Neue Regeln für Casino-Apps in Apple’s App Store

Im Juni dieses Jahres sorgte der amerikanische Konzern Apple mal wieder für Aufsehen. Nach einer Serie von AGB-Updates verkündete das Unternehmen, dass Apps, die Echtgeld-Spiele anbieten, nur noch in nativer Form in den App Store hochgeladen werden dürfen. Native Apps sind Applikationen, die speziell für Apple’s Betriebssystem geschrieben sind. Als Deadline wurde der 3. September 2019 genannt. 

Der Aufruhr unter den Glücksspielunternehmen war verständlicherweise groß. Fast alle Online Casinos und Sportwetten-Anbieterbenutzen sogenannte Container Apps, um ihre Apps im App Store anbieten können. Dabei werden normale HTML5-Webseiten in eine native Hülle gesteckt und können vom User ganz regulär heruntergeladen und auf dem Smartphone abgespeichert werden. 

Der Vorteil liegt auf der Hand. Anstatt für jedes Betriebssystem, wie iOS und Android, eine eigenständige App zu entwickeln, müssen die Unternehmen nur einmal investieren. Das spart Kosten und vor allem viel Zeit. 

Deadline laut Experten unrealistisch

Kurz nach Bekanntgabe der Änderungen meldeten sich die ersten Entwickler zu Wort und bezeichnet die Deadline als “absolut unrealistisch”. Vor allem für große Anbieter von Sportwetten, die strikte Auflagen im Zuge ihrer Glücksspiellizenz erfüllen müssen, sind drei Monate zu wenig Zeit. Für kleinere Unternehmen wäre die Deadline “vielleicht machbar”. 

Nach viel Kritik an Apple’s Zeitplan verkündete das Unternehmen nun, dass es Entwicklern sechs weitere Monate Zeit geben wird. Die neue Deadline, um rein native Apps in den App-Store hochzuladen, ist nun der 3. März 2020. 

Spezielle Regeln für Spiele, Casino Spiele und Lotterien

Native App hin oder her, Anbieter von Glücksspielen müssen strikte Regeln befolgen, damit ihre App von Apple akzeptiert wird. In den AGB heißt es unter anderem: 

  • Gewinnspiele und Wettbewerbe müssen vom Entwickler der App gesponsert werden
  • Regeln für Gewinnspiele und Verlosungen müssen in der App klar sichtbar sein und Apple von jeglichem Zusammenhang mit dem Wettbewerb freisprechen
  • Glücksspiel-Apps dürfen keine In-App-Käufe für den Kauf von Währungen oder Guthaben für Echtgeldspiele verwenden. 
  • Apps, die Echtgeldspiele anbieten (z. B. Casinos, Sportwetten, Poker, Pferderennen) müssen in dem Land, wo die App angeboten wird, über eine gültige Glücksspiellizenz verfügen. In allen anderen Regionen darf die App nicht erreichbar sein.

Gerade der letzte Punkt aus den AGB ist wichtig. Wer sich eine Casino-App zu Hause heruntergeladen hat und im Urlaub spielen möchte, handelt unter Umständen rechtswidrig, selbst dann, wenn die Spiele abrufbar sind. Im schlimmsten Fall kann (und muss) das Casino im Gewinnfall die Auszahlung einbehalten. Es ist daher empfehlenswert, vor Verwendung einer Glücksspiel-App im Ausland kurz beim Kundenservice des Anbieters nachzufragen, ob das rechtlich gestattet ist. 


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