Das Autorennspiel “Need for Speed” von Electronic Arts ist eine der bedeutendsten und erfolgreichsten Serien der Videospiel-Historie. Von den bis heute 18 Teilen wurden in den letzten 18 Jahren weit mehr als 100 Millionen Exemplare abgesetzt. Der Gesamtumsatz der NFS-Serie beträgt knapp 3 Milliarden US-Dollar.
Bis zum heutigen Need for Speed World machte NFS als eine der wenigen Spielserien die komplette Konsolenentwicklung mit. Der Startschuss fiel im Jahr 1994 mit der Veröffentlichung von “The Need for Speed” auf dem 3DO. Danach folgte das Zeitalter der Playstation und dem Gameboy Advance. Danach kamen dann PS2, Xbox, Gamecube und die Handhelds Nintendo DS und PSP. Die aktuellen Spiele erscheinen auf der PS3, Xbox360, der Wii und PS Vita. Mit Ausnahme eines Teils (NFS Nitro im Jahr 2009) wurden alle Ausgaben auch für den PC veröffentlicht.
Auch wenn sich mit den Jahren die Spielkonzeption teils stark verändert hat, besitzt Need for Speed auch heute noch einige Eigenschaften und Besonderheiten, die dem Spiel Mitte der 90er-Jahre zum Durchbruch verhalfen. Dazu gehören vor allem eine große Anzahl an lizenzierten Fahrzeugen. Begeistert diese Tatsache heute nur noch wenige Spieler, war das vor 18 Jahren noch eine echte Neuheit. Im ersten Teil im Jahr 1994 gab es mit Modellen wie dem Porsche 911, der Chevrolet Corvette, der Dodge Viper oder dem Lamborghini Diablo zum ersten Mal “echte” Luxuskarossen in einem Computerspiel zu bestaunen. Die Fahrphysik und Grafik waren zum damaligen Zeitpunkt wohl einmalig. Bei den Spielmodi gab es sowohl Rundkurse als auch “Point-to-Point“-Strecken. Als Besonderheit der NFS-Serie war schon im ersten Teil die Polizei als Institution für “Recht und Ordnung” nahezu im Dauereinsatz. In den darauffolgenden Teilen ließen die Innovationen vorerst auf sich warten. Nur die Anzahl der Strecken und Autos wurde erhöht sowie die Grafik etwas “aufgehübscht”. Größere Änderungen gab es erst im Jahr 1999 mit “NFS – Brennender Asphalt“. Zum ersten Mal war ein mehr oder weniger realistisches Schadensmodell sowie ein eigenständiger Karrieremodus vorhanden. Dazu verstärkte die Polizei die Präsenz mit Hilfe von Helikoptern merklich.
Vier Jahre später revolutionierte “Need for Speed: Underground” das Genre der Autorennspiele. Die Rennstrecken waren zwar weiterhin vorgegeben, befanden sich aber alle in einem Straßennetz in einer fiktiven Stadt. Dabei fanden alle Rennen bei Nacht und imposanter Beleuchtung der Gebäude und Innenstadt statt. Zum ersten Mal bestand in einem Videospiel die Möglichkeit des technischen und visuellen Tunings. Im Spiel waren zum ersten Mal nahezu nur Fahrzeuge asiatischer Hersteller integriert, die sich allgemein zum Tuning besser nutzen lassen als europäische bzw. amerikanische Autos. NFS Underground war Ausgangspunkt für viele weitere Rennspiele in den darauffolgenden Jahren mit ähnlichem Setting.
Nachdem die Nachfolger von Underground vom Gameplay und der Spielmechanik alle recht ähnlich daher kamen, wollte Electronic Arts mit “Need for Speed: ProStreet” im Jahr 2007 ein realistischeres Fahrgefühl als in den Vorgängern schaffen und baute deshalb zum ersten Mal teils auch Original-Rennstrecken in das Spiel ein. Die folgenden Teile pendelten wieder zwischen eher realistischen Rennen mit vorgegebenen Strecken (NFS Shift, 2009) und frei befahrbaren Städten mit mehr Arcade-Elementen (NFS Undercover, 2008).
Im Jahr 2010 erschien mit NFS World das erste reine Online-MMO-Rennspiel für den PC. Bekannte Karten aus Carbon, Most Wanted und Undercover sind hier unter anderem frei befahrbar. Es sind keine Rennen fest vorgegeben und Verfolgungsjagden mit der Polizei sind auch wieder im Spiel enthalten. Der Spieler kann Geld und Erfahrungspunkte sammeln und kann dadurch im Rang steigen. Durch den Anstieg des Ranges gibt es mehr Strecken zur Auswahl und die Fahreigenschaften könnten mit der Zeit optimiert werden.