark Voices” bekannt, die damals als AND ONE Kopie ver­schrien waren. Zahl­rei­che Zei­tungs­ar­ti­kel bele­gen das. Hier stand Gio damals schon als “Key­boar­der” auf der Bühne. “Funk­ti­ons­los”, so wie er mir frü­her berich­tete. Ab 2001 hatte ich mir gemein­sam mit Mic eine Stu­dio­etage in Berlin-Weissensee ange­mie­tet. Jah­re­lang. Ich kenne ihn gut und weiss, was er fast immer pro­du­ziert hat und was er noch heute pro­du­ziert. Näm­lich lupen­rei­nen MAINSTREAM! Anfangs noch mit mäs­si­gem Erfolg (Jazzy von Tik Tak Toe) und das mitt­ler­weile mit wach­sen­der Lei­den­schaft in den Vali­con Stu­dios, wo Bands wie Eis­blume oder Sil­ber­mond an die Chart­spit­zen pro­du­ziert wur­den. Für Sil­ber­mond schrieb er glaube ich sogar min­des­tens einen Song, wenn ich das rich­tig in Erin­ne­rung habe. Warum las­sen sie also von jeman­den, der die Musik für Pring­les– Wer­bung bei­steu­ert etwas pro­du­zie­ren, was Mic nach mei­ner Infor­ma­tion noch nie pro­du­ziert hat, näm­lich EBM? Wäre Stahl­berg von Spetz­naz nicht eine coo­lere, logi­schere und vor allem ehr­li­chere Adresse gewe­sen? Oder Phil von Stein­kind? Oder hat man hier den bequems­ten Weg gewählt, war es ja schliess­lich auch die­ser Mic, der erst­mal sämt­li­che Belange für die Jungs über­nahm und sämt­li­che Plat­ten­fir­men in einer quasi Nacht und Nebel Aktion anrief, um ein Pro­dukt anzu­bie­ten, wel­ches zu die­sem Zeit­punkt noch nicht mal nen­nens­werte For­men ange­nom­men hatte. Wozu diese Hek­tik? Mic war auch der­je­nige, der sich auf der Tanzomat-Tour in der Mag­de­bur­ger Hotel­lobby förm­lich mit mei­nem Ton­mann Olaf und mir stritt, weil er uns glau­ben machen wollte, dass man jetzt “keine Zeit ver­lie­ren dürfe, solange das UNHEILIG EISEN noch heiss ist”. Schon fast aggres­siv mit einem Prediger-Tonfall beschwor er uns, dass die Major-Firmen gerade jetzt heiss sind auf Szene-Acts. Und wir hiel­ten dage­gen. Ich wollte im Jahre 2010 eben KEINE Major-Firma anru­fen, nur wegen der Unheilig-Euphorie. Das ich dann vom Gra­fen
irgend­wann spä­ter ein­ge­la­den wurde ist schon echt Iro­nie des Schick­sals und fast schon zum schreien komisch. Die­ser Mic zieht jeden­falls im A-Team jetzt quasi das gross, was angeb­lich eben genau aus die­ser Unheilig-Spirale ent­wei­chen wollte? Das finde ich NOCH SAUKOMISCHER! Per­sön­lich hatte ich noch nie was gegen Mic. Solide, fleis­sig und immer am Ball. Sogar seine Art Songs zu schrei­ben kenne ich sehr gut. “Frei­heit” klingt schon sehr extrem danach! Und sowas hatte ich von Chris in den 20 Jah­ren noch nie gehört. In 3 Tagen kom­po­niert? Chris? Ich werde es nie erfah­ren und eigent­lich ist es auch gar nicht so wichtig.

Ihr neues Band­ma­nage­ment arbei­tet übri­gens für … 3 mal dürft ihr raten .… für UNHEILIG ;)

Ihre CD’s wer­den nun ver­trie­ben vom gröss­ten Major-Vertrieb Deutsch­lands. UNIVERSAL!

Ihr Video wurde übri­gens von GOLO Media pro­du­ziert, die Videos für Bands wie z.B. “JULI” dre­hen. Das sind die sym­pha­ti­schen Typen aus dem Video Making Of, die immer “Jo Jo Jo” machen und alles ziem­lich HIP und VIVA like aus­se­hen lassen.

