Die Leidenschaft von Google an immer mehr personenbezogene Daten zu gelangen ist Datenschutzbeauftragten schon lange ein Dorn im Auge. Mit den ab Donnerstag geltenden neuen Datenschutzbestimmungen, die aus 60 verschiedenen Datenschutzrichtlinien bestehen und ein neun Seiten langes Dokument füllen, dürfte der Suchmaschinenriese gegen EU-Recht verstoßen. Ob dem so ist, damit werden sich in den nächsten Tagen, Wochen wohl die Richter in Straßburg befassen.
Fakt ist jedenfalls, dass alle Nutzerprofile zusammengefasst werden. Angeblich um Interessenten so viele Informationen, wie möglich über einen Google-Nutzer als ‘Service’ zur Verfügung zu stellen. Damit dürfte Google selbst der größte Nutznießer sein. Dieses glasklare Nutzerprofil ermöglicht es dem Giganten gezielt Werbung zu schalten und noch mehr Geld zu erwirtschaften, als es mit allgemeinen Online-Anzeigen der Fall sein dürfte.
Wer seine persönlichen Daten, die Google bereits gesammelt hat einsehen, überprüfen und teilweise löschen möchte, dem sind folgende Links empfohlen:
- Webprotokoll – sollten Sie unbedingt deaktivieren bzw. löschen! Es werden sämtliche Suchanfragen, die Sie getätigt haben gespeichert und ausgewertet. Ratsam ist es auch, vor erneuten Suchanfragen sich aus seinem Google-Account auszuloggen.
- Google Dashboard- hier ‘verrät’ Ihnen Google in einer evtl. erschreckenden langen Liste, was die Datenkrake über Sie schon in Ihren ‘Fängen’ hat.
- Ads Preferences – hier finden Sie die für Ihr Nutzerprofil gesammelten, werberelevanten Daten, wie Alter, Geschlecht und Interessengebiete
- NAI – Network Advertising Initiative, befreit Sie auf einen Klick von allen Werbecookies, bzw. sehen Sie, welche Sie sich ‘eingefangen’ haben. Entfernen Sie diese entweder einzeln oder löschen Sie alle mit einem Häkchen unter ‘Select all’. Sollten Sie mehrere Browser nutzen, so müssen die Seite von jedem Browser einzeln aufrufen und die Cookies löschen.
Möchten Sie sich einen Überblick über die seit gestern geltenden Datenschutzerklärungen & Nutzungsbedingungen verschaffen, dann lesen Sie diese auf der Original-Google Seite. Ein denkwürdiges Zitat veröffentlichen wir hier vorab:
Datenschutz bleibt höchste Priorität
Mithilfe von Produkten wie dem Google Dashboard, dem Anzeigenvorgaben-Manager und weiteren Tools möchten wir Ihnen die höchstmögliche Transparenz sowie verständliche Einstellungen zur Kontrolle Ihrer Daten bieten. An unseren Datenschutzprinzipien hat sich nichts geändert. Ihre persönlichen Daten werden weder verkauft, noch (abgesehen von seltenen Ausnahmefällen wie wirksamen rechtlichen Anfragen) ohne Ihre Genehmigung weitergegeben.
Die in diesem Original-Passus der Google-Datenschutzseite zitierten … seltenen Ausnahmefälle … werden nicht näher definiert, bzw. beziehen sich nur auf ’rechtliche Anfragen.’ Was weitere ‘Ausnahmefälle’ sein könnten, bleibt offen – ein Schelm, der Böses hierbei denkt.
FAZIT: Sind Sie noch vorsichtiger wie bisher mit Ihren Daten im Netz. Loggen Sie sich vor Suchanfragen aus Ihrem Google-Account aus! Wenn es Ihnen zu lästig ist, jedes Mal wieder das Passwort einzugeben, dann nutzen Sie die hier vorgestellte App 1Password, mit deren Browser-Extension ist das nächste Login schnell und sicher getätigt. Sind Sie besonders vorsichtig mit persönlichen Angaben in den Chat-Fenstern – Kilroy is watching you! Deaktivieren Sie möglichst viele Dienste bzw. löschen die eingespeisten Daten unter den oben angegebenen Links.
Weitere interessante Apps finden Sie im Seitenmenü in den Themen, z. B. unter Sicherheit.
Wie immer im Leben gibt es keinen 100% -Schutz, doch sichern Sie sich so weit wie möglich ab und vor allem SCHÜTZEN SIE IHRE KINDER!