Nepal: Der Urlaubär auf dem Dach der Welt

Teil 2 - Mandalas, bunte Klöster und ein ganz besonderer Sonnenaufgang

Was bisher geschah ...

"" Teil 1 - Bergwanderungen, Mount Everest und gekochte Wasserbüffelköpfe

Königsstadt Bhaktapur

Bhaktapur ist einer der drei Königsstädte von Nepal. Ein Ort, wahrscheinlich im 9. Jahrhundert gegründet, durch den die alte Handelsstraße von Indien nach Tibet führte. Bhaktapur war von 1382 bis 1482 Hauptstadt des Kathmandutales und wurde beim Erdbeben von 1934 zu einem großen Teil zerstört.

In den 1970er Jahren wurde im Rahmen eines deutsch-nepalesischen Stadtsanierungsprojektes begonnen, sanierungsbedürftige und kulturhistorisch wertvolle Gebäude in der Königsstadt zu restaurieren. Noch heute wird von jedem Besucher, der in die Altstadt möchte, ein Eintrittspreis von 10 US-Dollar erhoben.

Viele alte Tempel, eine Palastanlage und eine fünfstöckige, 33 Meter hohe Pagode säumten unseren Weg durch die Stadt. Wieder trafen wir auf eine Hochzeitsgesellschaft, die beschwingt durch die Straßen zog. In einer Schule für das Zeichnen von Mandalas schauten wir den dortigen Künstlern bewundernd über die Schulter. Diese malen zuweilen viele Monate, Tag für Tag an einem dieser geometrischen Schaubilder, die eine magische oder religiöse Bedeutung besitzen. Und das, ohne dafür entlohnt zu werden. Denn ihr Einsatz verheißt ein gutes Karma für die Künstler.

Bergwanderung auf 2.100 Meter Höhe

Bei unserer nächsten Wanderung, die gleich hinter unserem Hotel begann, hatte sich Barbara vier Lagen Kleidung übereinander gezogen, um sich vor der Kälte zu schützen. Mir als Urlaubär hingegen genügte mein Schal ... 😉

Leider war bei dieser Wanderung die Sicht auf die Berge vernebelt. Aber die Landschaft war trotzdem wunderschön. Es ging auf ausgetretenen Pfaden vorbei an verstreut liegenden Häusern. Auch hier hatte das Erdbeben von 2015 sein Unheil angerichtet. Einige Kinder und Frauen kamen uns entgegen, andere wuschen ihre Wäsche vor dem Haus. Kinder spielten mit selbst gebastelten Dingen.

Wir kamen auch an einer Stätte vorbei, wo die Toten verbrannt werden und deren Asche gleich dort unter die Erde gebracht wird. Erkennbar war das an den Stangen mit bunten wehenden Gebetsfahnen.

Bei den Mönchen im tibetanischen Kagyü-Kloster Namobuddha

In der Nähe der Stadt Dhulikhel besuchten wir den buddhistischen Wallfahrtsort Namobuddha. Der dortige Stupa ist einer der heiligsten Orte in Nepal. Das Kloster liegt auf einer Höhe von 1.700 Metern und wurde von uns zu Fuß erwandert. Von dort hat man einen wunderbaren Ausblick auf das breite Tal von Panchkhal.

An diesem Ort leben circa 100 Mönche im Alter von sieben Jahren bis unendlich. Es herrschte dort eine ganz besondere stille Atmosphäre. Wir durften einer Gebetszeremonie beiwohnen, während der die Mönche sangen, beteten und ihre Musikinstrumente spielten. Zwischen zwei Gebetsabschnitten wurde uns Tee gereicht.

Das Klostergelände ist sehr groß, so dass wir auf unserem Rundgang immer wieder auf etwas Neues stießen. In einem kleinen Tempel entdeckten wir einen goldenen Buddha, bei dessen Anblick man automatisch verharrte und andächtig in sich ging.

Mit dem Bus 210 Kilometer durch das Kathmandutal

Tags darauf machten wir uns mit dem Bus auf dem Weg in Richtung Pokhara, einer Stadt, die nur 80 Kilometer von der Grenze zu Tibet entfernt liegt.

Die Strecke dorthin ist die einzige Verbindungsstraße in Nepal, die von Osten nach Westen führt. Dies führt zu einem immensen Verkehrsaufkommen und einer Fahrtzeit von 9 Stunden für gut 200 Kilometer! Unterbrochen wurde unsere Busfahrt lediglich von ein paar kleinen Zwischenstopps mit Einkaufsmöglichkeiten und einem Gang über eine wackelige lange Hängebrücke.

