Frecher Kea kann nach Hause
Ende Dezember des letzten Jahres war ein verletzter Kea in Fjordland in der Nähe des Lake Manapouri gefunden worden und nach Palmerston North geflogen worden. Nach zwei Operationen, einem Heilmonat für die Knochen und zwei weiteren Monaten für Physiotherapie, wurde Mitte April dieser freche Kerl wieder an seinen Fundort zurückgebracht. Obwohl die Pfleger doch immer sehr begeistert sind von ihren Schützlingen, hatte dieser zuviel Energie und Intelligenz: schnell hatte er raus wie er seinen Käfig von innen öffnen konnte und viel Schabernack in den Räumen getrieben. Zum Glück war die Klinik noch nicht im Vollbetrieb, da konnten alle das eine oder andere Auge mal zudrücken. Wie dem auch sei, es ging ihm so gut, dass er einen Flug von Air New Zealand spendiert bekam, von Palmerston North nach Queenstown. Nach einer kurzen Autofahrt brachte ihn dann ein Boot, gefördert von Meridian Energy, zurück an den ursprünglichen Fundort in einer Seitenbucht des Lake Manapouri.
Wildtierschutz
Bisher sind verletzte oder pflegebedürftige Tiere in der veterinärischen Klinik der Massey Universität oder von privaten Tierärzten behandelt worden. Aber die allgemeine Ausstattung der Uni gab nicht die Möglichkeit, artenspezifische Bedürfnisse zu berücksichtigen, die eine stressfreie Behandlung ermöglichen.
In der neuen Klinik gibt es viele verschiedene Räume, die den individuellen Bedürfnissen der Tier angepasst werden können. So brauchen Pinguine zum Beispiel kühlere Temperaturen und einen rutschfesten Boden, sprich mit festen Gummimatten ausgelegte Räume. Kiwis und Keas dagegen brauchen eine gewisse Menge an Vegetation, um sich sicher zu fühlen. Und Reptilien brauchen kleine Räume, deren Temperatur effizient reguliert werden kann. Zusätzlich gibt es Brutkästen, in denen Jungtiere oder traumatisierte Tiere stabilisiert werden können. Das Prunkstück der ganzen Anlage ist im Operationssaal zu finden: Kameras über dem Operationstisch. So können zahlreiche Studenten die Operationen mitverfolgen, ohne den Arzt bei der Behandlung zu behindern!
Autorin: Petra Alsbach-Stevens