… und nein, nicht im Bus mit dem Krampfadergeschwader in die Wallachei und überteuerte Heizdecken gab es auch keine. Es begann mit dem Aufruf von Philips: Zeig uns deinen schönsten Kaffeemoment. Ne Tasse Kaffee fotografieren, das war mir zu profan. Also präsentierte ich mein Espresso-Tonkabohnen-Eis.
Espresso-Tonkabohnen-Eis mit Schoko-Cookies
Es hätt‘ schlimmer kommen können als diese unvergesslichen Tage in Bologna zu gewinnen.
Die Regenwalze über Deutschland hinter sich lassend tat sich Bologna auf, "la grassa", die Fette wegen der guten Speisen oder "la dotta" - die Gelehrte wegen der Universität oder „la rossa" die rote Stadt wegen der roten Bauten. Schneller Einkauf im Schäftgeschuh, äh Schuhgeschäft, ist ein sine qua non für die feminine Fraktion. Die Begrüßung durch die örtliche Obrigkeit auf der Piazza Maggiore startete - na womit wohl? Mit einem Spriz. Wir wurden aufgeklärt, dass niemand in der Region Emilia-Romagna niemals Spaghetti bolognese essen würde – never ever. Der Ortsansässige isst Tagliatelle al ragù! Mit Fleisch gefüllte Tortellini gibt’s nur sonntags, und zwar in Brühe, mit Käse gefüllten Tortelloni gibt’s auch unter der Woche. Und den famous Cappuccino oder die Latte macchiato trinkt man definitiv nur am Vormittag!
Unsere kleine, illustre Reisegesellschaft, bestehend aus Journalisten und unserem äußerst kompetenten Sebastian L. von Philips enterte am ersten Abend zunächst mal das Ristorante Diana, berühmt für seine Cucina bolognese. Es hipet um die Mortadella di Bologna. Sie wird serviert als Mousse. Da fehlte mir eine auflockernde Komponente, z. B. Kapern(äpfel) oder Zitrus.
Mousse alla Mortadella di Bologna
Tagliatelle al ragù
Primi piatti, der erste Hauptgang besteht zumeist aus einem Pasta-Gericht, hier Tagliatelle al ragù – nein kein durchgedrehtes Billigfleisch, sondern feines geschmortes Rind mit erkennbarer Fleischstruktur.L'arrosto di vitello al forno
Secondi piatti, der zweite Hauptgang ist z.B. ein Fleisch-Gericht, hier L'arrosto di vitello al forno. Nicht übersichtlich angeordnet, sondern üppig, zart und im eigenen Schmorsud, dazu Rosmarinkartöffelchen.Gelato alla crema
Zum Dessert gab’s hausgemachtes Gelato alla crema, mit Unmengen an Eiern, es schmeckte wie frozen Zabaglione ohne Alkohol – ein Träumchen.Wenn man (Frau), die Entscheidung ob sie ihr weiteres Leben ab 40 lieber als Ziege oder als Kuh fortsetzen will ist längst gefallen, am nächsten Morgen aufwacht und es tut ihr nichts weh könnte sie entweder tot sein oder von Euphorie getragen. Der Blick aus dem Fenster schweift über die quirlige Via dell'Indipendenza. Es ist laut. Unmengen von Vespas schwirren wie tieffliegende Insekten durch die Straßenschlucht. Es stehen Ausflüge zu der kleinen aber feinen Kaffeerösterei Lelli, die direkt und persönlich ihre Kaffeebohnen in Plantage auswählt und nach bester Tradition der italienischen Handwerkskunst röstet und nach Gaggio Montano zur Firma Saeco – Philips, Hersteller einer neuen Generation benutzerfreundlichen Espressovollautomaten – dazu mehr im nächsten Blogbeitrag:Ne Kaffeefahrt mal anders (II).
Nach diesem langen Tag und diversen Tässchen von köstlichem Cappuccino, Latte macchiato und Espresso ging’s zum Abendessen ins Restaurant I Portici. Auch im Stern dekorierten Theaterambiente kommt man an Spuma di mortadella nicht vorbei. Ich lerne Stracchino, einen kurz gereiften Kuh-Weichkäse lombardischen Ursprungs, mit weißer, cremiger Konsistenz kennen uns schlemme mich durch diverse Gänge. Anschließend gab es, wie immer Espresso und edlen Grappa.
Mousse alla Mortadella di Bologna
Carpaccio di Manzo
Artischockentortelli / Stacchino / Bottarga di muggine (getrockneter Meeräschenrogen)
Kalbsbauch
/ Spinat / Rosinen
Büffeljoghurt
/ Salzkaramell / Erdbeeren / Sbrisolona di frolla (Streußel)
Übrigens,
auch in Bologna goss es bei knapp kalkulierten 16°C wie aus Eimern. Aber wer
liebt es nicht, das Land, wo ein jeder vom berühmten la dolce vita träumt, das
Land in dem die klassische Kultur der Römer und der Renaissance ihren Ursprung
hat. Das Großstadtgetümmel und Leichtigkeit der Lebensart. Schon Goethe litt
unter der Italiensehnsucht, er bereiste Bologna im Oktober 1786. Gut, er war auf
Bildungsreise, wir in Kulinarischer Mission.
Die köstlichen Speisen der Emilia Romagna - Bologna begeistert mich.
Post post oder to be continued.
Hier
erst mal mein Rezept:
Espresso-Tonkabohnen-Eis
mit Schoko-Cookies von Doc.Eva
Zutaten
Eis
5
Stck Eigelb
150
g Zucker
1
Ta Espresso, 70 ml
250
ml Sahne
½
Stck Vanilleschote
1
Pr Tonkabohne
1
Pr Salz
1
El Haselnüsse, geröstet und
gehackt
1
El Schoko-Cookies, zerbröselt
Zutaten
Cookies
375
g Schokolade, 60–70%
Kakaoanteil, gehackt
120
g Butter, weich
140
g Zucker, braun
1
Stck Ei, Größe L
¼
TL Vanille, gemahlen
160
g Mehl
30
g Kakao
1
Pr Salz
1
Tl Natron
Zubereitung
Eis
Eigelbe
mit Zucker warm zur Rose aufschlagen. Derweil Sahne mit der aufgeschlitzten
Vanilleschote, Abrieb von der Tonkabohne und Salz erhitzen.
Die
Sahne in die Eiermasse einrühren, durch ein Sieb passieren und erkalten lassen.
Kalte
Masse in der Eismaschine fertigstellen. 5 Min vor Schluss zerbröselte
Schoko-Cookies und geröstete Haselnüsse hinzufügen.
Zubereitung
Cookies
Inzwischen
die Hälfte der Schokolade schmelzen. Butter und Zucker schaumig schlagen. Ei
und Vanille gut unterrühren.
Mehl,
Kakao, Salz und Natron über die Masse sieben und unter den Teig ziehen,
anschließend die geschmolzene Schokolade unterrühren. Zum Schluss die restliche
Schokoladenstückchen unterheben. Backofen auf 175 °C vorheizen und ein
Backblech mit Backpapier belegen.
Mit
einem Esslöffel Teig abstechen und auf das Backpapier setzen. Zwischen den
Plätzchen genügend Abstand lassen: der Teig verläuft. Auf mittlerer Schiene
10–12
Min. backen. Herausnehmen und abkühlen lassen.
Anrichten
Eis
zu Kugeln formen und mit Schoko-Cookies auf gefrosteter Unterlage (Steinplatte,
Edelstahl- oder Glasgeschirr) servieren.