Nelson ist die Stadt, in der wir bisher die meiste Zeit verbracht haben. Und deshalb wollen wir hier einen Extraartikel darüber schreiben, was man hier so machen kann und welche Restaurants wir getestet haben.
Wer sehen will, wie Nelson vor 200 Jahren aussah, mit seiner Windmühle, der Sandstraße und holzernen Kirche auf dem gleichen Hügel, auf dem jetzt die steinerne „Festung“ steht, der sollte dem Hostel Paradiso einen Besuch abstatten. Dort hängen im Eingangsbereich ein paar Fotos aus unterschiedlichen Entwicklungsstufen der Stadt. Insgesamt hat Nelson einen Kleinstadtcharm, denn es erstreckt sich über die verschiedenen Hügel und so ist immer nur ein kleiner Teil sichtbar. Wer den ganzen Überblick haben möchte, der sollte an einem sonnigen Tag (6 von 7 Tagen hier in „sunny Nelson“) auf den „Mittelpunkt Neuseelands“ hinauf steigen. Er ist nicht der geographische Mittelpunkt, aber wurde auf irgendeine eigenartige Weise dort festgelegt. Egal, der Ausblick ist super,
sowohl über Nelson, das Meer, bis hin zum Abel Tasman Nationalpark also auch zur anderen Seite des Berges.
Die Hostels in Nelson sind im Durchschnitt sehr gut ausgestattet, haben meistens freies Internet und freien Kaffee, Tee, Gewürze etc. Da sieht man mal, was ein bisschen Konkurenz ausmacht.
Generell tun sich Besucher hier in Nelson etwas schwer mit Ausflügen in der Region, denn auch in den Reiseführern stehen nicht viele Tipps, was man so unternehmen kann. Durch unseren langen Aufenthalt haben wir jedoch ein paar attraktive Aktivitäten gefunden und fassen sie hier in unserem Blog zusammen.
Erst mal: Wo kann man hier gut essen gehen?:
Pizza Bar
Claudis Arbeitsstelle für 3 Monate. Besonders zu empfehlen ist die „Pasta alla Panna“, Claudis Favorit. Wer Pizza bevorzugt, der sollte die Pizza Big Mama oder Pizza Bella probieren! Die Gourmetpizza kann man auch mixen, also eine Hälfte Big Mama, die andere Bella. Aber bitte nicht an einem stressigen Tag
Das Kraut’s
Das deutsche Restaurant bietet eine angenehme Abwechslung zum sonstigen hiesigen Essen und ein heimisches Gefühl. Tatsächlich schmeckt alles sehr Deutsch, angefangen vom Brot, dass es zur Obatzda-Vorspeise gibt (lecker!!!) bis hin zum Wiener Schnitzel mit Katoffelsalat! Auf der Karte steht sogar echter deutscher Käsekuchen (nicht zu verwechseln mit dem hier bekannten Cheesecake – ungenießbar). Wir empfehlen die Spätzle und die gemischten Teller. Auch die Spezi schmeckt hier viel mehr nach Heimat!
Golden Bell
Das thailändische Restaurant auf der gegenüberliegenden Straßenseite der Pizza Bar ist in der etwas höheren Preiskategorie, aber die Gerichte die wir probiert haben, sind absolut lecker! Wir können die Vorspeise mit der Erdnusssoße empfehlen!
Little India
Das indische Restaurant ist auch in der Hardy-Street, genau wie die Pizza Bar. Der Mango-Lassi alleine ist den Besuch schon wert. Das Ambiente ist edel, etwas steril, wenn nicht genug Gäste da sind.
Lambrettas
Stylisches Cafe, mit tollem Ambiente und super leckerem Essen!! Die Burger sind riesig, mit schmackhaftem (es gibt ihn also doch) Käse. Auch das türkische Brot mit Olivenöl und Pestodip ist zu empfehlen!
Cafe Affaire
Hier sollte unbedingt der carrot-cake probiert werden! Auch die Nudeln, Salat und Burger waren klasse. Für ein Mittagessen würden wir trotzdem das Lambrettas bevorzugen. Aber abends hat das Cafe Affaire einen ganz besonderen Charm, mit seinem großen steinernen Kamin und den Kaffehausstühlen und -tischen.
Und was kann man hier alles so unternehmen?:
Tahunanui-Beach
Die Schönheit des Strandes habt ihr ja schon in unserem Musikvideo sehen können. Wenn ihr etwas von den „Menschenmassen“ (nicht wirklich) wegwollt, fahrt einfach über den Parkplatz hinaus immer die kleine Straße am Strand entlang und ihr kommt zu eher verlassenen Teilen. Auf diesem Weg kommt ihr auch am Beach-Cafe vorbei. Die Dünen sind wunderbar mit ihren Gräsern und bei Ebbe ist der Strand ewig groß.