Feh­len nur noch Tän­ze­rin­nen auf der Bühne ;)

Ist die Angabe, eben KEINEN MAINSTREAM machen zu wol­len also viel­leicht nur die Maske, EBM das Eti­kett, wel­ches sich mal eben aufs Cover klebt und AND ONE Fans wer­den jetzt als Sprung­brett instru­men­ta­li­siert, um den Absprung genau dahin schaf­fen zu kön­nen, wo die eigent­li­chen Draht­zie­her sie haben wol­len? Ist das viel­leicht auch der Grund, warum “Frei­heit” nicht wie ange­kün­digt rei­ner EBM ist, son­dern eben doch nur eine Mischung aus Deichkind-Bassline und einer lupen­rei­nen Pop-Songstruktur, für die man übri­gens Bands die manier­lich in San­ders­le­ben den WAHREN EBM prak­ti­zie­ren schon längst gestei­nigt hätte? Wenn sie sich aufs Famil­li­ne­tref­fen trauen und sie dort auch beste­hen, dann glaube ich ihnen erst ihre Ver­sion von “EBM”. Aber erst dann! Nur
wer dort akzep­tiert wird kommt eine Runde weiter!

Natür­lich ist auch der Text von “Frei­heit” rei­ner Zufall, Inter­pre­tai­ons­sa­che, hat nix mit Nag­havi zu tun!

Ich habe sie von Anfang an enga­giert, um gegen Gage auf den And One Kon­zer­ten für Stim­mung zu sor­gen, hielt mich an das, was ich ihnen von Anfang an ver­sprach. Näm­lich GARNICHTS!!! Aus­ser halt die­sen Job. Das Unwis­sen von AND ONE Fans nun gezielt für seine eigene Pro­pa­ganda Ver­kaufs­ver­an­stal­tung unter dem Deck­man­tel des “Zusam­men­hal­tens” schein­bar aus­zu­nut­zen ist längst nicht mehr das, wofür wir einst gemein­sam in der Indie-Szene ein­stan­den. Die atem­be­rau­bende GESCHWINDIGKEIT und der PRÄZISE HYPE inner­halb von weni­gen Tagen waren spek­ta­ku­lär. Kaum war die Facebook-Seite gebo­ren gab es auch schon einen Stein­schlag spä­ter die pas­sen­den Pakt T-Shirts von der neuen Plat­ten­firma, But­tons und was weiss ich alles. Sämt­li­che
Fes­ti­vals wur­den an Land gezogen.

Auf der Mera Luna Seite stand Anfangs sogar “Die Jungs von AND ONE!”. Das ist so unfair gegen­über den Bands, die sich tat­säch­lich jah­re­lang die Fin­ger wund spie­len und eben KEINE Chance bekom­men auf einem die­ser Fes­ti­vals Fuss fas­sen zu dür­fen. Von PAKT KÖNNEN die Ver­an­stal­ter zum besag­ten Zeit­punkt keine Musik gehört haben. Hier vie­len beim “Ver­kaufs­ge­spräch” bestimmt doch nur die Worte “Die Ex-Member von AND ONE!” oder eben ein­fach nur “Die Jungs von AND ONE”? oder “AND ONE Sei­ten­pro­jekt”? Man wird es nie erfah­ren. und Zack — egal was es ist, das neh­men wir. Haupt­sa­che ist irgend­wie AND ONE. Auch wenn sich ihre Plat­ten­firma davor hütet, den
Namen AND ONE zu nen­nen. Jeder andere tut es auto­ma­tisch. Man über­lässt diese Form der Wer­bung also Drit­ten (Online Maga­zine, Ver­an­stal­ter etc.). Ich weiss auch nicht, was man Robert Görl (DAF) erzählt hat, um ihn zu einem Remix “ihrer” ers­ten Sin­gle zu bewe­gen. Er wird wahr­schein­lich sagen “Er fand das Pro­dukt gut!”. Ich werde mir selbst mei­nen Teil denken.

