Neue Förderung von Energieaustausch zwischen Unternehmen

Von Energystar @energynet
Vernetzung von lokalen Unternehmen für den Energieaustausch, Foto: unsplash.com/ Sérgio Rola

In Gewerbe- oder Industriebetrieben fällt häufig Abwärme an, die mit Energieaufwand gekühlt werden muss. In einem Betrieb in der Nähe wird hingegen Wärme benötigt, die mit Energieaufwand erzeugt werden muss. Ich suche schon seit Jahren nach Modellprojekten, die beide Bedürfnisse zusammen bringen, immerhin können beide Unternehmen davon profitieren. Doch fündig geworden bin ich nicht wirklich. Jetzt freue ich mich über ein Projekt des Bundesumweltministeriums, das den Energieaustausch zwischen Unternehmen im Gewerbegebiet fördert.

Effizienzpotentiale durch Energieaustausch gemeinsam nutzen

Das Vorhaben „Interflex“ zielt durch die integrierte Betrachtung der Bereiche Strom und Wärme vor allem auf Effizienzpotenziale, die von mehreren Unternehmen gemeinsam gehoben werden können. Das Bundesumweltministerium fördert das Projekt im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative in den kommenden drei Jahren mit insgesamt rund 623.000 Euro.

Energieeffizienz steigern und Bedarf flexibilisieren

Zielgruppe sind benachbarte Unternehmen in bestehenden Gewerbegebieten. Im Zentrum des Projekts steht eine Gruppen-Analyse des Energieverbrauchs von benachbarten Unternehmen in zehn Gewerbegebieten. Analysiert wird, wie die Energieeffizienz gesteigert und der Energiebedarf flexibilisiert werden kann (Laststeuerung). Ziel ist, einen „Energieaustausch“ zwischen mehreren Unternehmen in einem Gewerbegebiet zu organisieren.

Ein Beispiel dafür ist die Nutzung überschüssiger Abwärme eines Unternehmens durch andere, benachbarte Unternehmen. Mir würden noch weitere Beispiele einfallen, wie die gemeinsame Nutzung eines Blockheizkraftwerks oder eines Batteriespeichers.

Analyse der Energieströme und Vernetzung der Betriebe

Das Vorhaben basiert im Wesentlichen auf zwei Säulen: Die erste Säule ist ein erprobtes Analyseverfahren durch ein softwaregestütztes Energie-Simulationsmodell. Diese Analysen werden von der Hochschule Karlsruhe durchgeführt. Die zweite Säule ist die Vernetzung der Betriebe. Sie wird durch den Projektpartner IREES, Institut für Ressourceneffizienz und Energiestrategien, gewährleistet. Dieses Institut hat durch das Geschäftsfeld Energieeffizienz-Netzwerke bereits Erfahrung in der Vernetzung von Betrieben.

Ich bin schon jetzt gespannt, ob sich aus dem Projekt Modelle ergeben werden, die auch auf andere Gewerbegebiete und Unternehmen übertragbar sind. Oder ist der Energieaustausch zwischen Unternehmen nur individuell regelbar?

Über Andreas Kühl

Energieblogger aus Leidenschaft mit großem Faible vor allem für effiziente Energienutzung im Strom- und Wärmebereich. Aber auch die kostenlose Energie, die uns die Natur zur Verfügung stellt ist faszinierend und Herausforderung zugleich.

    Mehr von mir im Netz: