Neben der Spur, aber auf dem Weg *Rezension*

Warum ADS und ADHS nicht das Ende der Welt sind

Die Autorin Mina Teichert wurde im Winter 1978 in Bremen geboren. Mina Teichert war viele Jahre als erfolgreiche Fotografin tätig und kam über einen Umweg zum Schreiben. Zusammen mit ihrem Mann und ihrere vierzehnjährigen Tochter lebt sie in Niedersachsen auf dem Land.

Klappentext

Mit dem Kopf in den Wolken, mit dem Körper im Chaos

Tollpatschig, verträumt, chaotisch - so wird Mina als Kind von ihrer Umwelt wahrgenommen. Doch je älter sie wird, desto schwerer fallen ihr die einfachsten Dinge. Mit Mitte zwanzig stellt ihr Arzt schließlich fest, die ihre Zukunft verändert: Mina hat ADS, und endlich kann ihr geholfen werden!

Mina erzählt von Unfällen, Missgeschicken und Grenzen, mit denen sie seit ihrer Kindheit lebt, aber auch von ihrer bunten, verrückten Sicht auf die Welt. Sie zeigt, wie auch mit ADS und ADHS ein erfülltes Leben möglich ist, und beantwortet Fragen rund um diese immer häufiger gestellte Diagnose. Ein beeindruckend positiver Blick auf das Leben - für alle, die auch ab und an etwas neben der Spur sind.

Inhalt

Die Autorin berichtet in verschiedenen Kapiteln über die verschiedenen Stationen in ihrem Leben.

Angefangen im Prolog mit der Diagnose ADS bei der sie schon 24 Jahre alt war.

Mit vielen tollen Beispielen geht es weiter im „ Hier und Jetzt „. Wenn viele Eindrücke auf sie zukommen, kann sie sich nicht mehr konzentrieren. So rennt sie z.B. in Portugal aufgrund der vielen Menschen und Eindrücke vor eine Straßenlaterne.

Weiter geht es mit „ Überlebensstrategien in der Kindheit „. Im Kindergarten war alles zuviel und zu laut für sie. Nach einem Jahr wollte sie dann gar nicht mehr hingehen. Dafür hatte sie imaginäre Freunde. Da Minas Bruder ADHS hat, lag die volle Aufmerksamkeit der Eltern auf ihm. Daher ist es auch kein Wunder, dass sie ihn per Post verschicken wollte.

Die Schule fiel ihr immer schwer und viele Freunde hatte sie auch nicht. In der Oberstufe fehlte ihr die Konzentration und sie wurde schließlich zum Mobbingopfer.

In der Zeit des „ Erwachsenwerdens " hat sie viele Ausbildungen begonnen. Aber keine Ausbildung konnte sie durchhalten. Sie bekam Depressionen und hatte Selbstmordgedanken. Schließlich wurde bei ihr eine Borderline-Störung in der Geschlossenen diagnostiziert.

Über Medikamente und Therapien " berichtet die Autorin auch in ihrem Buch. Ihre Therapie brachte Erfolg und half ihr. Sie musste einige Medikamente testen und auch Nebenwirkungen kamen dazu.

Mina Teichert berichtet zum Ende des Buches auch über ihre „ Stärken „. Denn auch davon hat sie sehr viele.

Im „ Anhang" wird das Thema AD(H)S nochmal genauer erklärt. Was sind typische Verhaltensweisen? Welche Dinge kann man tun, damit man damit besser leben kann? Und viele andere Dinge werden zum Ende hin auch noch erläutert.

Aufbau und Struktur

Das Buch beginnt mit einem Prolog und der Arztdiagnose von Mina Teichert. Danach berichtet die Autorin in verschiedenen Kapiteln über die verschiedenen Stationen in ihrem Leben. Im Anhang findet man viele Tipps und Hinweise zum Thema ADS und ADHS.

Meine Meinung zu diesem Buch

Seitdem ich dieses Buch gelesen habe kann ich mir endlich vorstellen, wie sich Menschen mit ADS oder ADHS fühlen. Durch die ganzen Beispiele die Mina Teichert in ihrem Buch gibt, wird es sehr deutlich! Das Buch ist sehr humorvoll geschrieben und deshalb erkennt man sehr gut, dass auch ein schönes Leben mit der Krankheit gut machbar ist. Ich musste oft lachen aber auch sehr viel nachdenken. Für mich ist es unvorstellbar so gut damit klarkommen zu können und deshalb bewundere ich Mina Teichert sehr. Ein wunderbares Buch mit viel Humor und viel Wissen. Ich kann es jedem empfehlen, der sich gerne mal mit dem Thema AD(H)S befassen möchte.

Wichtige Fakten

Titel: Neben der Spur, aber auf dem Weg

Autorin: Mina Teichert

Erscheinungsdatum: 6. April 2017

ISBN: 978-3-959101-08-0

Verlag: Eden Books

Seiten: 240

Preis: 14,95€

Auch als ebook erhältlich.

Neben der Spur, aber auf dem Weg *Rezension*

P.s.: Eine Frage bleibt allerdings für mich offen: zu welchen Handballverein die Autorin wohl nach Porta Westfalica fahren wollte? Wir wohnen ja direkt neben Porta Westfalica und mein Mann spielt dort Handball. Vielleicht kann mir die Frage ja irgendwann beantwortet werden...


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