Neu als Junior Consultant – glänzen ab Minute 1

Es ist geschafft: Du hast den Arbeitsvertrag eines renommierten Beratungsunternehmens in der Tasche. Freudig blickst Du auf Deinen ersten Arbeitstag. Doch etwas Unsicherheit beschleicht Dich. Wie kannst Du von Minute 1 an als Junior Consultant überzeugen? In diesem Beitrag verrate ich Dir meine Tipps um als Jungberater ab dem ersten Arbeitstag zu glänzen. Zudem zeige ich Dir, wie Du typische Junior-Consulting Aufgaben mit Bravour meisterst.

Junior Consultant

Junior-Jahre sind keine Herrenjahre

Du bist neu in der Beratung. Und das merkt man Dir an. Mach Dir nichts draus. Jeder hat einmal als Novize begonnen (siehe Beitrag Die Hierarchie einer Unternehmensberatung). Immerhin konntest Du bereits in der Bewerbungsphase Deinen Arbeitgeber von Deinen Leistungen überzeugen.

À propos Arbeitgeber: Als Junior Consultant wird dieser mit großer Sicherheit Dein erster Kunde sein. Bevor Dich Dein Unternehmen auf einen externen Kunden ‚loslässt‘, möchte es Dich schulen und natürlich auch testen. Wie Du als Junior für die verschiedenen Aufgabentypen zeigst, dass Dein Arbeitgeber mit dir eine richtige Entscheidung getroffen hat, verrate ich Dir nachfolgend.

Die allgemeine Aufgaben eines Junior Consultants

Als Junior Consultant wirst Du mit hoher Wahrscheinlichkeit mit folgenden generellen Entlastungsaufgaben betraut werden. Auch Kombinationen dieser Tätigkeiten sind möglich. Für jeden Aufgabentyp möchte ich Dir meine Tipps für den Beginn Deines Berater-Weges mitgeben. Bewusst gehe ich nicht auf fachspezifische Aktivitäten wie Softwareentwicklung, Prozessmodellierung, Buchhaltung, usw. ein. Für diese weißt Du selbst am besten, was zu tun ist.

1. Präsentationen veredeln
Der Klassiker für Unternehmensberater: die Aufwertung einer bestehenden Präsentation. Hier geht es darum grobe Skizzen in ansehnliche Bilder zu überführen, Grammatik und Orthographiefehler auszubügeln und Texte zurechtzustutzen. Vorsicht: der Teufel steckt im Detail. Schnell sind Schriftgrößen, Layoutschwächen und Interpunktionen übersehen. Dein Standardwerkzeug ist sehr wahrscheinlich PowerPoint. Du tust also gut daran die Software aus dem Hause Microsoft aus dem FF zu kennen.

2. Meetings vor- und nachbereiten
Es hört sich einfach an, kann aber speziell bei großen und wichtigen Vertretern sehr viel Arbeit verursachen: die Organisation eines Meetings. Höchste Hürden sind die Verfügbarkeit der Teilnehmer und die Räumlichkeit. Generell gilt: kein Meeting ohne Agenda. Am besten bereitest Du diese vor, sprichst die einzelnen Punkte bilateral mit den Teilnehmern ab. So fühlt sich jeder informiert und individuell vorbereitet. Deine Standardwerkzeuge werden Mailingprogramme wie Microsoft Outlook sein. Bei Videokonferenzen kommst Du nicht umhin Dich mit der Technik zu befassen und diese zu testen.

3. Protokolle verfassen
Läuft endlich das Meeting ist es die ehrenvolle Aufgabe des Juniorberaters das Protokoll zu führen. Einfacher gelingt Dir das, wenn Du Dich zuvor in das Thema einarbeitest. Du kennst somit die wichtigsten Begriffe und ihre Zusammenhänge. Mitschreiben solltest Du lieber zu viel also zu wenig. Kürzen kann man später immer. Schwerpunkt sind gefallene Entscheidungen und zugewiesene Aufgaben, gefolgt von den diskutierten Fakten. Bereite das Meetingprotokoll direkt im Anschluss nach. Als Standardwerkzeug dienen Dir zwei alte Bekannte: Microsoft Word und Excel.

4. Recherchen durchführen
Senior Consultants setzen ihre Juniorkollegen gerne für Rechercheaufgaben ein. Bevor Du hektisch zu wühlen beginnst, lege explizit die Fragen fest auf welche Deine Kollegen konkrete Antworten benötigen. Je präziser die Fragestellung, desto besser das Suchergebnis. Definiere zudem den Suchraum: ist es wirklich das komplette Web? Manchmal reichen ausgewählte Dokumente des Unternehmens oder eine handvoll Fachbücher. Hinterlege zu jeder wichtigen Antwort die Quelle, sichere vage Aussagen durch eine zweite unabhängige Quelle ab. Als Standardwerkzeug nutzt Du den Internet Browser. Für einen Digital Native wie Dich sicherlich kein Problem.

5. Review von Dokumenten
Eine weitere beliebte Tätigkeit für Berater-Novizen ist die Qualitätssicherung von Dokumenten. Wie bei der Überarbeitung von Präsentationsfolien solltest Du genau arbeiten und Perfektion anstreben. Unterscheide zwischen den beiden Schritte Fehleridentifikation und Fehlerkorrektur. Schritt 2 muss nicht immer durch Dich erfolgen. Setze bei Deinen Review Schwerpunkte, z.B. auf Inhalt, Rechtschreibung, Qualität der Abbildung, etc. So manch graues und langweiliges Dokument wird bei der Betrachtung aus verschiedenen Blickwinkeln interessant. Im Regelfall verwendest Du Microsoft Word und PowerPoint für diese Aufgabe.

