Nein, die Tube ist kein Senfbehälter

Von Elyhana @leandramelanie

Meine Lieben!
Da meld ich mich mal wieder. Diesmal aus dem Land der Teetrinker, der Joggingschuhe-zu-Anzug-Träger, der Yorkshirepudding-Esser. Am Sonntagmorgen bin ich ins Flugzeug gestiegen und erst am Nachmittag und durch Belästigung einiger Passanten endlich in der Residenz angekommen. Gestern hatte ich dann reichlich Muskelkater vom Kofferschieben (Mitleid bitte!).Das Viertel, in dem ich wohne, könnte man als abgeschwächte, englische Version der New Yorker Bronx bezeichnen. Das Gute daran ist, dass hier praktisch nur Ausländer wohnen, die der englischen Sprache nicht wirklich mächtig sind und ich somit mit meinem Akzent nicht auffalle.
Eigentlich würde ich mich schon als nicht ganz untalentiert bezeichnen, was das Orientieren und das Lesen von Karten anbelangt. Also bisher zumindest. Denn seit gestern, als ich volle 30 Minuten meine Schule gesucht habe, habe ich mit ein paar Zweifeln diesbezüglich zu kämpfen. Die Schule liegt nämlich mitten im Zentrum. Beim Oxford Circus ausgestiegen, ging ich also mal einfach die nächstbeste Strasse entlang. Nach ein paar Minuten merkte ich dann, dass dies wohl eher die Oxford Street sein müsste anstatt die Regent Street, in die ich eigentlich hätte einschlagen müssen. Also latschte ich den ganzen Weg wieder zurück. Wieder beim Oxford Circus angekommen, stand ich vor der Millionenfrage mit 50/50-Joker. Rechts oder links? Ich entschied mich für rechts. Bämbäämbäämbääääääm... FAIL! Günther hätte mich ohne Million nach Hause geschickt. Irgendwann, fragt mich nicht wie, bin ich dann bei der Schule angekommen. Mit reichlicher Verspätung, versteht sich. Mein Tag war gerettet und ich fühlte mich als hätte ich Grossartiges vollbracht: Ich hatte meine Schule gefunden! Naja so im Nachhinein hört sich das irgendwie nicht mehr so heldenhaft an. Egal.Auf jeden Fall kann ich es noch kaum glauben, dass ich nun echt die nächsten paar Wochen hier verbringen werde. London. Hihi.