Need for Speed: Ein Reboot, der sich mal lohnt?

Nach einem Jahr Pause kehrt die Need for Speed Serie zurück und anstatt ein vermutetes Underground 3 beschert uns Electronic Arts einen Reboot, der vor allem die Elemente von Underground und Most Wanted der vergangenen Tage aufgreifen soll. Ein positiver Schritt zurück zu den Wurzeln der adrenalinreichen Reihe?

Vor 21 Jahren begann alles. Mit „The Need for Speed“ erschien der erst Ableger und schnell konnte man sich zu der wohl bekanntesten Rennspiel-Serie entwickeln, was unter anderem an den zahlreichen namhaften Autos lag. Aufgrund des großen Erfolges kümmerte sich Electronic Arts stets um Nachschub in Form von neuen Titeln und als man bei „Need for Speed Underground“ auf den Filmerfolg „The Fast and the Furious“ aufbaute, knackte man kurzerhand die Marke der 11 Millionen verkauften Exemplare. Ein prestigeträchtiger Augenblick. Und auch wenn Underground 2 sowie Most Wanted diese Zahl nicht übertreffen konnten, zählen die drei Titel heute noch zu den beliebtesten innerhalb der Serie. Doch dann nahm das Desaster seinen Lauf. Die Erfolge sorgten für jährlich neue Ableger, die aber kaum noch größere Neuerungen mit sich brachten. Kein Wunder, dass die Vielfalt darunter litt und die Kritik immer mehr zunahm. So sanken die Verkaufszahlen beinah kontinuierlich – eigentlich mehr als vorhersehbar.

The Need for Speed: Kaum mit heute vergleichbar, wie dieses Bild von gameswelt.net zeigt.

Da die Konkurrenz von Gran Turismo und Forza immer mehr an ihrem Auftreten verbesserte und somit immer dominanter wurde, schien Need for Speed weiter in den Abgrund zu rutschen. Das 2011 veröffentlichte „Need for Speed Shift 2 Unleashed“ solle nicht einmal die Million-Marke erreicht haben. Das Ende der einst legendären Serie war greifbar, doch dann handelte man und versuchte mit einer Neuauflage von Most Wanted neuen Schwung in die ganze Sache zu bringen. Trotz vielversprechender Ansätze kam dieser Teil nicht ans Original heran. Immerhin schaffte man rund 7 Millionen verkaufte Exemplare. Nichtsdestotrotz bestand weiterhin Handlungsbedarf und so sollte 2014 erstmals seit Jahren kein neuer Ableger auf den Markt kommen. Den Spielern störte dies inzwischen kaum. Warum auch?

Nun will man es also mit einem Reboot erneut versuchen. Hierbei sollen ein umfangreiches Tuning, eine urbane Racing-Kultur – wie man sie uns gern aus den USA zeigt – eine offene Spielwelt und natürlich eine packende Handlung der richtige Weg zum Erfolg sein. Klingt prinzipiell ganz gut, jedoch klang eine Neuauflage von Most Wanted anfangs auch gut, sogar sehr gut. Dies soll nun aber nicht heißen, dass der neue Teil trotz der Versprechen und entsprechender Vermarktung kein Erfolg werden könnte. Das wird die Zukunft zeigen bzw. der 5. November 2015. Dann wird „Need for Speed“ für PC, Playstation 4 und Xbox One auf den Markt kommen.

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Aber womit lockt man die Spieler bislang? Publisher Electronic Arts und Entwickler Ghost Games packten gleich fünf verschiedene Modi in den kommenden Titel. So bietet man mit Speed das klassische Vollgaserlebnis. Also einfach schön Gas geben und mit etwas Geschick und natürlich auch Nervenkitzel das Rennen als Erster beenden. In Style geht es dagegen eher um das Driften, was wir aus Underground kennen. Ähnlich sieht es auch in Crew aus, wo man in einem Team spielen wird. Selbstverständlich wird das Tunen auch eine große Rolle spielen. Hierfür ist der Modus Schrauber vorhanden. Wie dieser genau aussieht, wird sich zeigen. Einblicke in das Tuing gibt es aber bereits. Und zu guter Letzt das schöne Cop vs. Racer-Szenario, wie wir es aus Most Wanted kennen. Outlaw nennen die Entwickler diesen Modus.

Vielversprechend klingt diese Idee allemal und gut sieht das Ganze bislang ebenfalls aus. Zwar gilt stets, dass man bei Trailern und Screenshots, die noch vor dem Release veröffentlicht werden, vorsichtig sein sollte, da ihre Qualität der des fertigen Produktes oft übertrifft, aber im Großen und Ganzen machen bislang präsentierte Bild sowie Filmaufnahmen einen sehr guten Eindruck und erzeugen ein Bedürfnis nach mehr. Besonders interessant sieht derzeit der Übergang von gedrehten Filmsequenzen zur Spielgrafik aus. Dank der aktuellen Frostbite Engine und der so genannten Echtzeit-Composting-Technologie geschieht dies nahezu reibungslos und fällt kaum auf. Zumindest in den bisherigen Trailern und Gameplay-Videos.

Alles in allem sieht das kommende „Need for Speed“ vielversprechend aus und könnte die Serie aus dem Tief holen. Doch ein großes Problem existiert weiterhin. Die Entwickler scheinen gezielt die Wurzeln der Renntitel wieder zum Leben erwecken zu wollen. Doch im Laufe der Jahre ist die Grundsubstanz gefährlich weit verlorenen gegangen. Auch wenn es in der Vergangenheit an großen Neuerungen mangelte, probierte man dennoch immer wieder neue Wege aus. So gibt es ein wiederkehrendes Cop vs. Racer-Szenario. Manchmal ist das Tunen unfassbar umfangreich, manchmal extrem bescheiden. In einigen Teilen fährt man illegal durch die Stadt und dann gibt es auch abgesperrte legale Strecken. Also was macht Need for Speed überhaupt noch aus?

Eigentlich ist es genau das, was nun auf uns zukommen wird: Umfangreiches Tuning, eine urbane Racing-Kultur, eine offene Spielwelt und eine packende Handlung. Also kann der neue Ableger nur ein Erfolg werden? Jein. Die Grundzutaten scheinen zu stimmten, fraglich ist jedoch noch die endgültige Umsetzung. Auch wenn der Titel bereits auf der gamescom spielbar war, reicht dieser kurze Einblick keineswegs aus, um ein vorläufiges Urteil zu fällen. Im Auge sollte man den Need for Speed Reboot aber allemal behalten.


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