Plattform: PC
USK: ab 12 freigegeben
Illegal durch die Staaten
Seit Need for Speed Underground 2, dem wahrscheinlich bisher besten Teil dieser Reihe, konnte jeder Nachfolgetitel nicht mehr mit diesem Spiel mithalten, was treue Fans sehr enttäuscht hat. Auch ich habe immer wieder auf ein ähnlich gutes Game gehofft, dass nicht nur mit seinem Stil punkten konnte, sondern auch mit seiner Geschichte. Denn Need for Speed ist ein Rennspiel mit Story und Hintergrundinfos, wodurch sich diese Titel bisher immer grundlegend von anderen Games dieses Genres unterschieden haben. Mit diesem Teil scheinen aber einige der Wünsche der Fans erhört worden zu sein. Immerhin ist der Hauptprotagonist, der von der Westküste an die Ostküste flüchten muss, kein gewöhnlicher Rennfahrer, sondern jemand der seine Fahrkünste bei seinen Kollegen, die ebenfalls illegal in diesem Sport unterwegs sind, unter Beweis stellen muss. Ganz neu, jedoch abgeschaut aus anderen Genres, ist, dass man den Hauptcharakter erstmals mit bestimmten Tastenkombinationen aus seiner verzwickten Lage retten muss, bevor er mit einem Auto vor den Gangstern flüchten kann. Die Einführung ist ziemlich kurz gehalten, jedoch erwartet einen dann eine ganz schön lange Zwischenfrequenz, die man leider nicht wegklicken kann. Hat man das alles hinter sich, beginnt das Spiel auch richtig und man kann unter einer kleinen Auswahl von Wagen sein favorisiertes Auto aussuchen, mit dem man seine ersten Rennen bewerkstelligen möchte.
Ähnlich wie in Underground 2 ist man hier auf offenen Straßen in der Stadt, in der Wüste oder in eisigen Gegenden unterwegs, die alle ihre Vor- und Nachteile haben. Jedoch kann man nicht willkürlich von einem Event zum anderen fahren, sodass man erst mit dem nächsten Rennen anfangen kann, sobald das vorherige abgeschlossen ist. Manchmal, wenn man die Strecke schon zu oft nicht erfolgreich absolviert hat, kann da die gute Laune schnell schwinden, wodurch man automatisch keine Lust mehr hat, weiterzuspielen. Um hier Abhilfe zu verschaffen, kann man während des Spiels den Schwierigkeitsgrad ändern und sein Glück erneut versuchen. Auf schneebedeckten Straßen oder wenn durch Regen Rutschgefahr besteht, hat man sein Fahrzeug nicht so gut unter Kontrolle, wie auf trockenen Fahrbahnen. Hier hilft es, an der Tankstelle einen kurzen Stopp einzulegen und das Auto zu wechseln, denn die Möglichkeit es zu tunen besteht hier leider nicht. Obwohl es kaum viele Tasten benötigt um das Spiel durchzuspielen, sind die Autos selbst unterschiedlich schwer zu lenken. Je extravaganter das Modell, desto schwerer lässt es sich lenken. Das kann aber auch seine Vorteile mit sich bringen, denn kurvige Straßenabschnitte gibt es zu genüge und stürzt man da hinunter oder verliert anderweitig die Kontrolle über den Wagen, kann man kein perfekte Rennen mehr absolvieren, wodurch man weniger Punkte erreichen kann. Die Strecke selbst ist da eher kurz gehalten, weshalb man schon in wenigen Stunden das Game durchgespielt hat.
Steuerung, Grafik und Sound
Wie schon erwähnt sind hier nur wenige Tasten nötig, um durch das Spiel zu kommen. Anfangs hatte ich das Problem, dass ich bei jedem Neustart des Titels die Tastenkombination neu einstellen musste, was inzwischen aber nicht mehr so ist. Ich weiß nicht, was diese Veränderung hervorgebracht hat, aber es hat mir eine Menge Nerven erspart. Auch wenn die Autos unterschiedlich schwer zu lenken sind, gewöhnt man sich schnell an jeden Fahrstil und hat den Dreh auch schnell heraus, welches der Fahrzeuge am besten zu welcher Strecke passt.
Die Grafik ist einfach nur wunderbar. Von den hell beleuchteten Straßen in der Stadt, die weitläufigen Wüstengegenden oder bei Tag und Nacht, diese Bilder halten einiges für den Spieler bereit. Besonders die vielen Wetterverhältnisse, einmal bewölkt aber sonnig, während einige Kilometer weiter Blitze durch die dunklen Wolken aufleuchten, dann aber wieder ein Schneesturm, der Lawinen auslöst, eine Grafik wie diese sieht man nur selten. Auch wenn man diese ein wenig herunterschraubt, was wahrscheinlich bei jedem PC oder Laptop nötig ist, sofern er älter als ein Jahr ist, können die Landschaften, Autos, Reflektionen und alles was dazu gehört absolut mithalten.
Was die Soundeffekte angeht sind diese auch sehr gut gehalten was Motorengeräusche und ähnliches betrifft. Zwar ist mir besonders am Anfang bei der Zwischenfrequenz aufgefallen, dass an manchen Stellen der Ton nicht zu den Bildern gepasst hat, was eigentlich ziemlich ärgerlich ist, jedoch gleicht sich das dann wieder mit den Sounds im Spiel ab. Sehr schade fand ich auch, dass nicht wie üblich Lieder von bekannten wie auch unbekannten Bands ins Spiel integriert wurden, sondern bloß noch Instrumentale Musikstücke bei Rennen wiedergegeben werden.
Fazit
Das Spiel hat ganz eindeutig seine Schwächen, jedoch hat es mich sehr positiv überrascht. Obwohl die Geschichte ziemlich unbedeutend ist, was bei einem Rennspiel natürlich auch nicht im Vordergrund steht, ist sie trotzdem ein Pluspunkt. Während den Rennen kann es auch vorkommen, dass die Polizei an deinen Fersen haftet, jedoch ist das nicht immer so. Und obwohl mir das Spielen sehr viel Spaß gemacht hat, bin ich von drei Dingen enttäuscht. Nummer 1 ist, dass man nicht Möglichkeit hatte eigenständigen in den Straßen herumzufahren und illegale Rennen auszutragen. Nummer 2 ist, dass man seine Autos nicht tunen konnte und Nummer 3, dass das Game einfach viel zu schnell durchgespielt war. Mehr Strecken mit Drifts, Drags oder anderen Fahrkünsten wären hier von Vorteil gewesen.
Irie Rasta Sistren dankt Electronic Arts herzlichst für die Bereitstellung dieses Spiels.