Nein, ich esse meine Hirse nicht - Knusprige Hirselaibchen

Von Diekaerntnerin
 Vorweg: Die sind richtig gut. Wirklich! Aber jetzt zur Geschichte von der Hirse...
Ich geb es zu. Ich bin eines von diesen 'gesunden' Muttertieren. Ich bin überzeugt davon, dass Gesundheit und gute Ernährung zusammengehören. Und ich möchte, dass mein Winzerkind gesund isst. Gemüse (naja) und Obst (mmmhhhh) und gesunde Fette. Fisch und auch Fleisch, aber nicht zu jeder Gelegenheit (schwer seufz, sie liebt Fleisch). Und dann soll es wenig Zucker sein und keine ungesunden Konservierungs-, Farb-, und sonstige Zusatzstoffe. Und nicht nur leere Kalorien in Form von 'kleinkindgerechten' Snacks. 
Ich habe mich schlau gemacht und das eine oder andere (oder so..) Buch gelesen. Studien gewälzt und mich durch Blogs und Internettipps geklickt. Ich hatte einen Plan. Ein Arsenal an Rezepten. Und ich war nicht bereit mir dazwischenreden zu lassen. Von niemandem. 
Und dann das: Das Winzerkind mag keine Hirse
Na und? Damit befindet es sich ganz sicher in guter Gesellschaft, denkt ihr, oder? Vermutlich gibt es mehr Kinder die Hirse nicht mögen, als solche die sie mögen. 
Doch wie gesagt. Ich hatte einen Plan und Hirse gehörte eben dazu. Soll doch soooo gesund sein. Das Winzerkind dachte anders. Schon sehr bald nach den ersten Mahlzeiten war klar. Unser Kind isst ALLES. Jegliches Gemüse, Fisch und Fleisch, auch Avocado, Obst, Reis, Erdäpfel egal was auf dem Speiseplan stand. Ungesalzen. Zu meinem Entsetzen meiner Freude auch Hipp Gläser, die irgendwie alle nach püriertem Pappkarton schmecken. Alles, außer HIRSE. Egal mit welchem Gemüse, nicht einmal mit Fleisch (obwohl ja als Fleischersatz gedacht). Trotz Einwand des Winzers, dass sein Kind eben weiß, was es nicht will und ergo das nicht gut für es sein kann, habe ich alles probiert. In Suppe gekocht, mit Kräutern verfeinert, süß mit Milch und Früchten. Ergebnis stets das Gleiche: Verweigerung. 
Nun gut, das muss man akzeptieren, oder? NEIN! Ich war noch nicht bereit aufzugeben.
 Wenn's der Mama schmeckt...Jetzt ist die Sache aber so: Ich selbst esse sie nicht, die Hirse. Gut riechen tut sie, aber schmecken? Gesund soll sie sein, aber ehrlich, gut ist sie nicht. Und was die Mama nicht isst, dass soll jetzt das arme Winzerkind essen?Das Eingeständnis, dass man von seinem Kind nicht erwarten kann, dass es etwas mag, was man selbst verweigert, war dann auch des Rätsels unerwartete Lösung. Kaum war ein Hirse-Rezept gefunden, das MIR schmeckt, ist es auch genau das Richtige für den kleinen Geschmack. Und die kleinen Laibchen passen auch noch perfekt in kleine Hände. Unglaublich aber wahr, das Winzerkind würde die ungeliebte Hirse in dieser Form sogar JEDEN Tag essen.

Knusprige Gemüse-Hirse-Laibchen

120g Hirse
20g Gemüse, geraspelt zB Fenchel und Sellerie, oder Zucchini und Broccoli (Bild)
  Gemüse mit viel Wasser (wie zB Zucchini) vorher gut ausdrücken
2EL Mehl, oder Kokosmehl
1Ei
gehackte Minze
etwas Salz oder auch etwas mehr
Polentagrieß oder Semmelbrösel
Kokosöl oder Olivenöl, oder anderes Fett/Öl zum braten
Hirse weich kochen und abkühlen lassen, mit den restlichen Zutaten vermengen, im Polentagrieß wälzen und goldbraun braten. 
Tipp: Am besten sind sie handwarm, nicht mit Messer und Gabel aufhalten ;)Gut gedippt: in Kräuter-Sauerrahm oder Tahini-Joghurt.
Guten Appetit!