Merch wurde bereits ver­kauft, da gab es noch nicht mal den ers­ten Song! Waren es PAKT-Fans? Oder war es die gezielte Effekt-Hascherei, mit der man die bei­den so schnell wie mög­lich in bare Euros umset­zen möchte und zwar mit den AND ONE — Fans, die man übri­gens auch gleich mal als Hand­zet­tel­ver­tei­ler fürs Mera Luna ein­ge­spannt hat. Sowas habe ich in 20 Jah­ren erfolg­reich ver­mei­den kön­nen. AND ONE Fans zu benut­zen, sie kos­ten­los für mich arbei­ten zu las­sen, um nur mei­nen eige­nen Vor­teil dar­aus zu schla­gen. Also nicht mal ICH, der Kommerz-Arsch wäre auf diese Idee gekom­men. Und jetzt ver­ab­schie­den sich die enga­gier­ten Büh­nen­mu­si­ker und las­sen für sich arbei­ten? Die Sache stinkt zum Himmel!

Einen Effekt haben sie mit Sicher­heit erzielt. Ich bin natür­lich jetzt der Super-Arsch, weil das liegt ja Nahe! Der Nag­havi ist eh Arro­gant, der liebt nur sich selbst und but­tert alle ande­ren unter. Ja, da ist es natür­lich ein­fach genau auf die­sen Zug auf­zu­sprin­gen. Hier mein Lieb­lings­kom­men­tar auf der Face­book Seite von PAKT:

von Jens Gru­bel:
“Viel Glück…war der rich­tige Schritt, zu gehen…soll doch die Nag­ha­vi­NUTTE allein bei Sony unter­schrei­ben und sich zusam­men mit dem Schla­ger­Gra­fen dumm und däm­lich verdienen”

Fazit:

  • Ist nicht immer irgend­wie der Ver­mie­ter der Arsch, wenn es Dif­fe­ren­zen mit dem Mie­ter gibt?
  • Ist nicht immer der Ver­käu­fer der Arsch, wenn es Dif­fe­ren­zen mit dem Käu­fer gibt?
  • Ist nicht immer der Mann der Arsch, wenn ein Pär­chen sich ohne Angabe von Grün­den trennt?
  • Ist nicht immer der Band­lea­der der Arsch, wenn sich Kol­le­gen aus dem Staub machen?
  • NIE habe ich Gio oder Chris unter Druck gesetzt, Key­board­un­ter­richt zu nehmen!
  • NIE habe ich Chris zum Gesangs­un­ter­richt gezwungen!
  • NIE habe ich sie durch rich­tige Musi­ker kalt­blü­tig ausgetauscht!
  • Ich habe sie 6 Jahre lang auf Tour­neen so akzep­tiert, wie sie sind!

Und jetzt soll ich wie­der­mal die Rolle des arro­gan­ten, ego­ma­nen Arsch­lochs sein? Muss ich mich denn erst mit einem trau­ri­gen Gesicht für YouTube abfil­men, damit mir auch mal einer glaubt?

In die­sem Sinne,

Die “Nag­ha­vi­NUTTE”

ps: ich habe vor eini­gen Tagen ihren Mana­ger bei mir zu Hause gehabt und ich habe ihn auf das, was ich vor­hatte klar­zu­stel­len auch inhalt­lich zusam­men­ge­fasst. Die Jungs wis­sen also Bescheid und wer­den jetzt nicht vom Blitz getrof­fen oder sowas. Ihr braucht jetzt also keine Angst haben, dass jetzt eine rie­sen Schlamm­schlacht ent­steht, die uns dann ent­gül­tig von der Tour und dem Album abrin­gen wür­den. Das brau­chen beide Bands nicht. Für mich ist die Sache näm­lich auch hier­mit erle­digt und so geht jeder nun seine eige­nen Wege. Ich habe auch ver­sucht, nie­mals die Ebene Musik, Kon­zerte und Skill zu ver­las­sen und eben nicht ins pri­vate, per­sön­li­che abzu­drif­ten oder wüste Beschimp­fun­gen
aus­zu­spre­chen. Wir sind alle keine 20 mehr. Ich bitte euch auch daher, die Jungs mit die­sem Thema jetzt auch ein­fach in Ruhe zu las­sen, sie nicht mit Fra­gen zu ner­ven und euch Spit­zen zu ver­knei­fen. Denn nach mei­nen Erklä­run­gen dürf­ten keine Fra­gen mehr übrig blei­ben. Mir braucht ihr auch keine Fra­gen mehr zu die­sem Thema stel­len, denn tie­fer werde ich hier nicht in die Mate­rie gehen und das wird auch so blei­ben. Danke!

