Gestern ging die Nachricht durchs Netz, dass der Rockmusiker sein Werk aus den Katalogen von Spotify, Apple Music und anderen Streaming-Anbietern entfernen lassen will.
Er will sein Werk offenbar auch nicht über den Dienst Tidal anbieten, der die Stücke ja wahlweise auch in guter CD-Qualität (FLAC-basierte 16-Bit-Auflösung mit 44.1 kHz) streamt.
Es liegt angeblich nicht an der schlechten Bezahlung
Mit der Erlössituation habe die Entscheidung nichts zu tun, erklärt Young. „Ich kann es nicht ertragen, dass meine Musik von der schlechtesten Qualität in der Rundfunkgeschichte entwertet wird“, begründet der Musiker auf Facebook seinen Rückzug aus Spotify, Apple Music und den anderen Streaming-Diensten.
Noch kann man sein neuestes Album „The Monsanto Years“ überall hören, aber Young ist dafür bekannt, wie wichtig ihm die Klangqualität von Musik ist. Im letzten Jahr hatte der kanadische Musiker über Kickstarter rund 6,2 Millionen US-Dollar für den Highend-Audioplayer namens Pono gesammelt, den es inzwischen auch im Handel gibt.
Fans finden das übertrieben
Bei Neil Young-Fans kommt seine Entscheidung eher nicht gut an: In vielen der Kommentare unter der Bekanntgabe auf Facebook ist zu lesen, dass Spotify und Co. ja nur unterwegs benutzt würden, und dafür sei die Qualität völlig ausreichend. Und Streaming würde auch immer noch besser klingen als viele Radioübertragungen…
Ursache ist die Gewinnmaximierung der Mobilprovider
Die Ursachen für die schwache Qualität liegen bei den Mobilfunkprovidern, die mit ihren Pseudo-Flatrates, bei denen die Nutzer für ihr Monatsentgelt keine drei Tage Internetnutzung inklusive bekommen.
Gerade junge Menschen in Deutschland fluchen regelmäßig, wenn schon am Zweiten oder Dritten des Monats die gefürchtete SMS vom Provider „Ihr High Speed-Volumen ist bald erschöpft…“ auftaucht und anbietet, gegen mehr Geld wieder mehr Internet zu bekommen.
Gegenbewegungen
In dem Zusammenhang muss man auch die Versuche von Google sehen, mit seinem Protokoll QUIC dem alten TCP-Protokoll Beine zu machen. Und natürlich auch die Versuche von Freunden des Internet und der Freiheit, mit Freifunk-Routern anderen zu gestatten, ihren DSL-Anschluss über WLAN mitzunutzen.