An den letzten Tagen gab es bei mir drei Neuerwerbungen. Zwei davon seht ihr hier:
Du bist der Held deiner Geschichte– ein christliches Buch, in dem es um Filme geht. Mehr dazu später.
Und ein Buch über das Paris im Jahr 2008- Frühstück mit Proust.
“Frühstück mit Proust” von Frederique Deghelt ist 2012 im Aufbau Verlag erschienen.
Das Buch spielt in Paris 2008. Jade, eine Journalistin, erfährt von ihrem in Polynesien lebenden Vater (Künstler), dass seine drei Schwestern (eine Ärztin und zwei Rechtsanwältinnen) seine Mutter Mamoune(eine Bergbäuerin) in ein Altenheim stecken wollen.
Jade ist schockiert, das kann sie nicht zulassen. Sie setzt sich in ihr Auto und fährt los in ein abgelegenes Bergdorf. Dort “entführt” sie ihre Großmutter Mamoune zu sich in ihre Pariser Wohnung. Den Überraschungsbesuch von einer der drei Schwestern verkraften beide gut. Beide Frauen finden eine neue Liebe. Jade lernt einen verführerischen Inder kennen. Mamoune, die sich alles über das Intenet erklären lässt, nimmt Kontakt zu einem Verleger auf, da sie möchte, das Jade ihren ersten Roman veröffentlicht. Ganz nebenbei lernt sie so einen sehr freundlichen älteren Herrn kennen. Er entpuppt sich als der Halbbruder eines alten Bekannten. Sie verbringt mit ihm eine Woche am Meer. Währenddessen schlägt Jades indischer Freund Jade vor, dass sie alle nach Indien ziehen, gemeinsam mit Mamoune. Was die dazu wohl sagen wird?
Ein Buch, das sehr reichhaltig ist. Es geht um das Leben und um das Lesen. Es geht um das Älterwerden. Um die damit verbundene Angst, der Enkelin zur Last zu werden. Es geht um die Generationsunterschiede z.B. bezüglich Liebe (Zwangsheirat <-> speed dating) und Verwendung von Sprache.
Das Buch ist sehr interessant geschrieben. Die eigentliche Handlung wird immer wieder unterbrochen dadurch, das wir in die Gedankenwelt von Mamoune hineingenommen werden. Das eine oder andere lässt einen heirbei sogar schmunzeln. Im nächsten Moment merken wir jedoch, wie nachdenklich uns das Ganze macht. Der Autor hat sich einer durchaus schweren Thematik gestellt, hat das Ganze mit einer bewundernswerten Leichtigkeit beschrieben.
Jade bewundere ich für ihren Mut und für ihre Entschlossenheit, sich gegen ihre drei Tanten zu stellen.
Mamoune bewundere ich für ihre Offeneheit, sich im Alter nochmals auf eine neue Umgebung einzulassen.
Fazit: Ein wunderschön geschriebenes Buch. Es sind viele interessante Denkansätze enthalten.