Dis­kus­sio­nen über PAKT im neuen AND ONE-Forum (www.bodynerv-forum.de) müs­sen auch nicht unbe­dingt sein. Hier­für haben wir einen Extra-Beitrag eröff­net, den ihr unter http://www.bodynerv-forum.de/showthread.php?3-Pakt direkt erreicht. Aber auch hier gilt. Bitte nicht im Ton ver­grei­fen! Schließ­lich las­sen die Jungs AND ONE ja jetzt wohl auch end­lich in Ruhe.

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Neues LIVE(!)-Mitglied “Herr Wie­ditz” ab Hamburg!

So, Blick wie­der nach vorn gerich­tet! Da AND ONE ja jetzt wie­der LIVE! spie­len kann, haben Joke, Rick und ich Herrn Wie­ditz als Vier­tes Live-Mitglied (Key­boards) ver­pflich­ten kön­nen. Sonst hät­ten wir die SEXTRON-Tour ver­schie­ben müs­sen!!! Der Aus­stieg der Ex Kol­le­gen war ein­fach zu über­ra­schend und kurz­fris­tig. Es bliebe neben den Stu­dio­ar­bei­ten zum neuen Album (wel­che wir nicht unter­bre­chen wol­len) ein­fach nicht genug Zeit für Rick sich auf ein 2 Stun­den Pro­gramm vor­zu­be­rei­ten. Rick Schah und Herr Wie­ditz kön­nen sich die Auf­ga­ben Live tei­len, da Joke ja wie­der seine Drum­sta­tion (wie die von frü­her) auf­bauen wird. So wird’s funk­tio­nie­ren! Naja, falls da in Ham­burg bei Tour­start noch einige Dinge schief gehen soll­ten, habt bitte das Nach­se­hen. Oje, ich sehe jetzt schon die Video-YouTube-Handys, wenn die Tech­nik spinnt oder Rick zu Traum­frau
aus Ver­se­hen die Melo­die von Pim­mel­mann spielt :) Aber dadurch eröff­nen sich uns auch wie­der völ­lig neue Mög­lich­kei­ten ins Gesche­hen ein­grei­fen zu kön­nen. Wir freuen uns jeden­falls jetzt schon tie­risch auf die Tour :)

Hier noch­mal die Dates:

  • 01.10.2011 Ham­burg
  • 08.10.2011 Dres­den
  • 22.10.2011 Mün­chen
  • 29.10.2011 Leip­zig
  • 05.11.2011 Düs­sel­dorf
  • 12.11.2011 Ber­lin
  • 26.11.2011 Frankfurt/M.
  • 03.12.2011 Peine (Zwi­schen Braun­schweig und Hannover)

Tickets bei www.bodypop-shop.de oder www.eventim.de

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WIR SAGEN ALLE HOTEL-PARTYS AB!

Jaja, ich weiss. Das ewige Hin und Her. Mit AND ONE macht ihr schon was mit! Die Idee stammte aus einer Zeit, wo ich noch alleine alle Ent­schei­dun­gen traf. Gio & Chris habe ich damals nicht nach ihrer Mei­nung gefragt. Warum, wisst ihr ja jetzt. Nun ist AND ONE aber wie­der eine BAND, beste­hend aus DREI Mit­glie­dern. Hier wird nicht’s über andere Köpfe mehr hin­weg ent­schie­den. Und DAS Erbe wol­len Rick & Joke nun­mal nicht antre­ten müs­sen. Joke hat kei­nen “Bock uffen Exklu­siv Mist da!”, Rick hat auch Magen­schmer­zen des­we­gen und ich muss geste­hen, ich habe da auch keine Lust mehr drauf. Nach­dem unsere Fans uns nach der Unheilig-Absage der­art den Rücken gestärkt haben, dass ich beim Lesen aller Kom­men­tare ein Gän­se­hau­t­er­leb­nis nach dem ande­ren hatte, uns hier ein Feh­ler nach dem ande­ren ver­zie­hen wird, nach all dem will ich mich mit mei­nen Jungs nach den Kon­zer­ten doch nicht ver­krie­chen und ver­an­stalte Exklusiv-Partys! Nicht, nach dem, was war. Das kön­nen wir nicht mehr.

Nach den Kon­zer­ten gehört unser Arsch EUCH ALLEN!

Wir wer­den jetzt mal sehen, wo wie was und wel­che Party dann läuft und euch auf dem lau­fen­den hal­ten. Den Hotel-Partycard-Käufern kann ich nur sagen, dass es mir sehr leid tut und ich weiss, dass ihr euch da auch sehr dar­auf gefreut habt, zumal wir die Ticket­zahl pro Stadt stark limi­tiert hat­ten und ihr euch davon soviel ver­spro­chen habt. Der Ticket-Shop wird sich ab nächs­ter Woche bei Euch per Mail mel­den wegen der Rück­über­wei­sun­gen der gezahl­ten Beträge. Diese gol­de­nen Cards selbst dürft ihr natür­lich behal­ten als Anden­ken und Sym­bol für etwas, was so eigent­lich sowieso nie hätte statt­fin­den dür­fen. Bitte nicht sauer sein, aber die letz­ten Monate haben mich ver­än­dert und geprägt.
Ich will das alles ein­fach nicht mehr.

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AB 2012 KEINE KONZERTKATEGORIEN UND “2 KLASSEN-GESELLSCHAFTENMEHR!

damit meine ich VIP-Tickets, “First-Class Area” und unter­schied­li­che Preis­ka­te­go­rien für oben und unten bei Steh­kon­zer­ten. Diese sollte man bei der jet­zi­gen Tour noch genies­sen, denn ab nächs­tes Jahr schaf­fen wir auch das alles ab. Ob wir 2012 auch wei­ter­hin Backstage-Pässe anbie­ten machen wir abhän­gig allein von Euch, die wir in Kürze in einer Umfrage ent­schei­den lassen!

Keine Angst also. Die­ses Jahr müsst ihr hier also nichts zurückgeben.

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RICHTIGSTELLUNG ZUM VERHÄLTNIS UNHEILIG UND AND ONE

Was musste ich da lesen in einem Thü­rin­ger Online-Magazin, des­sen Namen ich jetzt nicht erwähne, um nicht noch mehr Staub aufzuwirbeln?

Zitat:

AND ONE, die sich der düs­te­ren Musik ver­schrie­ben hat, kün­digte dem Gra­fen Freund­schaft und Vertrag”

Also erst­mal möchte ich mal behaup­ten, dass es düs­te­rere Songs als “So Klingt Liebe” gibt ;)

Mal abge­se­hen davon, dass der ganze Arti­kel sich dem modern gewor­de­nen “Graf-Bashing” bedient, um seine Klicks zu stei­gern ist dies mit der “Freund­schaft kün­di­gen” eine glatte Lüge! Was soll denn der Mist? Und einen “Ver­trag” hat kei­ner von uns gebraucht. Weder der Graf, noch wir. Wär ja noch schö­ner! Zum kei­nen Zeit­punkt haben wir auch nur ansatz­weise Pro­bleme mit dem Gra­fen gehabt. Und er sowieso nicht mit uns! Doch genau sol­che Arti­kel sind letz­te­nen­des dann Schuld daran, dass Gerüchte die Runde machen wie “AND ONE wur­den raus­ge­schmis­sen” oder (noch gei­ler) “Streit
wegen man­geln­der T-Shirt Ver­käufe von AND ONE”, was ich rich­tig lus­tig finde, wenn man mal bedenkt, dass wir nicht mal T-Shirts MIT HATTEN!!! Manch­mal ist es echt ner­vig. Selbst als ich mich selbst in “Brief an die Fans 1″ beschrieb, wie ich mit mei­nem Wodka da saß und nach­dachte, da kom­men gleich schon die ers­ten Gerüchte auf “AND ONE haben ein Alkoholproblem”.

