Zum ersten Mal werden in Berlin Flüchtlinge und Obdachlose unter einem Dach wohnen. Im Rupert-Neudeck-Haus, einem ehemaligen Bürohaus in der Storkower Straße 139 C in Prenzlauer Berg, in dem das Europäische Jugend- und Fürsorgewerk (EJF) eine Flüchtlingsunterkunft betreibt, eröffnet am 20. Oktober der Verein mob e.V. eine ganzjährig geöffnete Notübernachtung für obdachlose Menschen.
Hier leben künftig Obdachlose und Flüchtlinge unter einem Dach. mob e.V.Gerade noch rechtzeitig vor dem anrückenden Winter wird dort zwanzig obdachlosen Menschen in frisch sanierten und komplett eingerichteten Räumen ein temporäres Dach über dem Kopf angeboten. Jeder bekommt ein Bett mit frischer Bettwäsche und einen abschließbaren Schrank für seine persönliche Habe. Es gibt Toiletten und Duschen, eine Kleiderkammer, eine Wäschekammer mit Waschmaschine und auch einen Aufenthaltsraum mit TV-Gerät.
Die Notübernachtung wird an allen 365 Tagen im Jahr in der Zeit von 18 Uhr abends bis 8 Uhr morgens geöffnet sein. Einmal pro Woche wird das Caritas-Arztmobil vor Ort sein. Ein Team Ehrenamtlicher kümmert sich um die Betreuung.
Die Notübernachtung befindet sich in unmittelbarer Nähe des Vereinssitzes von mob e.V. mit seinen Projekten Kaffee Bankrott, Trödelpoint und der Redaktion der Straßenzeitung Straßenfeger. Der Verein finanziert die Notübernachtung –Miete, Unterhalts- und Personalkosten– zunächst komplett aus Eigenmitteln und Spenden. Beim Senat wurde die Aufnahme der Notübernachtung in das Integrierte Sozialprogramm des Landes Berlin (ISP) ab 2016 beantragt.