Aus dem Fenster geguckt einfach herrlich. Der Ausblick wunderschön und auch die Anlage sehr schön anzusehen. Dann klingelte es erneut. Eine Frau brachte uns frisches Obst. Sie konnte uns nichts zum Thema Lifter sagen, sie konnte uns eigentlich nichts sagen aber dafür Küsschen aufgedrückt bekommen. Dann klingelte es erneut kurze Zeit später. Eine junge Frau wollte von uns wissen wann wir essen wollen, weil nicht so viele von uns da waren wie ich verstanden hatte. Das war aber nicht mein größtes Problem. Egal, später sind wir zum essen gegangen und wir saßen da ganz alleine. So gefühlt war mehr Personal da als Gäste. Denn wir waren zu dritt. Auch das im Katalog beschriebene Abendbuffet entpuppte sich als Menü. Es war lecker keine Frage, nur wie gesagt: ich wollte kein Menü, ich wollte ein Buffet. Aber egal, wem konnte man das schon erklären. Kein Verantwortlicher war da.
Aber egal, wir gingen dann erst mal ins Bett und überlegten, ob wir nicht Heim kehren sollten. Es war gruselig in einer Anlage zu übernachten, die offensichtlich leer stand. Auf der anderen Seite sah das alles auch so neu aus, als ob es eine Art Geheimtip wäre. Wenn man die Flüge für den Rückweg sich angeguckt hat, so wäre das täglich nicht so teuer gewesen, das man sich hätte auf jeden Fall entscheiden müssen zu bleiben. Vielleicht brachte das auch das Umdenken. Das Essen war ja lecker, die Leute freundlich und ein Pool, auch wenn er im Inneren lag, war er auch da. Und ob man es glaubt oder nicht, mein Sohn war begeistert und das war noch neben anderen Gründen eine Hauptsache. Er wollte nochmal woanders hin in den Urlaub als nach Polen und so, wenn ich schon mal da war konnte ich auch bleiben. Warum hätte es ihm nicht gefallen sollen? Er hatte ein eigenes Apartment sozusagen nur für sich, es gab einen Swimmingpool, es gab eine Sauna, einen Hamam, ein Dampfbad, einen Billardtisch, das fand er alles toll. Und in der Ecke der Anlage waren Tiere. Ich wusste gar nicht, dass mein Kind so sehr auf Tierbeobachtungen abfährt, dafür hätte ich auch zu irgendeiner Verwandtschaft auf dem Dorf fahren können, die hätten sogar mehr Tiere gehabt. Vielleicht beim nächsten Mal.
Man hätte sich an den Ort gewöhnen können. Was fehlte waren mir die Menschen und der Bezug zu dem, was ich erwartet hatte. Ich hätte mir gewünscht, dass ich in einem sehr kurzen Zeitfenster mit dem Geschehen sein könnte. Busfahren so wie ich das von Polen her kenne, dass ich wenn ich irgendwo hin fahre ich gucke welcher Bus dahin fährt und fahre wann ich will. Hier habe ich bis zum nächsten Ort ein Taxi gebraucht, was 50 Euro pro Ausflug kostete. Wenn man sich vorstellt, dass man das täglich nutzen muss, weil kaum etwas vor Ort ist zum Einkaufen oder zum Ausgehen wie auch immer, dann geht das noch stark ins Geld. Davon mal abgesehen, dass ich mich natürlich gefragt habe, wie sich das organisieren lässt, wenn das Resort gut ausgebucht ist und viele gleichzeitig gefahren werden wollen, denn obwohl ich nur drei Ausflüge gemacht hatte, hatte ich schon Probleme die Uhrzeiten der Fahrten zu organisieren die ich gewollte hatte, weil das Unternehmen mit dem das Resort zusammen gearbeitet hat, auch woanders Fahren übernahm. Ich hätte vorher mir nicht vorstellen können, dass drumherum wirklich gar nichts hätte sein können.
Und die Ausflüge, wenn man diese 50 Euro bereit war zu zahlen, waren ihr Geld wert. Die nächste größere Stadt Alanya ist wirklich einen Besuch wert. Wunderschön. Vielleicht bin ich leicht voreingenommen, ich hab das Gefühl sobald hier Meer ist wird es mir schon gefallen, aber es ist wirklich ein schönes Städtchen gewesen mit sehr vielen Hügel, wunderschöner Kulisse. Ich habe sogar eine Gondelfahrt gemacht. Ich liebe ja fliegen und alles Ähnliche, was dies imitiert. Auch hier ist die Barrierefreiheit ausbaufähig aber nicht katastrophal. Wenn ich das mit Düsseldorf vergleiche, es gibt hier auch Ecken, wo die Bordsteine nicht wissen, dass sie abgeflacht sein könnten und Läden in die ich auch nicht reinkomme. Wie gesagt: ausbaufähig aber so im Großen und Ganzen kommt man zurecht. Nur ehrlich gesagt hatte ich nicht den Eindruck, dass ich das hätte meinem elektrischen Rollstuhl zumuten müssen.
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