Wenn ich all so einen erlo­ge­nen Mist über UNS schon lesen muss, dann frage ich mich ehr­lich gesagt, wie der Graf sich füh­len muss, auf dem viele immer so rum­ha­cken, der alles Tap­fer ein­steckt ohne zurück zube­lei­di­gen. Nicht zurück zuschies­sen ist in sei­nem Fall keine Tak­tik oder irgend­eine Stra­te­gie des Manage­ments! Ich habe da hin­ter den Kulis­sen genug gese­hen, um zu wis­sen, dass er selbst ein­fach mehr mit Musik und sei­nen Fans beschäf­tigt ist, ja sogar noch im Back­stage see­len­ru­hig und in sich gekehrt Musik schreibt, als sich mit Angrif­fen, Belei­di­gun­gen und Ver­leum­dun­gen die Zeit zu ver­trei­ben. Ich beneide ihn um seine Dis­zi­plin und sei­nen Fleiß. Ich wünschte, ich hätte nur einen Bruch­teil davon. Dann hätte ich schon längst meine Steu­er­er­klä­rung für 2010 fer­tig und im Kel­ler würde es jetzt nicht so aus­se­hen wie im LOLA ANGST BUS ;)

Es ist der RUMMEL UM IHN und der damit ver­bun­dene Zir­kus, was mich und AND ONE da irgend­wie nicht gehal­ten hat und nicht Der Graf, UNHEILIG oder das Publi­kum! Aber das hatte ich doch detail­liert erklärt! Wie genau sollte ich es denn noch schrei­ben? Ich lasse mir nicht anlas­ten, ich hätte sein “Publi­kum belei­digt”. Das ist ne Frech­heit. Wenn ich auf Blon­di­nen stehe, belei­dige ich damit alle Brü­net­ten und umge­kehrt? Ich hab ein­fach Heim­weh nach “Schwarz” bekom­men. Nie­mand hat uns aus­ge­buht, aus­ser ein paar Leute in der Schweiz, woran ich aber auch selbst Schuld bin. Ich meine, ich singe die ers­ten bei­den Songs in eng­lisch und kün­dige den drit­ten, deut­schen Song (In dem Fall “Für”) an mit den Wor­ten “Den nächs­ten Song sin­gen wir in EURER Lan­des­spra­che” ;) -
IN DER SCHWEIZ!!! Das war wie­der so typisch Naghavi ;)

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WIESO HERRSCHTE SO LANGE INFORMATIONS-STOP BEI AND ONE?

AND ONE hatte mitt­ler­weile eine Grösse erreicht, das EGAL was ich von mir gab, EGAL was ich berich­tete, EGAL wel­che Ver­än­de­run­gen ich bekannt gab. JEEEEEEEDES mal wird mir jedes Wort im Munde ver­dreht. JEEEEEEEDES mal schreibe ich angeb­lich nur “Lügen­ge­schich­ten”, JEEEEEEEDES mal wird “der Fan von uns an der Nase rum­ge­führt”, JEEEEEEEDES mal wird zwi­schen den Zei­len ja immer soooo­viel Müll gefun­den, so das ich dann irgend­wann DAS getan habe, was übri­gens die meis­ten Men­schen in so einer Situa­tion getan hät­ten und zurück­zu­füh­ren ist auf eine ganz natür­lich ange­bo­rene Eigen­schaft des Homo­sa­pi­ens. Ein­fach NICHTS mehr sagen!

Ich hab dann ein­fach kei­nen Bock mehr! Bin dann also bockig! Selbst Iri­mausi, unsere Fan-Beauftragte hatte auf das AND ONE — Forum keine Lust mehr. Das hatte ich ja 2010 dicht gemacht, ver­na­gelt und ver­rie­gelt! DAS aber wie­derum rief natür­lich noch mehr nei­di­sche Unru­he­stif­ter inko­gnito auf den Plan, die seit­her dann eben in ver­ein­zel­ten Neben­fo­ren im Netz alle Frei­hei­ten hat­ten, den Ruf von AND ONE sys­te­ma­tisch durch gezielte, kleine Image– und Lügen­kam­pa­gnen in meh­re­ren Epi­so­den zumin­dest ver­such­ten zu beschä­di­gen. Ob es sich dann bei die­sen (fast IMMER) anony­men Hobby-Nerds dann ent­we­der um Musiker-Kollegen, Ex Mit­ar­bei­ter der letz­ten 20 Jahre oder ein­fach nur um AND ONE — Has­ser han­delt, spielt dabei nicht mal so eine grosse Rolle. Eines haben sie aber alle gemein­sam — LANGEWEILE!

