Neue Konzepte für Städtereisen sind gefragt

Städtereisen waren lange Zeit der Trend für Kurzurlauber. Mehrmals im Jahr reisten Millionen Touristen aus aller Welt nach Barcelona, Venedig, Amsterdam oder Berlin. Ein Trend, der in so mancher Metropole zu einem unerwünschten Phänomen führte: Overtourimus, der Übertourismus, der die Straßen antiker Städte verstopfte und lange Schlangen vor Museen erzeugte. Das berühmte Bild mit den Menschenmassen vor der Mona Lisa im Pariser Louvre oder das Gedränge in Venedigs Gassen machten das Problem insbesondere für die Bewohner der Städte deutlich sichtbar. Corona hat das Überstrapazieren bekannter Städte und Plätze abrupt beendet und damit vielleicht die Chance eröffnet, mit neuen Konzepten einen verträglichen Tourismus zu gestalten.

Städtereisen im Laufe der Jahrhunderte

Städtereisen haben eine lange Geschichte. Schon in der Antike reisten Kaufleute in fremde Städte, um ihre Waren auf den Märkten anzubieten, die es nur in den Städten gab. Der Ursprung kultureller Reisen liegt im 17. und 18. Jahrhundert. Junge Adlige unternahmen Reisen zu den wichtigsten Städten und Höfen Europas, die Bildungsreise war geboren. Im 19. Jahrhundert schließlich fing man an mittelalterliche Bauten und Städte zu entdecken. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts erkannte man die Globetrotter an den bunten Aufklebern von Hotels und Städten, die sie auf Koffer geklebt hatten. Überhaupt war und ist der Koffer das Symbol für das Reisen schlechthin.

Auch wenn heutige Koffer mit ihren pappartigen Vorgängern aus dem 20. Jahrhundert nichts mehr zu tun haben. Unverzichtbar ist er geblieben. Im 20. Jahrhundert entwickelten sich zugleich auch pauschale Gesellschaftsreisen. Die früheren Bildungsreisen des Adels wandelten sich zu Studienreisen der Allgemeinheit. Mit der Verlängerung der Urlaubstage von 5 Tagen im Jahr 1920 auf 21 Tage im Jahr 1970 nahmen auch die Urlaubsreisen zu, man gönnte sich mehr als einmal im Jahr eine Auszeit vom Alltag.

Auch deutsche Metropolen sind beliebte Ziele

Der Trend zu Kurzreisen von wenigen Tagen als Kultur- und Erlebnisreisen nahm seinen Anfang und erreichte kurz vor der Corona-Krise seinen Höhepunkt. In den letzten Jahren stöhnten die Städte regelrecht unter der Last der Touristen. Städte wie Venedig, Amsterdam oder Barcelona fingen an darüber nachzudenken, wie sie die Touristenmassen begrenzen könnten. In Amsterdam tummelten sich im Jahr 2017 18 Millionen Touristen. Die rund 80.000 Einwohner zwangen das Stadtparlament daraufhin mit einer Volksinitiative die Zahl der Touristen zu begrenzten und die Vermietung von Privatwohnungen an Touristen zu verbieten. Auch in deutschen Metropolen nahm die Zahl der Tagesausflügler zu. Berlin besuchten jährlich rund 13,2 Millionen Menschen, gefolgt von München mit 8,3 Millionen. Beim Tourismus nimmt München den zweiten Platz ein, bei den lebenswertesten Städten Deutschlands aber rangiert die bayerische Metropole auf Platz 1.

Reisen nach Corona

Amsterdam liegt auch nach Corona noch immer auf Platz 1 der beliebtesten Ziele für eine Städtereise, gefolgt von Rom und Paris. Berlin rangiert auf Platz 5. Auch wenn die Städte vor Corona unter dem Andrang der Touristen gelitten haben, viele Geschäftsleute und Hoteliers in den Städten leben vom Tourismus und können nicht auf ihn verzichten. Neue Ideen sind gefragt, wie die einstigen Tourismushochburgen in Zeiten der Pandemie attraktiv bleiben.


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