Während dieser Reise konnten wir sehr schön das Leben der Menschen in den Dörfern am Rande der Straße beobachten. An einem direkt an der Wegstrecke gelegenen öffentlichem Brunnen verrichteten diese ihre Morgentoilette. Und gleich nebenan wurde im gleichen Brunnen die Wäsche gewaschen.

Die Straße war staubig, holprig und sehr schmal, so dass der Gegenverkehr teilweise nur eine Hand breit am Bus vorbeifuhr. Die Büsche, Bäume und anderen Pflanzen am Straßenrand sind alle von einer dicken Staubschicht überzogen. Auf Regen hofft man hier eher im Mai.

In Pokhara - Sonnenuntergang und Sonnenaufgang

Die Stadt Pokhara liegt am Phewa-See und ist umgeben von drei Achttausendern des nahen Himalaya-Hauptkamms. Diese Riesen fallen einem fast ins Haus. Noch am gleichen Abend konnten wir vom Hotelbalkon aus beim Sonnenuntergang einen ersten Blick darauf werfen.

Ein besonderes Highlight war es dann, diese gewaltigen Berge beim Sonnenaufgang am nächsten Tag erwachen zu sehen. Dafür hieß es aber sehr früh aufzustehen und mit dem Bus bis auf eine Entfernung von 15 Kilometer Luftlinie an die schneebedeckten Riesen heran zu kommen.

Vor allem der Machapuchare (deutsch: Fischschwanz), der dem Matterhorn sehr ähnelt und nur 6.997 Meter hoch ist, war sehr auffällig. Wir sahen aber auch den Annapurna South mit 7.219 Metern Höhe, den Annapurna III mit 7.555 Meter Höhe und sogar den Annapurna I mit 8.091 Metern Höhe (der erste 8000er, der 1950 bestiegen wurde).
Anders ausgedrückt, wir hatten die gesamte Annapurna-Kette zum Greifen nahe vor Augen. Die aufgehende Sonne setzte die Berge in ein mystisches Licht. Und trotz der Kälte, die in dieser Höhe herrschte, konnten wir nicht genug von dem Anblick bekommen.

Rundgang in Pokhara - Shoppen und Begegnungen

Pokhara hat ungefähr 300.000 Einwohner und ist beliebter Ausgangsort für viele Trekkingtouren ins weite Bergmassiv. Die Stadt liegt ziemlich genau in der Mitte von Nepal, 210 Kilometer von Kathmandu, 70 Kilometer von Tibet und 80 Kilometer von der indischen Grenze entfernt. Das Klima war dort angenehmer als in Kathmandu, da die Stadt in einem langgezogenen Tal liegt und noch dazu an dem beschaulichen Phewa-See.

Ungeplant hatten wir einen Tag „frei", da es ein wenig regnete und die Wanderung auf den Berg auf den nächsten Tag verschoben wurde. Da hieß es jetzt Shoppen, die einheimische Küche genießen und sich einfach ohne Ziel durch die Straßen treiben lassen.

Dadurch hatten wir viele nette Begegnungen mit den Einheimischen und einen Urlaubär hatten die Menschen dort wohl auch noch nie gesehen ... Ich wurde sogar zum Essen eingeladen und die Familie, die uns das Essen frisch zubereitete, war ganz aus dem Häuschen. Es gab selbstgemachte MoMos, mit Gemüse und Fleisch gefüllte große nepalesische Teigtaschen. Zum Nachtisch gab es Kekse aus Barbaras Rucksack ... 😉

Bootsfahrt auf dem Phewa-See

Nachdem wir das einmalig emotionale Erlebnis des Sonnenaufganges an der Annapurna-Kette auch an diesem Morgen genossen hatten, ging es nach einem Frühstück gleich weiter im Programm: Eine Tretbootfahrt auf dem Phewa-See.

Auch ein Urlaubär wie ich half ordentlich beim Treten. Die Aussicht über den See auf die schneebedeckten Berge, wo auch die Paragleiter ihre Runden drehten, war fantastisch.

Doch auch diese außergewöhnliche Reise mit Barbara ging nun dem Ende entgegen. Wir reisten zurück nach Kathmandu und es folgte der lange Flug zurück nach Deutschland.
Hier holte uns der Alltag schnell wieder ein. Doch so einige Momente unserer Reise nach Nepal werden wir bestimmt unser Leben lang nicht vergessen!

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