Rabbit Island
Die Insel ist nur zu Tageszeiten befahrbar und in der Nacht geschlossen. Sie wirkt wie ein großes Urlaubsresort, nur ohne Häuser, mit großen Wäldern und weiten Wiesen, auf denen steinerne Grills für BBQs bereit stehen. Und natürlich der Strand: wunderbar weißer Sand mit jeder Menge Strandgut, wie Muscheln, Krebshüllen und glattem süßriechenden Holz. Hier auf der „Insel“ (nicht ganz, sie hat eine Verbindung zum Festland) haben wir die Audioaufnahmen zu unserem Musikvideo durchgeführt, da sie im Vergleich zu Nelson relativ ruhig gelegen ist, ohne Auto- oder Flugzeuggeräusche.
Cable Bay
Ein Stück weg von Nelson, aber nicht weit zu fahren, liegt die Cable Bay, in der das erste Unterseekabel nach Neuseeland verlegt wurde. Ein Gebäude aus der Bucht wurde nach Nelson transportiert und dort in der gleichen Straße aufgebaut, in der das Shortbread Cottage Hostel steht. Die Bucht sieht beeindruckend aus, ursprünglich, wild, auch die Fahrt dorthin ist ein wenig abendteuerlich. Also wer die Serpentinen vermisst, sollte definitiv einen Ausflug dorthin unternehmen. Die Besitzer der umliegenden Hügel haben einen kleinen Wanderpfad eingerichtet, auf dem man über Privatland die Gegend erkunden kann. Für weniger Wanderfreudige: Man kann auch einfach den kurzen Weg auf den Berg hinaufklettern und dort auf der Bank die Füße hochlegen und die Aussicht genießen.
Mittelpunkt Neuseelands
Diesen Ausflug machen wohl die meisten Backpacker, die nur eine kurze Zeit in Nelson verweilen. Bei Sonnenschein ist die kleine Wanderung (20-30 Minuten) den Berg hinauf die Mühe absolut wert. Der Aussichtspunkt, der nicht wirklich der Mittelpunkt Neuseelands ist, wie die Metallplatte im Boden Besucher aufklärt, bietet einen wunderbaren Blick über Nelson’s Wohnberge, den Strand, das Meer bis hin zum Abel Tasman Nationalpark und einen wunderbaren Ort für ein ausgedehntes Picknick. Wer wie Claudi immer wieder von der Architektur der Holzhäuser in Neuseeland begeistert ist, der sollte durch die Straßen in diesem Teil der Stadt ziehen und seinen Fotoapparat mitnehmen. Auch der Park direkt am Ausgangspunkt der kleinen Wanderung auf den Berg ist mit seinen riesigen und alten einheimischen Bäumen ein paar Bilder wert.
Nelson National Park
Also wir und einige andere Besucher waren etwas enttäuscht von diesem Ausflug. Die Fahrt ist relativ langwierig, denn der Park ist ziemlich weit entfernt von Nelson und die Umgebung mit den in Linien angepflanzten Bäumen nicht so interessant. Der erste Eindruck des Parks ist sehr gut, denn der See mit seinem Steg liegt idyllisch zwischen den Bergen. Macht man sich dann allerdings auf den Weg in den Wald am See antlang, sieht man für Stunden nur eben das – Bäume und ein bisschen See. Wir haben nach unserem enttäuschenden Ausflug den Tipp bekommen, dass man unbedingt auf die Berge hinauf steigen sollte, um den Park genießen zu können. Das sei zwar sehr schweißtreibend, aber die Mühe wert.
State Cinema
Das State Cinema hat nicht den Charme einer Scheune, wie das Kino in Wanaka, ist aber auch kein riesiger Kinokomplex. Uns gefällt es sehr gut, besonders mit dem integrierten italienischen Restaurant Stefano’s. Das Kino versucht, auch immer wieder dem Independent-Film einen Platz zu geben, außerdem arbeitet es eng mit der Suter Art Gallery zusammen, die neben einem Museum auch einen Kinosaal beherbergt.
Suter Cinama
Hier fand Ende August eine Öko-Filmreihe zum Thema Natur & Umwelt statt. Wir haben den Film „The End of the Line“ angeschaut, in dem es um Überfischung in den Weltmeeren ging. Nach diesem Film sollte man echt keinen Fisch mehr essen, von dem man nicht genau weiß, dass er legal gefangen wurde und nicht bedroht ist, denn es sieht schlimm aus in unseren Meeren. Das Ökosystem steht mehr auf der Kippe, als dank geschönter Zahlen aus China gedacht. Und Fischzucht ist auch keine Lösung, da mehr Fische als Nahrung gefangen werden müssen, als letztendlich beim züchten entstehen. – Das war jetzt mehr über den Film, als das Kino, aber musste mal gesagt werden