Bildung kostet Geld in Kambodscha, wer keine Kohle hat, bleibt auf der Strecke. Traurig, aber so ist das hier nun einmal, wie das Beispiel an der Schule unseres Sohnes zeigt. Der Junior geht hier in Sihanoukville auf die beste internationale Privatschule der Stadt, wo am Montag der letzte Schultag vor den großen Ferien ansteht. Wie jedes Jahr wurden die Eltern rechtzeitig in einem Rundschreiben darauf hingewiesen, ihre Kinder für das nächste Schuljahr einzuschreiben. Weiter Informationen dazu bekäme man im Sekretariat.
Dort erhielt meine Frau dann die neue Preisliste für die Schulgebühren und siehe da, das jährliche Schulgeld wurde um sage und schreibe 50 Prozent erhöht. Das heißt, damit unser Sohn die hier vor Ort bestmögliche Bildung erhält, liegen wir nun, inklusive aller Nebenkosten wie Lehrmaterial, Schuluniformen, Ausflüge usw. bei jährlich um die 2.000 $. Dieser Betrag soll sich dann im nächsten Jahr, wenn er in die 7. Klasse kommt, noch einmal um 500 $ erhöhen und bis zur 10. Klasse so bleiben. Erst die 11. und 12. Klasse wird dann noch einmal um 1.000 $ teurer.
Das ist eine ziemliche Preissteigerung aber dafür bekommt man auch einiges geboten. Kleine überschaubare Klassen und aktuelles Lehrmaterial aus englischsprachigen Ländern sowie engagierte, ausgebildete Lehrer aus dem Ausland, die alle mit englischer Muttersprache aufgewachsen sind. Auch Betreuung wird groß geschrieben, sollte ein Schüler einmal ein Problem mit dem Unterrichtsstoff haben, sind die Lehrer jederzeit bereit nach Schulschluss Extrastunden zu geben. Von der Schulleitung werden für die Kinder gemeinsame Nachmittage am Swimming Pool organisiert, es gibt Musik- und Kunstgruppen, Sportveranstaltungen und vieles mehr.
Üble Rowdys sucht man vergeblich an der Schule unseres Sohnes, es herrscht angemessene Disziplin und Ordnung, wie ich sie noch aus meiner Schulzeit kenne. Beim Unterrichtsstoff geht es dagegen ziemlich heftig zur Sache, so das auch nach der Schule 1 bis 2 Stunden über den Büchern an der Tagesordnung sind. Alles in allem sind wir mit der Schule unseres Sohnes sehr zufrieden und nehmen die Preiserhöhung darum gerne in Kauf. Die Kehrseite der Medaille ist jedoch, das bereits einige Schüler aus der Klasse angekündigt haben, das sie die Schule verlassen müssen, weil die Eltern die Schulgebühren nicht mehr zahlen können.