Sheridan wächst bei ihren Adoptiveltern auf einer Farm in Nebraska auf. Doch so richtig glücklich ist sie nicht, denn ihr Vater ist immer häufiger abwesend und ihre konservative Mutter versucht alles um Sheridan die Freude zu verderben. Doch Sheridan hat Träume und flüchtet sich in ihre Phantasien und Musik wann immer es möglich ist. Als sich eines Tages die Gelegenheit ergibt mehr über die Hintergründe ihrer Familie zu erfahren, nutzt Sheridan ihre Chance ...
Ich habe "Sommer der Wahrheit" von Autorin Nele Löwenberg als Hörbuch gehört. Das Hörbuch war auch absolut die richtige Wahl, denn Sprecherin Marie Bierstedt erledigt ihre Aufgabe souverän und passend zur Figur der Sheridan. Leider kann die gute Sprecherleistung aber auch den Inhalt nicht retten, der mich leider nicht so wirklich überzeugen kann. Ich glaube nicht, dass sich der Verlag mit Titel, Cover und Inhaltsangabe wirklich einen Gefallen getan hat, denn bei mir wurden falsche Erwartungen an die Geschichte geweckt. Hinzu kommt noch die Vermarktung des Buchs/Hörbuchs als neuestes Werk von Bestseller-Krimiautorin Nele Neuhaus, auch wenn sie hier unter ihrem Mädchennamen veröffentlicht. Vom Stil her unterscheidet sich "Sommer der Wahrheit" einfach sehr von den Taunus-Krimis und auch die Erzählperspektive und die Figuren wecken keine positiven Assoziationen.
Inhaltlich hat mir die Geschichte einfach nicht sonderlich gut gefallen. Dies betrifft insbesondere die erste Hälfte des Romans, die eher an das Tagebuch einer unzufriedenen Teenagergöre aus der Provinz erinnerte. Ab dem Moment in dem es langsam um die Geheimnisse der Familie ging und nicht nur um das selbstzentrierte und hormongesteuerte Leben von Sheridan, fand ich die Handlung deutlich interessanter. Richtig fesseln konnte mich "Sommer der Wahrheit" aber leider zu keiner Zeit, was ich hauptsächlich auf die Figuren zurückführe. Sheridan war mir zu Beginn der Handlung so unsympathisch, dass ich auch später nicht mehr richtig mit ihr mitfühlen konnte und manche ihrer Verhaltensweisen auch einfach nicht nachvollziehbar fand. Die Figur der Mutter fand ich in ihrem Hass total überzeichnet und dadurch nicht mehr glaubwürdig. Dennoch fand ich das Hörbuch zu "Sommer der Wahrheit" nicht uninteressant und kann es daher an Hörer empfehlen, die nicht allzu zimperlich sind und schwierigen Charakteren etwas abgewinnen können.
So habe ich bewertet:
Weitere Informationen zum Hörbuch und zur Autorin finden sich auf der Homepage von Hörbuch Hamburg.