Wenn man so lange verheiratet ist wie wir kommt ein ziemliches Sammelsurium an Möbeln zusammen.
Wir sind in einer Zeit zusammengezogen, in der man für ein IKEA-Regal noch einen Mord begangen hätte.
Dann wurde das Fichtenholz auf einmal bunt lasiert (wahrscheinlich um die Blaufäule im Holz zu überdecken).
Später dann gab es das nordische Echtholz matt abgebeizt, was recht schön aussah und den Kindern Gelegenheit gab, an Hand der Wasserrändern (von den Gläsern) das Zählen im erweiterten Zahlenraum zu lernen.
Manches damals als „ach-so-schönes-Kiefernmöbel“ bestaunte Stück war aus Fichte und auch nicht in einer lustigen schwedischen Schreinerei von Trollen hergestellt, sondern in der damaligen DDR oder Tschechien.
Die Formgebung erinnert in ihrer Trutzigkeit an manch mundgebissenes Wohnzimmer aus Deutscher Eiche unserer Altvorderen.
Und dieses Einrichtungspanoptikum aus 25 Jahren Ehe findet sich in unserer Wohnung, samt einiger Ausrutscher aus einer kurzen Billigfurnier-Phase.
Nun sind unsere Kinder groß, die Gefahr, dass teure Einrichtungsgegenstände mit Fußballbildchen vollgeklebt werden, ist gegen Null gegangen. Wahrscheinlich ziehen sie sogar bald aus.
Da könnte man sich ja mal neue Möbel zulegen!
Mir würden da sehr gut ausgefallene oder stilvolle Designermöbel gefallen. Gerade aus Italien kommen wunderbar gestylte Wohnzimmermöbel, dazu vielleicht ein riesiges englisches Sofa bezogen mit handgewischten Leder – davon träume ich schon lange!
Aber das große Problem ist ja immer: Was macht man mit dem alten Sofa (respektive Schrank, Kommode, Bett)?
In manchen Städten gibt es Handwerker und Künstler, die aus entsorgten Möbeln neue Möbelkunstwerke gestalten.
Das wäre vielleicht eine Alternative zur Mülldeponie und der neuen Designerkommode würde nichts mehr im Wege stehen.
Foto: Ausstellung vor einer Polsterei in Büdingen