Netzanonymität: Google ist ein virtueller Nacktscanner, Teil 36364647647348738

In einer Mitteilung von intern.de heißt es über die Entlassung eines Google- Ingenieurs:
Bei einem Freund hat der Ingenieur eines Tages mit dessen Zustimmung "innerhalb von Sekunden" Zugriff auf dessen Mail-Konto genommen, seine Kontaktlisten, Chat-Transkripte sowie Google Voice Anrufslisten eingesehen und - besonders interessant - ihm eine Liste von Google Mail-Adressen genannt, die der Freund ebenfalls für sich angemeldet hat, von denen er aber ausgegangen war, dass kein Bezug zu seinem Hauptkonto hergestellt werden kann.
Vollständigkeitshalber kann hier der gesamte intern.de- Beitrag betrachtet werden:
Google entlässt Schnüffel-Ingenieur  
Valleywag (Gawker.com) hat von der Entlassung eines Google-Ingenieurs erfahren. Der Mann soll mehr oder weniger heimlich, aber definitiv ohne Zustimmung der Betroffenen, die Mail- und Chat-Konten mehrerer Minderjähriger ausspioniert haben. Über die Motivation des 27 Jahre alten Ingenieurs gibt es keine eindeutigen Erkenntnisse.
In einzelnen Fällen hat er die Konten der Minderjährigen beiderlei Geschlechts eingesehen, um sich Informationen zu verschaffen. Die Jugendlichen waren ihm wohl persönlich bekannt und in einem Fall wollte er etwa den Namen der Freundin eines der Jugendlichen in Erfahrung bringen, um ihn danach damit zu hänseln. In einem anderen Fall hat er seinen Namen von der Google Talk Block-Liste eines anderen Jugendlichen entfernt, obwohl dieser Jugendliche damit eigentlich bezwecken wollte, nicht mehr mit dem Google-Ingenieur kommunizieren zu müssen. 
Bei einem Freund hat der Ingenieur eines Tages mit dessen Zustimmung "innerhalb von Sekunden" Zugriff auf dessen Mail-Konto genommen, seine Kontaktlisten, Chat-Transkripte sowie Google Voice Anrufslisten eingesehen und - besonders interessant - ihm eine Liste von Google Mail-Adressen genannt, die der Freund ebenfalls für sich angemeldet hat, von denen er aber ausgegangen war, dass kein Bezug zu seinem Hauptkonto hergestellt werden kann. 
Das alles war möglich, weil der Mann als "Site Reliability Engineer" bei Google arbeitete und damit jederzeit Zugriff auf den gesamten Datenbestand nehmen konnte. Die Arbeit dieser Ingenieure wird zwar auch kontrolliert, doch in diesem Fall ist der Missbrauch wohl erst aufgeflogen, als einer der Betroffenen sich bei Google beschwerte. Dass diese Beschwerde sehr ernst genommen wurde und sofort Schritte gegen den Ingenieur eingeleitet wurden, ist nachvollziehbar. 
Google verspricht seinen Anwendern ein sehr hohes Maß an Datenschutz, um zu rechtfertigen, dass die Anwender der Suchmaschine so viele Daten anvertrauen müssen. Doch dieses Versprechen steht und fällt mit der Integrität der Mitarbeiter des Unternehmens. Wie der Fall zeigt, ist es bei einigen der Ingenieure damit nicht besonders gut gestellt. 
Das ist nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Erst recht nicht, wenn sich bei solchen Gelegenheiten ganz nebenbei andeutet, dass Google beispielsweise ohne Wissen der Anwender Informationen von Mail-Konten zusammenzieht, beziehungsweise zusammenziehen kann. Das mag vielleicht so nicht von Google vorgesehen sein, doch mindestens ein Mitarbeiter war dazu in der Lage und hat es auch getan. Wer weiß, wie viele weitere schwarze Schafe bei der Suchmaschine arbeiten.

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