Bischof Tebartz-van Elst, Foto: Moguntiner ( CC-BY-SA-3.0)
Inzwischen hat der Skandal um den Bischof Tebartz-van Elst einen solchen Umfang angenommen, dass kaum noch ein Medium es sich nicht leisten kann, darüber zu berichten. Auch, wenn viele von ihnen die gleichen Meldungen unter anderer Überschrift veröffentlichen.Ein Artikel in der WELT hebt sich davon ab – allerdings nicht unbedingt wohltuend. Denn Rainer Haubrich versucht seine Leser davon zu überzeugen, dass der Bischofssitz keinesfalls ein Prunkbau wurde, sondern ein exzellentes Beispiel zeitgenössischer Baukunst.
Andere WELT-Autoren bewerten dass dann allerdings auch anders. So berichten Karsten Kammholz und Tim Röhn darüber, dass zu den bereits bekannten 31 Millionen Baukosten noch 9 weitere kommen könnten, wenn Schäden in der direkten Umgebung der Residenz, die durch die Baumaßnahmen entstanden sind, durch die Kirche beglichen werden müssen.
Ein weiterer Artikel weist darauf hin, dass die Anzahl der Kirchenaustritte im Bistum Limburg rasant ansteigt. Nicht mehr die Kirchensteuer, sondern das Verhalten des Bischofs wird dafür als Grund angegeben.
Die Süddeutsche interviewte den Architekten Michael Frielinghaus, der den Bau des Bischofs entwarf. Frielinghaus sagte der Zeitung, dass der Bischof als Bauherr von Anfang an gewusst habe, »was da für Kosten auf ihn zukommen« würden.
Über die Finanzierung des Projektes schreibt die ZEIT und weist darauf hin, dass dafür so gut wie keine Kirchensteuermittel aufgewandt wurden. Nur 2,5 Millionen Euro aus Kirchensteuern wurden zum Bau des Wohnsitzes verwendet.
Die FAZ hat dem Thema ebenfalls mehrere Artikel gewidmet.
So wird darauf verwiesen, dass der vorherige Papst bereits einen Bischof in der Slowakei und der aktuelle zwei in Slowenien wegen ähnlicher Verfehlungen absetzten.
Zudem dokumentiert die FAZ mit downloadfähigen(!) Dokumenten den Verlauf der Planungsphase des Baus sowie die Ausschreibungen, Kostenausfestellungen und Baupläne. Dabei stellt die Zeitung den Einfluss des Bischofs auf die Planung und den Fortgang des Baus deutliche heraus.
In einem weiteren Artikel berichtet die Zeitung von dem »Wettlauf« des Limburger Bischofs nach Rom. Denn dorthin ist auch der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Robert Zollitsch, bereits aufgebrochen. Die Süddeutsche kommentierte das mit dem Satz: »Der furchtbaren Geschichte vom Leben und Wirken des Limburger Bischofs bleibt also nicht einmal diese bizarre Szene erspart: Tebartz-van Elst und Robert Zollitsch, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, liefern sich ein Wettrennen zum Papst; Tebartz-van Elst offenbar in der Hoffnung, dass gewinnt, wer als Erster ankommt.«
Nic