Herbsturlaub vor drei Jahren: Der Wirt war ziemlich hartnäckig. Nach einer Woche Urlaub mit täglich Fisch wollte ich aber endlich mal wieder was anderes essen. Er wollte, dass wir die Seezunge nehmen. Lobte die Qualität dieses Fisches in den höchsten Tönen.
Wir waren die ersten Gäste im Lokal, es war Nachsaison, wahrscheinlich befürchtete er, den Fisch letztendlich selbst essen oder am nächsten Tag Fischauflauf anbieten zu müssen.
Die starrsinnige Touristin beharrte auf ihrem Wunsch: Kaninchen mallorquinisch. Ob das denn aus sei, oder nicht so gut, wollte ich wissen. Aber nein, aber nein, wo ich denn hindenke. Das koche seine Frau immer schon nach einem alten Familienrezept. Sogar mit Carlos I, meinte er und schwenkte damit dann um. Das Kaninchenrezept seiner Frau sei in der ganzen Familie und bei all seinen Gästen unglaublich beliebt, Gäste kämen von weit her, um dieses Kaninchen zu essen, sogar seine eigene Mutter, die sonst ja mit gar nichts zufrieden sei ... puuuhh, wir hatten eindeutig den kommunikativsten Wirt der Insel erwischt. Um seinen Redestrom zu bremsen fragte ich nach der Weinkarte. Dann kamen gottseidank neue Gäste, die sofort von ihrem unglaublichen Glück erfuhren - fangfrische Seezunge ...
Das Kaninchen war übrigend wirklich ganz wunderbar (und die Köchin eine sehr sympathische Person). Ich habe versucht, es nachzukochen. Jetzt, nach einigen Versuchen kann ich sagen, ich glaube, ich hab's hinbekommen. Ob ich zum Vergleich allerdings noch mal dieses Lokal besuchen werde, weiß ich nicht - ich würde schon starke Nerven dafür brauchen ...
Mallorquinisches Kaninchen
für 4 Personen
1 Kaninchen, zerteilt in 6 - 8 Stück
500 g rote Zwiebeln
6 Knoblauchzehen
1 rote, getrocknete Chilischote
Salz, Pfeffer
Olivenöl
100 ml Weißwein
2 cl Carlos I oder ein anderer guter Brandy (oder Cognac)
ca. 500 ml Suppe
1/2 TL Safranfäden
1 Zimtstange
8 Stiele Thymian, zusammengebunden
3 Nelken
50 g Korinthen
40 g geröstete Pinienkerne
Die Kaninchenteile salzen und pfeffern. Die Zwiebeln halbieren und nudelig schneiden. Den Knoblauch schälen und in dünne Scheiben schneiden. Chilischote längs halbieren und entkernen. In einem ofenfesten Bräter Olivenöl erhitzen und die Kaninchenteile darin bei mittlerer Hitze rundherum goldbraun anbraten. Herausnehmen und auf einen Teller legen.
Wieder Olivenöl im Bräter erhitzen, Zwiebeln, Knoblauch und Chili darin andünsten. Mit Weißwein und Suppe abblöschen. Safran, Zimt, Nelken und Rosinen zugeben. Die Kaninchenteile auf das Gemüse legen. Im vorgeheizten Backrohr bei 180 Grad Ober-/Unterhitze zugedeckt etwa 50 Minuten garen. Dann den Thymian, die Pinienkerne und den Brandy zugeben, die Temperatur auf 200 Grad erhöhen und weitere 20 bis 30 Minuten ohne Deckel weitergaren.
Dazu passt Baguette und Salat. Und damit's ganz authentisch wird, noch ein Glas An/2 dazu.
Wir waren die ersten Gäste im Lokal, es war Nachsaison, wahrscheinlich befürchtete er, den Fisch letztendlich selbst essen oder am nächsten Tag Fischauflauf anbieten zu müssen.
Die starrsinnige Touristin beharrte auf ihrem Wunsch: Kaninchen mallorquinisch. Ob das denn aus sei, oder nicht so gut, wollte ich wissen. Aber nein, aber nein, wo ich denn hindenke. Das koche seine Frau immer schon nach einem alten Familienrezept. Sogar mit Carlos I, meinte er und schwenkte damit dann um. Das Kaninchenrezept seiner Frau sei in der ganzen Familie und bei all seinen Gästen unglaublich beliebt, Gäste kämen von weit her, um dieses Kaninchen zu essen, sogar seine eigene Mutter, die sonst ja mit gar nichts zufrieden sei ... puuuhh, wir hatten eindeutig den kommunikativsten Wirt der Insel erwischt. Um seinen Redestrom zu bremsen fragte ich nach der Weinkarte. Dann kamen gottseidank neue Gäste, die sofort von ihrem unglaublichen Glück erfuhren - fangfrische Seezunge ...
Das Kaninchen war übrigend wirklich ganz wunderbar (und die Köchin eine sehr sympathische Person). Ich habe versucht, es nachzukochen. Jetzt, nach einigen Versuchen kann ich sagen, ich glaube, ich hab's hinbekommen. Ob ich zum Vergleich allerdings noch mal dieses Lokal besuchen werde, weiß ich nicht - ich würde schon starke Nerven dafür brauchen ...
Mallorquinisches Kaninchen
für 4 Personen
1 Kaninchen, zerteilt in 6 - 8 Stück
500 g rote Zwiebeln
6 Knoblauchzehen
1 rote, getrocknete Chilischote
Salz, Pfeffer
Olivenöl
100 ml Weißwein
2 cl Carlos I oder ein anderer guter Brandy (oder Cognac)
ca. 500 ml Suppe
1/2 TL Safranfäden
1 Zimtstange
8 Stiele Thymian, zusammengebunden
3 Nelken
50 g Korinthen
40 g geröstete Pinienkerne
Die Kaninchenteile salzen und pfeffern. Die Zwiebeln halbieren und nudelig schneiden. Den Knoblauch schälen und in dünne Scheiben schneiden. Chilischote längs halbieren und entkernen. In einem ofenfesten Bräter Olivenöl erhitzen und die Kaninchenteile darin bei mittlerer Hitze rundherum goldbraun anbraten. Herausnehmen und auf einen Teller legen.
Wieder Olivenöl im Bräter erhitzen, Zwiebeln, Knoblauch und Chili darin andünsten. Mit Weißwein und Suppe abblöschen. Safran, Zimt, Nelken und Rosinen zugeben. Die Kaninchenteile auf das Gemüse legen. Im vorgeheizten Backrohr bei 180 Grad Ober-/Unterhitze zugedeckt etwa 50 Minuten garen. Dann den Thymian, die Pinienkerne und den Brandy zugeben, die Temperatur auf 200 Grad erhöhen und weitere 20 bis 30 Minuten ohne Deckel weitergaren.
Dazu passt Baguette und Salat. Und damit's ganz authentisch wird, noch ein Glas An/2 dazu.