6. Kalkulationen anfertigen
Ob für ein Kundenangebot, einen Business Case oder ein IT-Kalkulationskonzept. Als Junior Consultant werden Dich Deine Kollegen früher oder später mit Berechnungsaufgaben beauftragen. Lass das Perfekte nicht der Feind des Guten sein: arbeite so genau und exakt wie nötig. Treffe bewusst Annahmen, notiere Dir die Quellen Deiner Eingangsparameter und überprüfe die (Zwischen-)Ergebnisse auf Plausibilität. In 9 von 10 Fällen nutzt Du Microsoft Excel für diese Aufgabe.

7. Das Back-office unterstützen
Das Gros seines Arbeitstages ist ein Junior Consultant mit oben genannten Tätigkeit direkt für das Beratungsprojekt beschäftigt sein. Ergänzt wird dieses Aufgabenspektrum mit administrativen Aufgaben im Back-Office. Das kann z.B. die Unterstützung bei der Angebotserstellung, die Aufbereitung von Marketing Material oder die Hilfestellungen bei In-house Trainings sein. Auch bei internen Aufgaben solltest Du Dich nicht mit Mittelmaß zufrieden geben. Dein direkter Kunde und Abnehmer ist jetzt Dein Arbeitgeber. Auch diesen solltest Du begeistern. Erneut kommt bei diesen Aufgaben die Software Office zum Einsatz.

10 goldene Tipps um als Junior Consultant zu glänzen

Unabhängig den konkreten Aufgabenstellungen haben sich in meiner Zeit als Junior Consultant folgende Erfolgsprinzipien herauskristallisiert. Gerne teile ich diese goldenen Tipps mit Dir.

1. Arbeite verlässlich. Verlässlichkeit ist nicht nur eine landläufige Tugend sondern oberstes Gebot für Unternehmensberater. Konkret heißt das für Dich: kein Verschieben von zuvor fest zugesagten Fristen. Liefere Deine Ergebnisse in der vereinbarten Zeit mit der versprochenen Qualität.

2. Kläre Deine Aufgaben genau. Mit jeder an Dich übertragenen Aufgabe gilt es folgende Punkte zu klären: Was sind die angestrebten Ziele? Welche Randbedingungen gelten? Auf welche Mittel darf/kann/soll zurückgegriffen werden? Wer sind die Ansprechpartner? Worin besteht die Terminfrist?

3. Beobachte und höre Deinen Kollegen zu. Und frage sie. Nicht planlos und andauern. Sondern vorbereitet und strategisch. Fasse Fragen zusammen und stelle Sie gebündelt in einer gemeinsamen Runde. Kaffeeküchen und die gemeinsame Dienstreise bieten dafür ausreichend Gelegenheiten.

4. Überrasche positiv. Auch wenn es sich etwas abgegriffen liest: schreite die extra Meile. Nicht zwangsläufig durch eine zusätzliche Stunde im Office. Auch Ideen, Impulse und Querdenken überrascht Deine Kollegen positiv. Schreite smart, nicht hart.

5. Sei neugierig und wissbegierig. Lese Bücher und bilde Dich kontinuierlich. Wissen ist Macht. Diese Macht hilft Dir an interessante Projekte zu gelangen, die Dir ein attraktives Einkommen sichern. Öffne Dich für Neues. Schon morgen könnte Dein erworbenes Wissen interessant für Deine Kunden werden.

6. Bereite Dich vor. Egal ob für Interviews, Workshops oder Telefonkonferenzen. Eine routinierte Vorbereitung ist das A&O. Mit ihr weißt Du nach, dass Du Deine Hausaufgaben ernst nimmst, für das Thema brennst und bereits über die nächsten Schritte nachdenkst.

7. Liefere Ergebnisse. Überlege Dir, welches Investment Dein Consulting-Unternehmen in Dich monetär und zeitlich steckt. Und dann rechne Dir aus, wie Du möglichst schnell einen Teil dieser Anlage zurückgeben kannst. Je schneller Dein „Return on Investment“ für Deinen Arbeitgeber wächst, desto besser für Dich.

8. Wechsel die Perspektive. Versetze Dich in die Rolle Deiner Kollegen. Welche Ziele haben Sie? Was treibt Sie an? Warum tun sie dass, was sie tun und wie sie es tun? Je besser Du ihre dahinter liegenden Interessen und Wünsche verstehst, desto genauer kannst Du diesen nachkommen. Und mittelfristig davon profitieren.

9. Nehme bewusst Aufgaben an. Ein Jungberater ist nicht Mädchen für Alles. Wäge bei jeder neuen, an Dich herangetragenen Aufgabe ab, ob Du diese mit der geforderten Qualität in der definierten Zeit auch ableisten kannst. Fokussiere Dich. Lieber drei ansprechende Folien als sieben nie fertiggestellte Präsentationen.

10. Der Weg ist das Ziel. Sehe nicht nur die angestrebten Resultate und die bevorstehende Kette von Meilensteinen. Auch über welche Stationen Du reist, was Du dabei lernst und wen Du unterwegs triffst sind wichtig. Sei nicht Sklave von Zielen, auf die Du keinen Einfluss hast.

Fazit

Um als Junior Consultant zu glänzen empfehle ich Dir Von Arbeitstag 1 an zu überzeugen. Das betrifft Deine Arbeitsergebnisse gleichermaßen wie Deine Beziehungen zu internen Kollegen und Mitarbeitern des Kunden. Gute Arbeit wird belohnt. Nicht nur durch Beförderung und ein Gehaltszuschuss. Sondern auch durch eine steilere Lernkurve und einem weit verzweigten und verlässlichen sozialen Netzwerk.

> Haben Dir diese Tipps etwas gebracht? Schreibe mir von Deinen Erfolgen als Junior Consultant!


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