Eiskaltes Wasser ist ein Spielverderber? Der Meinung bin ich nicht, denn wer sich bei Wassertemperaturen von 20 Grad oder noch kälter im nassen Element sportlich betätigt, wie zum Beispiel der neuen Trendsportart Stand Up Paddling nachgeht, sollte sich einen Neoprenanzug anschaffen. Die meisten wissen ja, dass es Neoprenanzüge für viele weitere Sportarten gibt. Aber an dieser Stelle hört oft das Allgemeinwissen schon auf. Die Eigenschaften und die Vorteile der sogenannten „zweiten Haut" habe ich für Dich etwas unter die Lupe genommen:
Was ist Neopren und wie funktioniert ein Neoprenanzug?
Neopren ist ein synthetischer Kautschuk bzw. . Ein Surfanzug, schützt den Surfer hauptsächlich vor Auskühlung, aber auch vor Sonne. Das Neopren hingegen schützt vor Kälte, indem sich zwischen der Haut und dem Anzug ein dünner Wasserfilm bildet, der durch die Wärme des Körpers erwärmt wird und Aufgrund dessen warm hält.
Ab welcher Wassertemperatur ist ein Neoprenanzug sinnvoll?
Absolut sinnvoll ist es ab einer Wassertemperatur von 20° C und darunter, einen „Wetsuit zu tragen". Bis ungefähr 20 Grad gehen die unterschiedlichen Temperaturklassen hinunter. Aber es hängt auch von Deinem persönlichen Temperaturempfinden ab. Surfanzüge werden in unterschiedlichen Ausführungen für unterschiedliche Temperaturbereiche im Handel angeboten. Bei tiefen Temperaturen können Surfer optional auch noch „Booties" (Neoprenschuhe), einen Hood (Neoprenhaube) oder Neoprenhandschuhe dazu anziehen.
Unterschiede zwischen Triathlon, Tauchen und Surfen
Es gibt wesentliche Unterschiede: Ein Tauchanzug ist ganz anders aufgebaut als wie ein Surfanzug, da er Verwendung bei höherem Umgebungsdruck findet. Die beiden Anzüge unterscheiden sich auch bei der Neoprenoberfläche, da der Anzug zum Tauchen eine viel porösere Oberflächenstruktur hat und außerdem wird ein doppelt kaschiertes Neopren verwendet, was wiederum zu einer besseren Isolierung der Wärme führt. Viel glatter ist hingegen die Oberfläche eines Surfanzugs, deshalb verfügt er über bessere Abperl-Eigenschaften. Oder: Ein Tauchanzug hat den Zipper vorn und ein Surfanzug hinten. Die Anzüge für Triathleten unterscheiden sich von Taucher- oder Surfanzügen auch sehr in mehreren Eigenschaften - wie zum Beispiel durch bessere Strömungseigenschaften.
Unterschiede bei hochwertigeren und günstigen Modellen
Es gibt allein beim Neopren verschiedenste Qualitäten und Varianten. So kann beispielsweise ein teurerer Neoprenanzug einen viel größeren Temperaturbereich abdecken. Falls Du viel Zeit im kaltem Wasser verbringst, empfehle ich Dir, ein paar Euro mehr auszugeben. Hochwertige Anzüge „ stretchen" wesentlich besser und sind außerdem viel langlebiger. Zusätzlich sind die Nähte auch geklebt, wodurch verhindert wird, dass ein unnötiger Wasseraustausch stattfindet. Desweiteren finden sich weitere Unterschiede in der Isolierung und im Zip: In der höheren Preisklasse, setzen sich kurze Chest-Zips immer mehr durch. Immer mehr ersetzen diese kurzen Querzipper vorn den üblichen „Back-Zip", da sie auch den unnötigen Wasseraustausch reduzieren.
Worauf solltest Du bei der Auswahl achten?
Am wichtigsten für die richtige Kaufentscheidung ist, dass Du weißt, wo Du den Neoprenanzug einsetzen möchtest - sowie auch zu welcher Jahreszeit, sprich bei welcher Wassertemperatur. Wenn Du Dir darüber im Klaren bist, solltest Du Dich außerdem noch fragen, wie oft im Jahr Du den Neoprenanzug benutzen wirst. Bei einer öfteren Verwendung über einen längeren Zeitraum, empfiehlt es sich durchaus, in eine besseres Modell zu investieren.
Die richtige Größe: Falls Du beim Probieren im Geschäft das Gefühl hast, dass der Anzug eine Nummer zu klein ausfällt, dann passt er perfekt! Sobald Du im Wasser bist, gibt das Neopren nach und gleitet durch den Wasserfilm überall an die richtigen Körperstellen. Der Abschluss an den Fußgelenken, Hals und Fußgelenken sollte nach Möglichkeit eng sein, damit nach Möglichkeit wenig Wasseraustausch stattfindet.
Wie pflege ich meinen Suit?
Sehr wichtig ist, dass Du ihn nach dem Verwenden in Salzwasser abends mit kaltem Süßwasser auswäschst, ansonsten würde das Salz das Neopren angreifen. 3 bis 4 mal pro Saison empfehle ich Dir, dass Du Deinen Suit in antibakterielles spezielles Waschmittel einlegst und anschließend mit kaltem Süßwasser ausspülst. Das Waschmittel tötet sämtliche Bakterien ab, jedoch wird das Neopren nicht angegriffen. Zudem beugt es Geruch vor. Damit kein Schimmel entsteht, solltest Du Deinen Anzug gut trocknen.
Achtung! Neoprenanzüge solltest Du niemals zum Trocknen in die Sonne legen , Risse im Material sind ansonsten vorprogrammiert. Und auch nie in der Waschmaschine waschen.