Das Projekt der Energiewende ist durch die steigenden Strompreise und der damit einhergehenden öffentlichen Diskussion mittlerweile negativ behaftet. Dennoch geht es voran und die Zahl der Unterstützer bröckelt nur gering. Dass es voran geht und welche Dimension die Energiewende mittlerweile hat, sieht man unter anderem an neuen Magazinen, die zu diesem Thema auf dem Markt sind. Bei anderen Themen, wie z.B. dem gestiegenen Interesse an Aktien in den 90er Jahren, war es ähnlich.
Auf das neue Magazin der Energieblogger, die Energiefacetten, werde ich noch in einem extra Artikel eingehen, verweise hier aber schon gerne darauf, und dass man sich schon für den Newsletter mit aktuellen Informationen anmelden kann.
crossmediale Informationsplattform zur Energiewende
Ein neues Magazin ist schon in mehreren Print-Ausgaben erschienen und ist ebenfalls online präsent. BIZZ Energy today ist nach eigenen Angaben das Wirtschaftsmagazin der für die Entscheider der Energiezukunft. Die Printausgabe erscheint monatlich und die Online-Ausgabe wird durch einen wöchentlichen Newsletter und ein Twitteraccount ergänzt. Zielgruppe ist nicht der private Betreiber einer PV-Anlage, sondern vielmehr Wirtschaftsunternehmen, Politiker und Verbände im Energiebereich, aber auch im Finanzsektor und Branchen, die mit der Energiewende konkret befasst sind.
Themen des Magazins stammen aus allen Bereichen der Energiewende, natürlich vor allem die Themen, wo sich das große Geld dreht. Sehr umfassend wird über Unternehmensentwicklungen, Politik, Finanzen und Technologie informiert. Das umfangreiche Angebot wird wieder durch ein, teilweise kostenpflichtiges, Unternehmensverzeichnis ergänzt. Aber der Gedanke der Dezentralität, ein wesentlicher Faktor der Energiewende, kommt durch den Fokus auf das große Thema der Wirtschaft, meines Erachtens zu kurz.
Das Online-Portal nutzt für mich zu wenig den Community-Faktor. Eine Kommentar-Funktion ist zwar vorhanden, aber wird nicht oder nur wenig genutzt. Leser, auch aus Unternehmen oder Verbänden, könnten da noch mehr einbezogen werden, es gibt bis jetzt weder eine Facebook- noch eine Google+-Seite. Ob das ausreicht, wird sich noch zeigen.
Dennoch ein mutiger Schritt in der heutigen Zeit mit einem neuen Magazin auf den Markt zu gehen. Aber für einen langfristigen Erfolg, muss mehr getan werden, bis jetzt ist man zu sehr auf den üblichen Wegen.
Neue Wege mit neuem Magazin
Einen sehr modernen Eindruck macht auf mich hingegen das neue grüne Portal der Wirtschaftswoche zur GreenEconomy, das am Samstag online gegangen ist. Dort steht das Portal im Mittelpunkt und wird ergänzt durch Sonderbeilagen der Printausgabe in der Wirtschaftswoche, wenn ich es richtig verstanden habe.
Die thematische Ausrichtung ist ähnlich und zielt auf alle Themen zur Energiewende, aber bezieht dabei auch die Mobilität ein und die Auswirkungen auf unser Leben und auf die Städte. Diese beiden Bereich gehören genauso zur Energiewende dazu. Inhaltlich findet man keine Unternehmensinformationen wie bei BIZZ, es geht bis jetzt mehr um Hintergrundberichte über Entwicklungen und Technologien, einfache eine andere Ausrichtung. Man spricht die interessierte Öffentlichkeit genauso an wie Fachpublikum, hat auch hier ein breiteres Spektrum, wobei die Zahlen und Fakten von Unternehmen an anderer Stelle zu suchen sind.
Man sieht bei diesem Portal wer die Beiträge schreibt, wo Kommentare sind. Die Einbindung der Leser als Community ist hier deutlich besser gelöst, Twitter, eine Facebook-Seite und eine Google+-Seite sind von Anfang an da und werden aktiv genutzt, teilweise schon mit einer hohen Followerzahl.
Zur Finanzierung des Portals sind einige Sponsoren von Anfang an mit im Boot, die auch dezent präsentiert werden. Ansonsten gibt es (noch) keine auffällige Werbung. Man möchte mit langfristigen Sponsorenverträgen ein unabhängiges Onlineprojekt mit einem langen Zeithorizont entwickeln.
Das neue Medieninteresse am Thema freut mich und ich wünsche allen viel Erfolg.