Auf der gestrigen Keynote hat Apple das iOS 5 vorgestellt. Wie zu erwarten war, gibt es wieder einmal eine Menge Neuerungenn. Zunächst wird iOS 5 ab dem iPhone 3GS und iPod Touch 3. Gen ünterstützt. Im Vorfeld gab es ja immer wieder Gerüchte, dass iOS5 auf dem iPhone 3GS nicht mehr laufen wird. Fraglich ist, ob hier Apple die gleiche Strategie anwendet wie damals schon mit dem iOS4 auf dem iPhone 3G. Das heißt: Nicht alle Features werden nutzbar sein.
Scott Forstall sprach über 1500APIs, mit deren Entwickler ihre Programmen programmieren und einsetzen können. Eines der wichtigsten Neuerungen ist das überarbeitete Notification Service. Aus dem aktuellen iOS kennt man ja, dass man Nachrichten per Push auf sein iPhone bekommt und dann ein kleines Pop-Up Fenster erscheint. Der Nachteil dieser Methode ist, sobald mehrere Nachrichten gepusht werden überlagern sich die Fenster und man hat keinen Überblick mehr. Mit dem neuen System wurde das Problem gelöst. Auf dem Homescreen lässt sich nun mit einer Wischgeste eine “Notification-Anzeige” hervorrufen, die alle relevanten Informationen enthält. Auch auf dem Lock-Screen werden die Informationen eingeblendet.
Mit dem Newsstand werden alle vom Nutzer abonnierten Magazine oder Zeitungen angezeigt auf dem aktuellen Stand gehalten. Natürlich dann auch offline zum Lesen verfügbar. Passend dazu im “Regal-look”.
Eine weitere Neuerung bekam die Kamera spendiert. Nun lässt sich die Kamera direkt vom Lock-Screen öffnen und sofort Fotos schießen. Also braucht man nicht mehr sein iPhone dafür entsperren. Auch wenn ein Passcode gesetzt ist, kann die Kamera gestartet werden. Jedoch kann man dann keine Bilder angucken. Um mit der Kamera zu zoomen genügt nun ein “Pinh-to-Zoom”, was so viel heißt dass das auseinanderziehen der Finger reicht. Unglaublich aber war. Der Läutstärkebutton wurde mit der Auslösefunktion der Kamera verknüpft. Man erinnere sich, dass deshalb eine Kamera-App aus dem App Store damals flog.
“Reminders” heißt die nächste Neuerung. Eine Mischung aus ToDo-Liste und Einkaufszettel. Bestehende Aufgaben können angelegt und mit einem Alarm versehen werden. Natürlich ist es mit dem iCal synchronisierbar. Auch Safari bekommt ein Update. Nun ist ein “Tabbed Browsing” möglich, wie man es schon vom Desktop-Version von Safari kennt. Auch die” Reading-List” wurde ins mobile Safari konvertiert. Damit lassen sich Webseiten offline aufrufen, die man zuvor gespeichert hat.
Das iPhone wird kabelfrei. Man benötigt keinen PC mehr um sein iOS Device zu aktivieren und Updates durchzuführen. Alles passiert jetzt “Over-the-Air”. Man kennt ja, dass ein iOS Update für das iPhone 4 zum Beispiel ca. 600MB groß ist. Ein “Over-the-Air” update wäre somit mit sehr langen Wartezeiten verbunden. Apple setzt ab iOS 5 auf sogenannte “Delta-Updates”. Das heißt nur Neuerungen werden mit dem Update eingespielt und nicht wie früher das ganze iOS nochmal. So fallen die Updates deutlich kleiner aus.
iMessage heißt der neue Nachrichtendienst. Mit iMessage lassen sich über Wi-Fi oder 3G Nachrichten, Bilder, Videos oder Kontakte verschicken. WhatsApp bekommt somit Konkurrenz. Aber WhatsApp wäre plattformübergreifend. Wobei dagegen iMessage auf iOS Geräten beschränkt ist.
Bisschen Geduld braucht man noch, denn Apple hat iOS 5 erst für diesen Herbst angekündigt. Ob dann im Herbst auch das neue iPhone vorgestellt wird, bleibt fraglich und kann noch keiner richtig beantworten. Neben dem iOS wurde auch das neue Mac OS X Lion und die iCloud vorgestellt. Das war die diesjährige WWDC. Eine Vorstellung ohne Hardware.