Neovideo 2018: Der Kongress für Bewegtbild in Wien

Von Madication

Wenn sich ein 60-jähriger Diplomat ohne relevante Social-Media-Erfahrung der Öffentlichkeit plötzlich über die „Story“-Features von Facebook und Instagram vorstellt, dann scheint gewiss: das bleibt. Spontane Video-Statements, teils auch live ins Netz gestellt, haben sich als Teil der politischen und unternehmerischen Kommunikation etabliert. Aktuell wird das klar, wenn der erwähnte Diplomat Peter Launsky-Tieffenthal sich den ÖsterreicherInnen auf diese Weise als Regierungssprecher vorstellt.

Die Frage, ob die „Storys“, die ab Mitte 2016 auf Instagram zur Verfügung standen, nur ein Hype sind, darf damit verneint werden. Abgezeichnet hat sich das spätestens im vergangenen Nationalratswahlkampf, als die Parteien intensiv auf diese Tools setzten.

Konkurrenzlos in Österreich

„Was hypt. Was bleibt.“, so lautet der Titel der „Neovideo 2018“, dem Onlinevideo-Kongress der Videoagentur News on Video (NOV). Dieser wird am 1. März 2018 zum dritten Mal im Wiener T-Center über die Bühne gehen und ist in Österreich konkurrenzlos. Vor allem aber darf die Neovideo als Pflichtveranstaltung für alle „KommunikationsarbeiterInnen“ betrachtet werden. Wer für ein Unternehmen, einen Verein oder eine politische Organisation kommuniziert, wer ein Produkt in größerem Rahmen vermarktet, wer seine journalistische Berichterstattung modernisieren und flexibilisieren will, der sollte dem von NOV-Geschäftsführer Martin Wolfram konzipierten und moderierten Event Aufmerksamkeit schenken.

Schon bei den früheren Auflagen bewies der Veranstalter ein gutes Gespür für Trends und exzellente Vortragende, die ihr Publikum praxisnah über aktuelle Entwicklungen und künftige Trends informieren und dabei auch noch gut unterhalten. So etwa bei der Neovideo 2016, als Patrick Swanson die Bühne betrat. Der Journalist kam ursprünglich als Praktikant in die „Zeit im Bild“ (ZiB)-Redaktion und berichtete nun über den großen Erfolg des von ihm zusammen mit Armin Wolf entwickelten WhatsApp-Dienstes „ZiB 100“. Dieser wurde knapp vier Monate davor, im Juni 2016, gestartet.

Neu (und auch heute noch etwas ungewohnt) ist bei der Präsentation dieses 100-sekündigen Newsflash das Hochformat: In der Gestaltung mühsam, aber dem Smartphone-User entgegen kommend, wie Swanson erklärte. Grundlegender Gedanke für die tägliche Auswahl der Inhalte war die Überlegung: „Wenn ich jetzt auf ein Bier gehe und Leute treffe – was muss ich wissen, um ‚mitreden‘ zu können?“

Authentizität bewahren

Nicht weniger interessant und unterhaltsam, aber ein ganz anderes Bewegtbild-Format erklärend, war der Auftritt von Michael Buchinger: Österreichs YouTube-Star mit deutlich über 100.000 AbonnentInnen plädierte für „Authentizität“ und einen gewissen Ethos in Marketing und Werbung. (Video-) BloggerInnen sollten gar nicht erst dafür angefragt werden, Schleichwerbung und nicht deklariertes Product-Placement zu betreiben. Für ihn sei klar, dass er z. B. „keine Autoreifen bewerbe – weil ich fahre nicht Auto“. Wenn es hingegen um seine bevorzugte Bier-Marke ginge, so Buchinger augenzwinkernd, gebe es durchaus Verhandlungspotenzial.

Die eindeutige und korrekte Kennzeichnung werbefinanzierter Videos mache sich bezahlt und verschaffe ihm auch Zugang zu eher unerwarteten Zielgruppen. Neben Jugendlichen und jungen Erwachsenen finden ihn, wie die YouTube-Auswertung zeigt, auch Leute ab 50 „spannend“. Im Gegensatz zu deren Enkelgeneration würden diese einen Werbeschmäh wohl auch deutlich rascher durchschauen.

Es sind Persönlichkeiten wie Buchinger und Swanson, die Dinge „einfach machen“ und durch das Ausprobieren zum (Publikums-) Erfolg kommen; es sind aber genauso auch die erfahrenen MedienmanagerInnen wie etwa Martina Wiesenbauer-Vrublovosky (APA-OTS), Caroline Klinger (Puls 4) sowie Peter Rathmayr (Google / YouTube Österreich), Guido Bülow (Facebook) und Robert Hoyer, der Kopf hinter den beliebten Clips des Baumarkts Hornbach, die die Neovideo 2016 zum Top-Branchen-Event machten.

Branchen-Event Neovideo

Dahinter muss sich die Neuauflage der Neovideo am 1. März 2018  nicht verstecken: Thematisch geht es unter dem Motto „Was hypt. Was bleibt.“ um Trends im Bereich Corporate Video, Content-Marketing bei Lernvideos, die neuesten Entwicklungen bei Facebook, Instagram und YouTube u.v.m.

Als ExpertInnen mit dabei sein werden u. a. Stefan Kern von der APA-OTS, die Spezialistin für Influencer-Marketin Marion Vicenta Payr (aka @ladyvenom), Birgit Gruber und Sabrina Haas vom Kampagnen-Team der ÖBB, die Verantwortliche für die Videokommunikation der Erste Bank-Gruppe, Karoline Hranik, sowie Philipp Dettmer vom YouTube-Channel „Kurz gesagt“ (über fünf Millionen Abonnenten). Und auch Österreichs Google-Chef Peter Rathmayr hat sich ein weiteres Mal als Vortragender angesagt.

In diesem Sinn freue auch ich mich darauf, 2018 wieder mit dabei sein und die Veranstalter auf den relevanten Social-Media-Kanälen (siehe unten) unterstützen zu dürfen. So werden all jene, die nicht vor Ort sein können, einen lebendigen Einblick ins Geschehen erhalten.

Das Programm der Neovideo 2018 und alle Infos zum Ticketerwerb findet ihr hier.

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