Grauenhaft. Illegal gesendete Mails unverlangt in deutschen Postfächern. Neckermann machts möglich, nur weil das staatliche E-Postbriefangebot ("Schäublemail") noch nicht verpflichtend im Einsatz ist. Während die deutschen Qualitätsmedien vor Freude über einen neuen Datenskandal summen, fragen sich Experten besorgt, warum die Cybergangster dafür solchen Aufwand betreiben. Über frei zugängliche Seiten wie Email-Verzeichnisließen sich vergleichbare Angaben völlig legal herunterladen. Friedlich nebeneinander finden sich in dem Verzeichnis, das von der zu großen Teilen in Staatsbesitz befindlichen Deutschen Telekom betrieben wird, private und gewerbliche Emailadressen. Unter Email-Adressen-Suchmaschine bietet ein findiger Entrepeneur gar eine kostenlose Software zum Download an, die verspricht, das Internet ohne Zutun ihres Besitzers nach Emailadressen abzugrasen.
Eine Meldung darüber aber wäre natürlich längst nicht so spektakulär wie die über den Diebstahls von Datenmüll bei Neckermann. Das traditionsreiche Versandhaus hat auf den Vorfall übrigens mit einer eigenen Spamoffensive reagiert: Man habe umgehend alle betroffenen Gewinnspielteilnehmer informiert.