Die Abholung war reibungslos. Was mich überrascht hatte, ich hatte ja dafür gezahlt im Rollstuhl transportiert zu werden, aber dass der Rollstuhl nicht befestigt wurde, fand ich eigenartig. Und so fuhren wir, ohne dass ich angeschnallt war zwei Stunden lang aus Antalya raus durch Alanya durch zum Fortuna Resort. Auf dem Weg dorthin: die Sonne, die Luft, wir fuhren am Meer vorbei, mein Gott fühlte sich das gut an. Vor allem, weil das Wetter in Deutschland nicht so besonders war. Es fühlte sich so an, als ob es richtig gewesen wäre, hierhin zu kommen. Im Resort angekommen, auf den ersten Blick sehr schön, auch wenn es sehr abgelegen zu sein schien, aber es wirkte sehr gepflegt. Uns wurde mit den Koffern geholfen, alles wunderbar. Das Haus, alles mit Marmor verkleidet. Unser Apartment Penthouse auch sehr schön und sehr gepflegt. Und dann der Schock. Der Lifter! Ich hatte ihn ja gebucht, mein Gott war das umständlich den zu buchen. Ich hatte das sogar mit Fotos verglichen und so weiter. Was ich vorfand war komplett was anderes. Ein Rahmen der vor den Rollstuhl geschoben wird. Die Plane muss unter den Hintern gelegt werden, dann festgeschnallt werden und dann muss an beiden Seiten hoch gekekurbelt werden. Mich in das Ding zu kriegen war schon fast so umständlich wie mich direkt zu heben. Das war mir klar, ich hätte ja keinen Lifter buchen wollen, wenn ich keinen Lifter gebraucht hätte. Ist das denn so absurd? Der Gedanke als solches, dass wenn man sitzt, das Lifterkonzept so sein sollte, dass es von oben kommt und nicht erst mal unter den Hintern gehoben werden muss. Wie beim Gabelstapler nur komplizierter.
Ich kriegte Panik. Ich versuchte das dem Mitarbeiter zu erklären, in englisch wohlgemerkt. Ich dachte, wenn die Reisen für Rollstuhlfahrer organisieren würden sie verschiedene Hilfsmittel vor Ort haben und Zugriff darauf. Irgendwann und irgendwie müsste sich so etwas doch klären lassen. So einen Lifter habe ich zuvor noch nie gesehen. Ich finde es sogar schwierig, so etwas als Lifter zu bezeichnen. Dann war ja das Penthouse noch eine Maisonette-Wohnung. Ein Schlafzimmer war oben und eines war unten. So habe ich mir das nicht vorgestellt. Es gab einen Aufzug, aber der funktionierte nur suboptimal. Erst mal musste man dort rein klettern, damit die Tür aufgeht. Da war schon klar, dass ich nicht ganz so oft in der höheren Etage sein würde. Bei der Überlegung wäre es vielleicht doch günstiger gewesen, sich von dem Upgrade nicht irritieren zu lassen und bei einer einfachen Wohnung zu blieben. Das hätte mir wirklich viel Ärger erspart. Das tolle daran, mein Sohn hatte eine eigene Etage für sich, weil klar war, dass es schwierig wäre, die Assistentin nachts über eine Etage zu rufen, bot sich nur noch an, den Sohnemann nach oben zu stecken. Praktisch, dass er es toll fand. Ich hätte gerne die Info vorher gehabt.
Wieder unten angekommen war der Mitarbeiter weg, mit dem ich noch klären musste, wie wir das mit dem Lifter machen. Ich hatte noch nicht mal die Sicherheit, dass er verstanden hat, was ich von ihm wollte. Tja. Ich hatte mit meiner Assistentin ausdiskutiert, wie wir das am besten machen, vielleicht doch der Klassiker: auf die Beine stellen, umdrehen und absetzen? Es blieben nicht so viel andere Möglichkeiten. Ich war noch guter Hoffnung. Ich dachte es kommt noch ein anderer Lifter und deswegen ist er unterwegs.
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