ein kurzer hinweis auf eine kürzlich erschienene studie von trnd und escp berlin zum word-of-mouth-marketing – also dem, was vor einigen jahren in lehrbüchern noch mit dem hässlichen wort „mund-zu-mund propaganda“ betitelt wurde. die studie steht hier (PDF) zum download bereit, umfasst 15 seiten und einige spannende erkenntnisse:
- positive mundpropaganda bleibt entgegen aller gängigen vorurteile stärker hängen als negative. außerdem berichten konsumenten viel lieber mit positivem tenor als warnungen vor neuen produkten oder dienstleistungen in ihrem bekanntenkreis auszusprechen.
- dabei unterscheidet sich der anteil positiver und negativer berichte innerhalb des freundes- oder bekanntenkreises stark. besonders gerne zur brust genommen: transport, verkehr und telekommunikation. auf die bahn und die telekom schimpfen die menschen also auch objektiv betrachtet am liebsten.
- per word-of-mouth empfangene informationen und selbst erlebtes werden vermischt und zu einer halb subjektiv, halb objektiv beschriebenen erfahrung aggregiert.
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die untersuchung ist sicherlich einen blick wert und bietet allerhand nützliches material. auf der anderen seite dürfen die autoren und die stichprobe nicht unberücksichtigt bleiben, will man die ergebnisse auf repräsentativität und validität untersuchen. die befragung wurde nämlich ausschließlich unter den bei trnd registrierten word-of-mouth-testern durchgeführt. also jenen leuten, die man guten gewissens als hyper-mundpropaganda-affin bezeichnen kann und gleichzeitig auch denjenigen, die regelmäßig von trnd mit geschenken und produktsamples für ihr weitererzählen belohnt werden.vor diesem hintergrund verwundert es auch nicht, dass die grundaussage der studie lautet: unternehmen müssen keine angst vor öffentlichem oder privatem gerede („buzz“) über ihre produkte haben – wenn nur das monitoring und das w-o-m-marketing stimmen. und genau damit verdienen die autoren (zumindest 2 der 4 beteiligten) und das veröffentlichende unternehmen trnd ihre brötchen…