Aber diese Informations-Blockade hat jetzt (wie ihr sicher­lich mit­be­kom­men habt) erst­mal ein Ende. Im Gegen­teil. Wo Fra­gen auf­kom­men, da wer­den Fra­gen beant­wor­tet und Inter­views wer­den WIR wie­der fleis­sig geben (wenn auch erst nach Album-Beendigung), damit eben keine sau­dum­men Gerüchte mehr ent­ste­hen müssen.

AND ONE soll nicht nur Euch, son­dern auch UNS wie­der mehr Spaß machen :)

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NEUES AND ONE & ELEKTRO FORUMBODYNERV”! WILKOMMEN ZURüCK, IRIMAUSI :)

So, Kin­nas! Mit Freude darf ich Bekannt geben, dass unser neues AND ONE — und Elek­tro Forum soeben online gegan­gen ist, zu errei­chen unter

www.andone.de

oder

www.bodynerv-forum.de

Da es sich bei dem Forum um ein kom­plett neues Sys­tem han­delt kom­men wir lei­der nicht drum herum, dass ihr euch dort neu regis­trie­ren müsst, um etwas neues pos­ten zu können.

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SCHLUSSWORT

oops, ich glaube, der Brief ist dann doch etwas län­ger geworden ;)

Ich wollte noch los­wer­den, dass ich keine Maschine bin. Ich bin ein Mensch aus Fleisch und Blut, mit genau den­sel­ben Emp­fin­dun­gen wie ihr. Die­ses seit Jah­ren unun­ter­bro­chene Ange­grif­fen wer­den macht mich manch­mal ganz schön fer­tig, und ich hasse das, sagen zu müs­sen. Denn jetzt kön­nen sich die freuen, die das auch so toll fin­den. Viel­leicht hab ich manch­mal auf der Bühne echt ne grosse Fresse. Aber das ist halt der Pau­sen Clown in mir (Ich scanne dem­nächst mal meine Zeugnis-Köpfe für euch ein, dann wisst ihr, was ich meine ;)

Ich weiss, dass es unrea­lis­tisch ist, dar­auf zu hof­fen, dass dies irgend­wann mal auf­hört und ich hoffe, dass ich auch wei­ter­hin nicht ernst­haft mit dem Gedan­ken spie­len werde, mit all dem auf­zu­hö­ren. Ein biss­chen Angst vor der Angst ist da schon. Seit das Wort Unhei­lig das erste mal gefal­len ist, ist mein Leben total ins Wan­ken gera­ten. Das ver­lo­ckende Ange­bot der Riesen-Firma, ver­spro­chene Fern­seh­kam­pa­gnen, die rie­sen­Kar­riere.… Das alles habe ich hin­ge­schmis­sen und auf­ge­ge­ben, nur um end­lich da wei­ter­ma­chen zu kön­nen, wo es nach der letz­ten DVD auf­ge­hört hat. Auf kei­nen Fall wollte ich Euch ver­lie­ren. 20 Jahre ein gemein­sa­mer Weg und dann das? Mir reicht das, was wir haben. Das muss nicht auf Teu­fel komm raus grös­ser, schö­ner und stär­ker wer­den. Es ist schön so und ihr habt mich schon immer sehr stolz gemacht.

Ich habe das erste Mal in mei­nem Leben tat­säch­lich nicht mehr gewusst, was ich tue oder was ich tun soll. Auf bei­den Schul­tern saßen nur noch kleine Teu­fel­chen mit mei­ner Frisur.

Ich möchte mich für den Ärger und die Sor­gen, die ich Euch berei­tet habe vom gan­zen Her­zen entschuldigen.

Das wird nie wie­der vor­kom­men! Versprochen!

Steve


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