Die Innenseite der Einladung zum Neujahrsempfang der Pankower Vereine ist prall gefüllt mit Logos. Insgesamt 14 Gastgeber präsentieren sich dort – vom Bürgerverein Blankenfelde über den Kulturverein Prenzlauer Berg, die Weißenseer Heimatfreunde bis hin zum Verein für Pankow. Entsprechend vielfältig war die Gästeschar in der Verkaufshalle der K.I.B. Autoservice GmbH in Niederschönhausen.
Den Aufschlag zum Feiern machte der Berliner Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel, der offenbar das Gefühl hatte, den Pankowerinnen und Pankowern ein paar Antworten schuldig zu sein. Etwa, warum seine Verwaltung den Bezirk bei der Bebauungsplanung der Elisabethhöhe in Blankenfelde mit über 5.000 Wohnungen kurzerhand entmachtet hat und nun auch noch die Idee verfolgt, dort mitten auf dem Acker „janz weit draußen“, und vorbei am bisherigen Baurecht, Unterkünfte für Tausende Flüchtlinge hochzuziehen, sozusagen als Pionierprojekt für schnelles Bauen.
Auf der Baubremse stand seine Behörde dagegen seit Jahren bei der Entwicklung des einstigen Rangierbahnhofs. Jahrelang wehrte man sich gegen das Vorhaben des Eigentümers der riesigen Fläche und Möbelhausbesitzers Kurt Krieger, dort auch ein Einkaufszentrum zu errichten. Zum Neujahrsempfang nun verkündete Senator Geisel einen „Strategiewechsel“ in seinem Haus. Das Einkaufszentrum darf gebaut werden, noch in diesem Jahr sollen die Planungen beginnen.
Nach dieser bemerkenswerten Nachricht und dem eiligen Verschwinden des Verkünders genossen die Gäste die vielfältigen Darbietungen von Schülerinnen und Schülern der Staatlichen Artistenschule, des Clubs der Impronäre, der Berliner Stage Company und last but not least einer Band der Béla-Bartók-Musikschule. Zum Schluss gab es dann noch reichlich Smalltalk bei Häppchen, Wein und Bier.